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Schweinfurt
Der Till von Franken in Gold macht Ludwig Paul sprachlos
Ordensverleihung bei der Schwarzen Elf: (von links) Adi Schön, Bezirkspräsident Tobias Brand, Ludi Paul im Kostüm als „Stasi“, Schembartläufer Thomas Klopf, Ordenskanzler Norbert Schober und Präsident Marco Anderlik.
Foto: Claudia Schloer | Ordensverleihung bei der Schwarzen Elf: (von links) Adi Schön, Bezirkspräsident Tobias Brand, Ludi Paul im Kostüm als „Stasi“, Schembartläufer Thomas Klopf, Ordenskanzler Norbert Schober und Präsident Marco Anderlik.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 02.12.2019 02:10 Uhr

Ludwig Paul einmal sprachlos zu erleben, war ein Höhepunkt des Abends für die rund 280  Aktiven der Schwarzen Elf, die sich anlässlich des Jubiläums – 66 Jahre Schwarze Elf – in der Stadthalle Schweinfurt eingefunden hatten. Der Grund für Pauls Sprachlosigkeit: die für ihn unerwartete Auszeichnung des Fastnachtverbandes Franken (FVF) mit dem höchst selten verliehenen Till von Franken in Gold.

Nach dem Till von Franken in Silber, der bereits als außergewöhnliche Auszeichnung des Verbandes gilt und nur einmal pro Gesellschaft pro Session vergeben werden kann, gibt es nur noch eine Steigerung, den Till von Franken in Gold. Er wird verliehen für außerordentliche Verdienste, die weit über die Grenzen der eigenen Gesellschaft wirken, heißt es in einer Pressemitteilung. Und diesen besonderen Orden überreichte der Präsident des FVF, Marco Anderlik, persönlich an den Sitzungspräsidenten der Schwarzen Elf.

Man kennt Ludi Paul, wie er genannt wird, sonst als wortgewand, erfrischend spontan und um keinen schnellen Spruch verlegen. Er ist ein Präsident, der charmant und mit viel Humor durch die neun Sitzungen der Kampagne leitet, den nichts so leicht aus seinem Sessel haut, nicht einmal ein 30-minütiger Stromausfall während der Sitzung, den es zu überbrücken gilt – so geschehen 2016.  Umso rührender war der Anblick eines fast verlegenen Ludi Paul, der nach Worten sucht.

Minutenlange Ovationen der Aktiven für ihren "Ludi"

Glückwünsche zum Orden gab es auf der Bühne außer von Anderlik auch vom Bezirkspräsidenten für Unterfranken, Tobias Brand, vom Ordenskanzler Norbert Schober und von Pauls Präsidiumskollegen. Im Saal gab es minutenlang Ovationen und nicht enden wollenden Applaus der Aktiven für „ihren Ludi“.

–Seit 25 Jahren ist er Sitzungspräsident. Seine fastnachtliche Karriere begann allerdings schon 1982 als Hausbesetzer und Dauerdemonstrant in der Bütt. Nach fünf Soloauftritten in der Bütt, stets mit eigenen Texten, stand er mit der Familiengesangsgruppe „Die Eintagsfliegen“ auf der Bühne, für die er ebenfalls die Texte und Lieder verfasste – eine ebenso erfolgreiche wie schöne Zeit. 56 Lieder sind so in den 17 Jahren Eintagsfliegen zusammengekommen.  

Auch als Förderer der Jugend hat sich Paul hervorgetan. Drei Nachwuchsbüttenredner, die alle heute feste Säulen des Programms sind, hat er mitentdeckt, gefördert und entwickelt und viele Texte für sie verfasst: Fabian Wahler, Jonas Paul  und  Marco Breitenbach, die allesamt schon im Bayerischen Fernsehen zu sehen gewesen sind. Paul war unter den ersten, die bei den Schulungen des Fastnachtverbandes ihr Wissen und ihre Erfahrung auch an die jüngere Generation weiter gaben.

Autor und Co-Autor fast aller Büttenreden bei der Schwarzen Elf

Als Verantwortlicher des Programmes ist er Autor und Co-Autor fast aller Büttenreden, die auf der Bühne der Schwarzen Elf vorgetragen werden. Er entwickelt immer wieder neue Figuren und Formate. Dass eine Gesellschaft ohne jeglichen „Zukauf“ von außen ein Programm gestalte, das ist, laut FVF-Präsident Anderlik, eine Besonderheit, die kaum noch eine andere Gesellschaft aufzuweisen habe. Darauf könne die Schwarze Elf stolz sein.

Mit seinem Freund und Stellvertreter Adi Schön stand Paul elf Jahre als „Stasi und Blasi“ in der Bütt, um das Stadtgeschehen zu persiflieren. Er packt mit an, wenn Requisiten gebraucht werden, unterstützt die Redner als Coach, souffliert und springt im Krankheitsfall auch selbst ein, schlüpft in Kostüme und Rollen, um die eine oder andere Nummer zu retten. Auch hier kamen im Laufe der Jahre unzählige unvergessliche Reden und Nummern zusammen, die auf seine (Narren-) Kappe gehen.

Ludwig Paul gilt als charismatischer Visionär, der sich mit viel Herzblut einbringt und andere zu motivieren und mit zu reißen versteht, der mit seiner sympathischen und offenen Art bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt ist, der aber um seine eigenen Leistungen keinerlei Aufhebens macht. Der gute Geist, der in der Schwarzen Elf seit jeher durch die Gesellschaft weht und für den enormen Zusammenhalt der Kolpingnarren sorgt, ist auch in solchen Momenten deutlich spürbar und nicht zuletzt Menschen wie Ludwig Paul zu verdanken.

Mehr über die Ordensverleihung und Karten für die kommende Faschingskampagne auf der Internetseite der Gesellschaft unter www.schwarze11.de

 
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