Unterwegs in der Natur ist Roman Wolf nahezu jeden Tag. "Wenn es das Wetter und die Haus- und Gartenarbeit erlaubt", sagt der in Dingolshausen wohnende Hobbyfotograf. Wenn er loszieht auf seine Touren, hat er seine Kamera und den Rucksack mit den Fotosachen immer dabei. Es könnte ja sein, dass ihm ein besonderes Motiv begegnet. Oder er ist auf der Suche nach einem bestimmten Tier.
Dazu genügt dem Rentner die Umgebung seines Wohnorts. "Der Steigerwald ist fantastisch. Meine Lieblingsecke sind die Gipshügel bei Sulzheim mit der gesamten Natur dort, dazu die Steinbrüche, die schon gefüllt sind", sagt er.
Preise bei Fotowettbewerben
Roman Wolf hat ein Händchen für die Tiere, ein Gespür für Motive und den richtigen Moment. Der bescherte ihm schon etliche Schnappschüsse, die nicht nur in dieser Zeitung immer wieder die Leserinnen und Leser begeistern. Bei Fotowettbewerben in der Region erhielt er bereits den ein oder anderen Preis, in der Frankenschau des Bayerischen Fernsehens sieht man ab und an eines seiner Fotos bei den "Bildern des Tages".
Meist sind es Motive mit Tieren und Pflanzen. Die begeistern ihn schon immer. "Die Freude an der Natur habe ich seit Kindheit, ich war schon als Kind häufig mit meinem Vater im Wald unterwegs, oft sonntags früh", erzählt der Naturliebhaber. Das Interesse fürs Fotografieren stamme wohl von seiner Mutter, die einen Fotoapparat besaß. Den schnappte sich Roman Wolf bereits in jungen Jahren oft. "Du knipst ja alles, was dir vor den Apparat läuft", habe sich die Mutter bisweilen gewundert.
Es dauerte aber, bis sich Roman Wolf richtig intensiv ans Fotografieren machte. Als Junge lernte er Klavier, spielte in seinem Heimatort Grettstadt Musik im Spielmannszug, wie viele aus seiner Familie. Weitere große Leidenschaft war für Wolf der Sport, Leichtathletik und Fußball, bis er sich einst schwerer verletzte. Später spielte er lange Zeit noch Tischtennis. "Jetzt ist das Spazierengehen und Fotografieren meine Bewegung". Dazu ist er nicht nur bei schönem Wetter oder im Sommer unterwegs. Auch der Winter und der Schnee hat für Roman Wolf seine Reize, wie er sagt.
2006 mit digitaler Fotografie begonnen
Der gelernte Friseur, der aus Grettstadt stammt und dort lange einen Laden hatte, begann 2006 mit der digitalen Fotografie. Die erste größere Kamera mit einem 300er-Objektiv folgte 2013, seit 2016 fotografiert er im Vollformat mit einem Teleobjektiv mit 150 bis 600 Millimeter Brennweite. Das große Objektiv sei ideal bei seinem Hobby, "da stört man die Tiere nicht, wegen der Entfernung."
Die Ausrüstung ist das eine. Das Gefühl für die Motive und vor allem für die Tiere das andere für den Dingolshäuser. Wie macht er das, den "richtigen" Moment zu erwischen? "Ich habe einen guten Freund, der ist Jäger. Er gibt mir wertvolle Tipps, wie man sich anpirscht, zum Beispiel an einen Fuchsbau." Einige Regeln müsse man beachten, wie die Windrichtung, man muss Spuren lesen, Geduld haben und sich vor allem Zeit nehmen, nennt er als Grundvoraussetzungen.
Mauswiesel als besonders kniffliger Fall
Am besten sei es, wenn man sich schon ziemlich früh am Morgen aufmache, so Wolf. An Rehe etwa sei es leicht, relativ nahe ran zu kommen, so der Naturfotograf. Ein schwieriger Fall sei dagegen das Mauswiesel gewesen, "die sind schnell wie der Blitz und sehr scheu." Der Zufall helfe bisweilen auch, etwa als er einen jungen Steinmarder für einige Sekunden vor die Linse bekam, der ihn überrascht anschaute.
Vögel mag Roman Wolf als Fotograf ebenso ganz besonders, da gebe es bei uns so viele schöne, wie seltene Exemplare. Er schwärmt von einem Schlangenadler, den er an den Hörnauer Seen bei Gerolzhofen vor die Kamera bekam. "Ein Riesen-Vogel", sagt er. Oder von den seltenen Paradiesfressern am Main bei Wipfeld, und manch anderen. "Wer mir noch fehlt in der Sammlung, ist der Wiedehopf", so Wolf.
Die Bilder, die er macht, würden später so gut wie nicht nachbearbeitet, sagt er. Er, so der Rentner, lasse sie lieber so natürlich wie möglich. Was für Roman Wolf auch nicht infrage kommt, sei Fotos mit dem Handy zu schießen. Auf Safari oder in ferne Länder will er wegen des Fotografierens nicht. Der Steigerwald ist und bleibt sein Revier.
Finde auch den Bericht über ihn sehr schön geschrieben.
Könnte seine Bilder bestimmt im Freiraum sehr gut präsentieren ... gell lieber Roman :) ?