Die Verabschiedung von Geschäftsführer Roland Kukoll stand im Mittelpunkt der Jahresversammlung des Maschinenrings Gerolzhofen. Etwa 100 Mitglieder kamen hierzu in die Stadthalle.
Vorsitzender Karl-Johann Wehner rekapitulierte den Werdegang Kukolls. Er sei 1974 mit 24 Jahren der damals jüngste Geschäftsführer eines Maschinenrings in Bayern gewesen. Vor Beginn seines Ruhestands am 1. Februar war er der älteste. Vieles in der Landwirtschaft habe sich in diesen 40 Jahren verändert, in denen der Zeilitzheimer Geschäftsführer des Maschinenrings war.
Kukoll sei dabei stets innovativ gewesen und habe neue Techniken vorangetrieben, so Wehner. Viele Geschäftsfelder habe er mitgeprägt wie die Gründung von GbRs (zum Beispiel die Gülle-, Rode- und Ladegemeinschaften). Wehner würdigte auch Kukolls Einsatz für die Haushalts- und Betriebshilfe. Neben vielen weiteren Tätigkeiten habe er Reisen organisiert. Er denke, dass der Maschinenring für Kukoll eine zweite Heimat gewesen sei, so Wehner.
Georg Thalhammer, Geschäftsführer des Kuratoriums bayerischer Maschinenringe, sprach von Kukoll als innovativem und zugänglichem Kollegen. Viel Glück im Ruhestand wünschten der Geschäftsführer des Maschinenrings Arnstein, Gebhard Karch und die dortige Vorsitzende, Nicole Kuhn-Mühleck. Der Leiter des Schweinfurter Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Herbert Lang, gab einen Abriss über die Landwirtschaft im Kreis in den vergangenen vier Jahrzehnten.
Roland Kukoll selbst bedankte sich für die Glückwünsche. Er fragte, was der Maschinenring ohne seine Mitglieder wäre. Er dankte allen, die für den Maschinenring die Jahre über tätig waren, insbesondere der Belegschaft im Büro für das gemeinschaftliche Zusammenarbeiten. Er vergaß auch nicht, die gute Zusammenarbeit mit den benachbarten Maschinenringen zu erwähnen. Gegangen sei er, weil es Zeit war, sagte er. Der neue Geschäftsführer Michael Mikus sei den Anforderungen der Aufgabe gewachsen.
Mikus berichtete, dass er bereits seit 13 Jahren als Assistent der Geschäftsführung dabei ist. Er wisse, was als Geschäftsführer des Maschinenrings auf einen zukomme. Es sei ein umfangreiches Betätigungsfeld, das aber auch sehr interessant sei. Mikus ist 36 Jahre. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.
Er stellte den Mitgliedern das Zahlenwerk vor. Mit 812 Mitgliedern lag die Zahl 2014 um 14 niedriger als im Vorjahr. Dennoch sei die Fläche, die die Mitglieder bearbeiten, um über 800 Hektar gewachsen, auf rund 28 500 Hektar. Dies lag vor allem am Anstieg der durchschnittlichen Betriebsgröße von 36 auf 38 Hektar.
Der Verrechnungswert der Arbeiten im Gebiet des Maschinenrings ist von 4,09 auf 5,127 Millionen Euro gestiegen. Die drei größten Posten sind der Bereich Transport mit 1,566 Millionen Euro, der Weinbau mit 630 000 Euro und die Hackfruchternte mit 567 000 Euro. Stolz ist man auf die geleisteten Stunden der Betriebshilfe. Diese sind von 69 000 auf 77 000 gestiegen. Daher erhöhte sich auch der Verrechnungswert, von 926 000 Euro auf 1,061 Millionen Euro.
Die Einsatzstunden für die soziale Betriebshilfe seien von 12 600 auf 10 700 gesunken. Allerdings stieg die Zahl der Einsätze von 67 auf 80.
Die wirtschaftliche Betriebshilfe verzeichnete dagegen einen Anstieg von 56 500 auf 66 500 Einsatzstunden. Eine Erfolgsgeschichte stelle der Ring für Familiendienstleistungen dar. 2014 waren neun Helferinnen bei 39 Familien außerhalb der Landwirtschaft im Einsatz. Bei den gewerblichen Aufträgen, die durch die MR Service GmbH abgewickelt werden, erzielte man 2014 einen Umsatz von 186 000 Euro. Darunter fällt zum Beispiel Winterdienst.
Im Bereich regenerativer Energien ist man mit einer Biogasanlage tätig. Die Firma Bioenergie Oberspiesheim GmbH & Co. KG erzeugte im vergangenen Jahr 10 800 Megawattstunden Strom, 7500 Megawattstunden Wärme sowie 89 Megawattstunden für Hackschnitzeltrocknung.
Zu den Plänen für 2015 gehören unter anderem der Ausbau des Online-Angebots, die mechanische Mietenpflege bei Zuckerrüben und eine Fahrt zur Messe Agritechnika im November. Seminare für die Betriebsberatung sind am 8. Mai für Bäuerinnen, am 9. Mai für Nebenerwerbsbetriebe angesetzt.
Der Maschinenring beschloss eine neue Satzung, die an aktuelle rechtliche und formelle Gegebenheiten angepasst wurde. Versicherungsmakler Christian Weidinger referierte über die richtige Versicherung landwirtschaftlicher Betriebe. Anlass war, dass sich in jüngster Zeit Fragen nach dem richtigen Umfang von Betriebshaftpflicht- und anderen Sachversicherungen häuften.