
Durch eine sparsame Wirtschaftsführung und den Versuch, neue Finanzeinnahmen zu erschließen, schafft es die Gemeinde Üchtelhausen seit Jahren Schritt für Schritt ihren Schuldenberg abzubauen. Geschäftsleiter Harald Mantel präsentierte dem Rat den neuen Haushaltsplan. Durch die Erhöhung der Realsteuern im vergangenen Jahr habe man rund die Hälfte der Einnahmen kompensieren können, die die geplanten Windkraftanlagen der Gemeinde gebracht hätten, erklärte Mantel.
Die Einkommenssteuer-Beteiligung wächst
Die Grundsteuern A und B liegen bei 400 und die Gewerbesteuer bei 380 Prozent. Der Gesamthaushalt der Gemeinde für 2018 beläuft sich auf rund 10,38 Millionen Euro, davon entfallen 3,85 Millionen auf den Verwaltungs- und 6,53 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Als Grundlage für die mittelfristige Finanzplanung der Gemeinde dienten die Ergebnisse des Gemeindeentwicklungskonzepts. Aus der darin beschlossenen Zukunftsstrategie wurden die Handlungsschritte abgeleitet und Prioritäten festgelegt.
Neben der Erhöhung der Realsteuern wirkt sich die gute wirtschaftliche Lage positiv auf die Einnahmesituation der Gemeinde aus. So stieg beispielsweise die Einkommensteuer-Beteiligung um über sechs Prozent. Zudem steigen die Schlüsselzuweisungen um über zehn Prozent, was den Gemeindefinanzen ebenfalls guttut. 533 870 Euro können deshalb vom Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Die Zuführung übersteigt damit den rechtlich festgesetzten Mindestbetrag. Dies werde auch in den kommenden Jahren gewährleistet bleiben, versprach der Geschäftsleiter.
Bei den Ausgaben profitiert die Gemeinde unter anderem davon, dass die Kreisumlage gesenkt wurde. Bereits im vergangenen Jahr sank diese auf 40 Prozent, heuer soll sie noch einmal um einen Prozentpunkt gesenkt werden. Im Vermögenshaushalt werden vor allem die Begutachtungen und Reparaturen zum Erhalt des Abwassersystems auf der Ausgabenseite zu Buche schlagen. Und es wird investiert, allen voran in den Ausbau der Kindertagesstätte Üchtelhausen. Die Erweiterung der Kinderkrippe beläuft sich auf rund 1,3 Millionen förderfähige Kosten, die die Gemeinde mit rund 700 000 Euro bezuschussen wird. Dafür aber fließen wieder Fördergelder des Landes Bayern.
Breitbandausbau soll abgeschlossen werden
Die Planung der „Neuen Mitte“ in Ebertshausen wird weitergeführt und in Hoppachshof steht nach Abschluss der Baulandumlegung der Beginn der Erschließungsmaßnahmen an. In Üchtelhausen soll mit den Planungen für das Baugebiet im Südosten und mit Gesprächen zum Erwerb von Flächen für ein Gewerbegebiet am Ortseingang begonnen werden. Außerdem ist geplant, den Breitbandausbau und die Erschließungsmaßnahmen in Hesselbach „Am Schweinfurter Weg“ abzuschließen.
Der Schuldenstand der Gemeinde soll zum Jahresende bei 2,95 Millionen Euro liegen. Eine Kreditaufnahme für Investitionsmaßnahmen versucht die Verwaltung zu vermeiden. Aufgrund der aktuellen Kassenlage und der Tatsche, dass Kreditinstitute seit neuestem Verwahrentgelte erheben, ist auch die Rückzahlung von variablen Darlehen in Höhe von 485 000 Euro vorgesehen. Die Rücklagen betrugen zu Beginn des Haushaltsjahrs 1,80 Millionen Euro, zum Jahresende reduzieren sie sich auf 704 870 Euro. Nach der mittelfristigen Finanzplanung wird die Rücklage bis 2020 vollständig aufgebraucht sein. Der Kassenkredit wurde auf 600 000 Euro festgelegt. Mantel rechnet aber damit, dass er, wie im vergangenen Jahr, nicht gebraucht wird.