Weltweit bedroht der Klimawandel Menschen und Umwelt. Der wissenschaftliche Konsens dabei: Die vom Menschen beeinflussbare Ursache hierfür liegt in der Zunahme des Treibhausgasgehalts in der Atmosphäre, was einen globalen Temperaturanstieg zur Folge hat. Hitze- und Trockenphasen sowie die Häufigkeit von Extremwetterereignissen nehmen zu. Das teilt das Landratsamt Schweinfurt in einer Pressemitteilung mit, der auch folgende Informationen entnommen sind.
„Es besteht heute ohne Zweifel ein erhöhtes Problembewusstsein für den Klimawandel und seine Folgen“, sagte Landrat Florian Töpper bei der Auftaktveranstaltung für das Projekt „Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKSK) für den Landkreis Schweinfurt“ in Werneck. Jede Maßnahme, die den Klimawandel verlangsame, so der Landrat, bedeute einen wichtigen Zeitgewinn, um sich an die Veränderungen anzupassen.
Zu der Veranstaltung im katholischen Pfarrzentrum der Marktgemeinde hatte die Klimaschutzmanagerin des Landkreises Schweinfurt, Claudia Schmidtgen, rund 50 Akteurinnen und Akteure sowie Verantwortungstragende aus dem Landkreis Schweinfurt eingeladen, um das globale Thema Klimaschutz auf lokaler Ebene zu diskutieren und gemeinschaftlich voranzutreiben. Ziel war es, fachlich zu informieren, aktuelle Entwicklungen aufzuzeigen und vom abstrakten Klimawandel zu konkreten Handlungsansätzen im Landkreis und seinen Gemeinden zu kommen.
Der Landkreis Schweinfurt als Gebietskörperschaft möchte seiner Vorbildfunktion beim Klimaschutz gerecht werden und hat sich vorgenommen, bis 2030 die Klimaneutralität seiner Verwaltung, Einrichtungen und Liegenschaften zu erreichen, erklärte Schmidtgen. So ist der Großteil des Auto-Fuhrparks des Landratsamts bereits mit E-Fahrzeugen ausgestattet. Zudem setzt der Landkreis in seinen Liegenschaften seit Jahren auf Photovoltaik, Biogas und Abwärmenutzung – so etwa im Abfallwirtschaftszentrum Rothmühle, das bezüglich Strom und Wärme bereits energieautark ist. „Damit leisten wir einen wichtigen, mit Blick auf den gesamten Landkreis jedoch kleinen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen“, sagte Schmidtgen. „Nur gemeinsam mit Stadt, Märkten und Gemeinden können wir nachhaltig wirksamen Klimaschutz erreichen.“
Beispiele hierfür gibt es in den Kommunen bereits. So hielt etwa der Bürgermeister der gastgebenden Marktgemeinde Werneck, Sebastian Hauck, einen umfassenden Vortrag über die gemeinsamen Windprojekte sowie das Flächenpooling des Marktes Werneck und der Stadt Arnstein. Die regionale Steuerung solcher Projekte und die Wertschöpfung vor Ort sei hier maßgebend für die Akzeptanz in der Bevölkerung.
Als Ansprechpartner vor Ort war auch die „Energieagentur Unterfranken“, die die lokale Wertschöpfung in Gewinnung und Nutzung erneuerbarer Energien bereits seit 2006 forciert und enorme Potenziale in der Umsetzung der Energiewende auf kommunaler Ebene sieht.
Fachvorträge von Professor Heiko Paeth vom Institut für Geographie und Geologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg sowie von Prof. Markus Brautsch vom Institut für Energietechnik informierten zudem umfassend über den aktuellen wissenschaftlichen Stand in Sachen Klimawandel und den daraus resultierenden Handlungsbedarf. Die beiden renommierten Professoren standen den Teilnehmenden auch für eine Diskussionsrunde zur Verfügung.
Das Projekt „Erstellung eines Integrierten Klimaschutzkonzeptes (IKSK) für den Landkreis Schweinfurt“ einschließlich Klimaschutzmanagement wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.