Um den Bürgern Rede und Antwort zu stehen, kam der Bayerische Umweltminister Thorsten Glauber anlässlich der Kandidatenvorstellung der Freien Wähler in die Remise der Klosterbräu Ebrach, heißt es in einer Pressemitteilung.
Bei dieser Gelegenheit erläuterte der Vorsitzende des Vereins Nationalpark Steigerwald, Liebhard Löffler, dem Minister das Anliegen des Vereins, im Steigerwald ein UNESCO-Weltnaturerbe auszuweisen. Löffler betonte, dass das erste Weltnaturerbe Bayerns im Nordsteigerwald wirtschaftlich und ökologisch große Vorteile aufweisen und auf das gesamte Franken mit seinen über vier Millionen Einwohnern positiv ausstrahlen würde. Denn ein intakter Buchenwald im Staatswald mit weitgehend geschlossenem Kronendach vor der Haustüre erzeuge bei großer Hitze eine erfrischende Kühle, bei anhaltender Trockenheit halte er Wasser wie ein Schwamm, er stelle einen besseren CO2 Speicher dar, biete Lebensraum für die Lebewesen des Buchenwaldes, sei ein Ort der Erholung und erhöhe den Wohnwert der Region.
Der Vorsitzende wies daraufhin, dass die Laudatio des Umweltministers anlässlich des 50. Geburtstags des Nationalparks Bayerischer Wald bei den über 1200 Mitgliedern des Bürgervereins sehr gut angekommen sei. Die Erklärung, dass „der Nationalpark eine Ikone der Artenvielfalt und den Beweis für unsere Zukunftsfähigkeit“ darstelle sowie der Hinweis, dass „wir Orte wie ihn brauchen, wenn wir den Naturschutz dauerhaft in unserer Gesellschaft verankern wollen“, habe Begeisterung geweckt.
Löffler betonte, dass der Bürgerverein sich weiterhin für ein Großschutzgebiet im Steigerwald einsetzen werde, damit die nächsten Generationen noch dicke alte Buchen erleben könnten.
Der Einsatz für den Nationalpark oder das neue Schutzgebiet ist nicht vergebens, weil bisher kein nennenswerter Schutzgebietszuwachs erfolgt ist, sondern er ist erfolgreich, weil sich die Verantwortlichen in Politik und Forstbehörden mit diesen Forderungen auseinandersetzen müssen.
Die Nationalparkbefürworter leisten einen wichtigen Beitrag zur Demokratie.
Da ist es eine gute Gelegenheit, wenn der Umweltminister im Steigerwald ist, um ihn daran zu erinnern, dass forstliche Nutzung nicht das primäre Ziel von Wald, also zumindest von öffentlichem Wald ist. Da stehen Bürger und die fordern das ein.
Außerdem hat man doch aus München gehört, dass im Zuge der Umsetzung des Volksbegehrens Artenvielfalt ein an die 1000 ha großes Schutzgebiet im Steigerwald entstehen soll.
Da wird es jetzt aber höchste Eisenbahn, denn wie man allerweil hört, ist der Forstbetrieb Ebrach gut dabei, die ökologischen Schätze des Steigerwaldes zu Kleinholz zu schlagen.