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GEROLZHOFEN
Der Vorhang im Welttheater ist gefallen
Der Tod als Lichtgestalt: Philipp Errington-Zietlow (rechts) holt sich in dieser Szene den Bauern (Pfarrer Stefan Mai).
| Der Tod als Lichtgestalt: Philipp Errington-Zietlow (rechts) holt sich in dieser Szene den Bauern (Pfarrer Stefan Mai).
Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Finster
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:21 Uhr

Das Große Welttheater Gerolzhofen ist Vergangenheit. Auch die drei Vorstellungen nach der Premiere am Samstag gingen in professioneller Weise über die Bühne in der Stadtpfarrkirche und fanden hohe Anerkennung unter den zusammen über 800 Zuschauern.

Nach der letzten Aufführung am Dienstag kam das Ensemble noch einmal zu einer Dernieren-Feier im Bürgerspital zusammen. Dabei erklärte Regisseurin Silvia Kirchhof, man habe bewusst auf eine Begrüßung der prominenten Gäste verzichtet, die die verschiedenen Aufführungen besucht haben, angefangen vom Regionalbischof des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Ansbach-Würzburg, Christian Schmidt, bis hin zu Regierungspräsident Paul Beinhofer. Eine Begrüßung hätte dem Charakter des Stücks widersprochen, in dem am Ende alle auf gleicher Ebene vor dem Meister stehen.

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Kirchhof würdigte auch den Beitrag all derer, die nicht im großen Rampenlicht der Bühne standen, aber trotzdem Unverzichtbares für diese Produktion geleistet haben. Am Ende der vierten Aufführung wurden alle Helfer von Kirchhof auf die Bühne gebeten und holten sich vom Publikum den verdienten Applaus. Dazu gehört Co-Regisseurin Monika Freiberger, die Silvia Kirchhof unterstützte, wann immer es nötig war. Freiberger selbst hofft, dass dies der Anfang einer Gerolzhöfer Theatertradition gewesen ist.

Am Erfolg beteiligt waren auch die Seelen Anne Freiberger, Petra Neubauer, Dagmar Waskiewicz, Gundula Trieloff, Chantal Trieloff, Anna-Sophia Schemm, Fleischer, Anita Ponczek und Jonathan Schmidt. Achim Hofmann komponierte die Orgelmusik, die Kantor Karl-Heinz Sauer als routinierter Kenner der Winterhalter-Orgel umsetzte. Doris Geißler und Birgit Röder gaben als Souffleusen Sicherheit von jenseits der Kulisse. Hannes Albersdörfer sorgte für die Fotografie, Nicole Albersdörfer und ihr Team für die Maske. Die Kostüme schneiderten Irina Bachmann und Karin Fleischer. Für Bühne, Licht und Ton war Michael Kleinschroth verantwortlich, für die Gestaltung des Programmheftes und die Requisiten Gertrud Weule, für die Filmaufnahme Jürgen Schultheis.

Um die vielen Dinge, an die keiner denkt, kümmerten sich Margot Kirchhof, Kerstin Oppermann und Helga Bachner als Best Girls.

Silvia Kirchhof dankte zunächst Pfarrer Stefan Mai für die Bereitstellung der Stadtpfarrkirche als Spielraum. Mai in seiner Antwort: „Das war die eindrucksvollste Predigt, die diese Kirche in ihrer Geschichte erlebt hat.“

Im Namen der Schauspieler richtete Uli Hillebrand den åeicht abgewandelten Schlusssatz des Welttheaters an die Regie: „Ihr stelltet uns in ein ungeheures Licht.“

Kirchhof kündigte an, dass es wegen der aufwändigen Bühnentechnik wohl keine Wiederholung des Welttheaters mehr geben wird. Das heißt aber nicht, dass es mit dieser Hofmannsthal-Inszenierung das erste und das letzte Mal anspruchsvolles Theater in Gerolzhofen gegeben hat. Der Regisseurin schwebt vor, auch in Zukunft Bühnenliteratur auf hohem Niveau lebendig werden zu lassen.

 
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