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SCHWEINFURT
Der Landkreis schrumpft – aber nur ganz minimal
Julian Rohr
Julian Rohr
 |  aktualisiert: 03.12.2019 10:15 Uhr

Die Fläche des Landkreises Schweinfurt wird sich in Zukunft um 0,0001 Hektar verkleinern – das hat der Kreisausschuss am Donnerstag einstimmig beschlossen. Die Entscheidung geht auf eine neue Feldeinteilung durch die Flurneuordnung „Zeilitzheim 3“ zurück: Demnach werden 5,06567 Hektar aus der Gemarkung Kolitzheim (Landkreis Schweinfurt) ausgegliedert und im Gegenzug 5,0656 Hektar aus der Gemarkung Volkach (Landkreis Kitzingen) eingegliedert. Beide Gemeinden hatten der Änderung bereits zugestimmt. Bei den von den Grenzänderungen betroffenen Flächen handelt es sich um landwirtschaftlich genutzte Grundstücke bzw. um Feldwege.

Beratungsfachstelle: Förderung weiterhin befristet

Thema der Sitzung war ein Vertrag mit der Fachstelle für pflegende Angehörige: Seit ihrer Gründung 2009 berät und begleitet die Fachstelle Angehörige, die Pflegebedürftige bei sich zu Hause selbst betreuen. Beratungsschwerpunkte sind beispielsweise der Umgang mit verschiedenen Krankheitsbildern oder Informationen zu Leistungsansprüchen bei der sozialen Pflegeversicherung. Darüber hinaus arbeitet die Fachstelle eng mit den Pflegestützpunkten zusammen.

Bislang wurde die Förderung der Fachstelle mit Mitteln des Landkreises auf eine Dauer von drei Jahren befristet. Weil die Fachstelle bereits seit sechs Jahren durch die Diakonie betrieben wird, schlug die Verwaltung des Landkreises nun vor, den Vertrag zu entfristen – jedoch ohne Erfolg: Während sich die Sozialdemokraten, die Grünen und die Freien Wähler im Kreisausschuss für eine Entfristung ausgesprochen hatten, stimmten die mehrheitlich vertretenen Fraktionsmitglieder der CSU und FDP dagegen. Stattdessen wird die Vereinbarung erneut um drei Jahre, also bis Ende 2020, verlängert.

Stadt-Land-Problematik bei Finanzierung

Lothar Zachmann (CSU) argumentierte, man müsse zunächst die Stadt mit ins Boot holen und gemeinsam überlegen, wie das Beratungsangebot finanziell geschultert werden könne. Der Grund: Nach Schätzung der Fachstellen-Verantwortlichen Mona-Lisa Röttinger stammen rund 20 bis 25 Prozent der Angehörigen, die den Service in Anspruch nehmen, aus der Stadt Schweinfurt, die sich selbst nicht an der Förderung der Fachstelle beteiligt.

Die Diakonie als Betreiber habe ihre Unterstützung daher bereits aufgestockt, so Pfarrer Jochen Keßler-Rosa (Diakonisches Werk Schweinfurt). Für den SPD-Fraktionsvorsitzenden Hartmut Bräuer sowie Ewald Öffring, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, ist das nicht ausschlaggebend: Die Einrichtung habe sich in der Vergangenheit bewährt. Daher müsse man am System festhalten, um dem steigenden Beratungsbedarf auch in Zukunft gerecht zu werden.

Bewerbung zur „Bildungsregion“

Nicht nur im Pflegebereich wurde über eine mögliche Zusammenarbeit diskutiert – auch beim Thema Bildung will man sich in Zukunft mit der Stadt zusammentun: Bereits im Juni hatte der Kreistag beschlossen, dass sich der Landkreis für die vom Kultusministerium ausgeschriebene Initiative „Bildungsregionen in Bayern“ bewerben will. Auch die Stadt Schweinfurt will daran teilnehmen. Ziel der Initiative ist es, Schulen und anderen Institutionen in Bayern miteinander zu vernetzen, um weiterhin das Bildungsangebot und damit „die Zukunft der jungen Menschen in der Region“ zu sichern. Wer daran erfolgreich teilnimmt, kann sich vom Kultusministerium anschließend mit dem Qualitätssiegel zur Bildungsregion auszeichnen lassen.

Für eine erfolgreiche Bewerbung müssen jedoch zunächst Bestandsdaten in Stadt und Landkreis gesammelt werden, die dann im nächsten Schritt durch Arbeitskreise analysiert und der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen.

Da hierfür zusätzliches Personal benötigt wird, wollen sich Landkreis und Stadt nun zur gemeinsamen Koordination zusammenschließen, um Kosten zu sparen. Die anfallenden Personalkosten sollen entsprechend dem Einwohnerverhältnis zu einem Drittel von der Stadt beziehungsweise zu zwei Drittel vom Landkreis getragen werden. Der Kreisausschuss war sich darüber einig, dass man auf eine gemeinsame Zusammenarbeit angewiesen sei.

 
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