
Zum letzten Mal präsentierte Kämmerer Tim Kestel dem Schonunger Rat die Haushaltszahlen. Er wechselt in Kürze ins Landratsamt Hassberge. Der Haushalt 2022 beläuft sich auf 34,7 Millionen Euro, davon stehen im 16,7 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt, aus dem die laufenden Kosten bestritten werden, und etwas mehr als 18 Millionen Euro im Vermögenshaushalt, aus dem die Investitionen finanziert werden.
Im Angesicht des Ukrainekrieges fielen die Haushaltsreden in diesem Jahr knapp aus. Alle Redner betonten die schwierige Lage, bestimmt von Corona und dem Putin-Feldzug. Sie hoben das Engagement der Helfer hervor und dankten für den ehrenamtlichen Einsatz. Angesichts solcher Tatsachen relativieren sich die Probleme und auch die Zahlen für 2022, sagte Bürgermeister Stefan Rottmann in seiner Stellungnahme.
Schulbau ein Kraftakt für die Gemeinde
Den Bau der neuen Grundschule bezeichnete der Rathauschef als Kraftakt. Er freute sich über die Zuschüsse für den großen Schulbau: Sieben Millionen Euro hofft er aus Fördermitteln für die Grundschule zu erhalten. Hinter der Konjunkturentwicklung sieht er ein großes Fragezeichen und befürchtet einen großen Fachkräftemangel, der auch die Gemeinde treffen kann.
Sebastian Lösch bilanzierte für die SPD-Fraktionsgemeinschaft die finanzielle Lage. Er rechnet damit, dass die Auswirkungen von Pandemie und Krieg auch in den kommenden Jahren in den Haushalten spürbar werden. Er erinnerte an den Spatenstich für die Schule und verwies auf die gelungene Kombination aus Feuerwehrhaus und Dorfgemeinschaftshaus: Dieses Modell steht in Reichmannshausen vor dem Abschluss, der Bau in Löffelsterz steht kurz bevor. Zum Schluss bedankte er sich bei allen, die mit anpacken und hofft auf eine friedliche Zukunft.
Zahlenwerk mit Chancen und Risiken
Die Haushaltsberatungen hätten gezeigt, dass das vorgelegte Zahlenwerk Chancen und Risiken beherberge, meinte Dr. Markus Schäfer für die CSU-Fraktionsgemeinschaft. Er erinnerte an die ersten Kostenschätzungen für die neue Schule und an die absehbaren Mehrkosten. Schäfer zeigte sich sicher, dass diese großen Investitionen letztendlich zu einer starken Verschuldung der Gemeinde führen werden.
Das Zahlenwerk selbst war vorab im Ausschuss und in den Fraktionen diskutiert worden. Kämmerer Kestel nannte die Personalkosten, die Kreisumlage und den Betriebsaufwand als größte Positionen im Verwaltungshaushalt, der im Plusbereich den Einkommensteueranteil, Schlüsselzuweisungen und Einnahmen aus Verwaltung und Betrieb ausweist. In den Vermögenshaushalt fließen Mittel aus Rücklagen und Zuweisungen. Hier bestimmen die Baumaßnahmen die Ausgabenseite. Neben der Grundschule führte Kestel auch die Feuerwehrhäuser und Kanalarbeiten in diesem Zusammenhang an.
Für sein Wirken im Schonunger Rathaus – Kestel war nur wenige Jahre hier tätig – dankte ihm das Ratsgremium. Es verabschiedete den scheidenden Kämmerer mit besten Wünschen. Ohne Gegenstimme hatten die Ratsmitglieder zuvor der Haushaltssatzung, dem Stellenplan und dem Finanzplan für die nächsten Jahre zugestimmt.