Zum Artikel "Dramatisch weniger Geld für die Kultur" vom 15. Oktober, erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:
Der Letzte macht das Licht aus. Alle Jahre wieder: Im November stehen die Haushaltsberatungen im Schweinfurter Stadtrat an, und schon im Vorfeld erfahren die Leserinnen und Leser, wo gekürzt werden muss, da die Stadt bei den Ausgaben sparen muss. Und wieder trifft es die Kultur: ….
Dabei war Schweinfurt noch vor nicht allzu langer Zeit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt für sein reichhaltiges kulturelles Angebot. An den Autobahn-Ausfahrten wirbt die Stadt bereits seit vielen Jahren mit folgenden Worten "Schweinfurt – Industrie und Kunst".
Aber vielleicht ist das alles ja gar nicht so schlimm. In den letzten Jahren kamen auswärtige Besucherinnen und Besucher hauptsächlich wegen kultureller Veranstaltungen nach Schweinfurt, denn zum Einkaufen kam man angesichts der vielen Leerstände in der Innenstadt ohnehin nicht mehr. Trauriger Tiefpunkt war die Schließung der Galeria Kaufhof Anfang des Jahres.
Und bevor die marode Maxbrücke saniert ist – nach jahrelanger Sperrung – oder gar eine dritte Mainbrücke gebaut wird, wird die Innenstadt sowieso völlig ausgestorben sein. Wenn jetzt noch das kulturelle Angebot langsam aber sicher verschwindet.
Aber da ist ja noch die Panzerhalle auf dem ehemaligen US- Kasernenareal, die "als Multifunktionshalle revitalisiert werden soll […]" und die eine "wunderbare Akustik für Konzertveranstaltungen" besitzt. So zu lesen im Schweinfurter Tagblatt vom 15. September 2024. Das alles wahrscheinlich am St.Nimmerleins-Tag.
Gute Nacht, Schweinfurt. Der Letzte macht das Licht aus.
Ulrike Lange
97421 Schweinfurt