Einen geringeren Hiebsatz, mehr Pflege im Forst und der klimagerechte Umbau der Baumsorten – das sind die Kernpunkte der Zwischenrevision für den Schonunger Gemeindewald. Förster Lukas Hafner und Forstdirektor Stephan Thierfelder stellten dem Gemeinderat aktuelle Zahlen aus dem Wald vor, belegten mit Statistiken und Bildern den sicht- und spürbaren Wandel und schlugen den Ratsmitgliedern konkrete Handlungsfelder vor.
So soll die Holzernte auf rund 3900 Festmeter zurückgefahren werden, in dieser Summe ist das Schadholz bereits eingerechnet. Im letzten großen Forstwirtschaftsplan aus dem Jahr 2010 waren noch über 6000 Festmeter pro Jahr vorgesehen. Den Klimawandel wird man begleiten und die nordischen Nadelbäume durch andere Baumsorten ersetzen: Eichen, Kirsche und Elsbeere lauteten die Vorschläge.
Schon im nächsten Jahr, das betonte Förster Hafner, steht die Pflege im Mittelpunkt. Man werde mehr Zeit und Energie in die Aufzucht der Bäume verwenden als bisher. Für 2023 strebt er für Schonungen eine "schwarze Null" als Betriebsergebnis an. Allerdings gebe es, so Hafner, viele unbekannte Faktoren. Auf Sicht steige der Personalaufwand im Forst, weil die Pflege des Bestandes mehr Zeit koste als die Baumernte, führte der Fachmann aus.
Erklärung zu den steigenden Friedhofsgebühren
Bürgermeister Stefan Rottmann wiederholte in der gut besuchten Sitzung seine Sichtweise rund um die Friedhofsgebühren. Diese musste die Gemeinde, so will es der Gesetzgeber, kostendeckend von den Bürgerinnen und Bürgern einfordern und hatte deshalb den Satz erheblich erhöht. Für Schonungen kommt hinzu, dass man die Stabilisierungshilfe von rund 1,6 Millionen Euro nur erhält, wenn man die Gebühren für die Gräberfelder auf einhundert Prozent der Kosten setzt.
Rottmann berichtete von ähnlichen Problemen aus Wipfeld und Werneck, wo man ebenfalls große Gebührensteigerungen verabschiedete. Zusammen mit dem Repräsentanten des gemeindlichen Bürgerprotestes hat sich das Rathaus auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt: In einem Schreiben des Bürgermeisters machen er und die Bürgerinnen und Bürger auf die komplexe Lage in der Großgemeinde aufmerksam, wo zehn Friedhöfe unterhalten werden müssen. Es habe allerdings den Anschein, so Rottmann, dass nur das bayerische Finanzministerium die Situation verändern und damit (nicht nur) für Schonungen verbessern könnte.
Weihnachtsbeleuchtung bleibt nicht länger an
Einstimmig beschlossen die Ratsmitglieder die neunte Änderung des Flächennutzungsplanes "Bucher Straße". Damit werden die eingegangenen Stellungnahmen und Verbesserungswünsche von Behörden so umgesetzt, wie es die Verwaltung und die Planer verschlugen.
Doch eine wenig länger Weihnachtsbeleuchtung in Schonungen? Derzeit erstrahlen Bäume und das Rathaus nur zwischen 17 und 20 Uhr, das entspricht dem Gemeinderatsbeschluss. Bis 22 Uhr, so meinten einige Bürgerinnen und Bürger, sollte es schon adventliche strahlen. Dies lehnte das Ratsgremium ab, weil man sonst jede Einzelmaßnahme des Gesamtpaketes abwägen und neu beschließen müsse, von der Raumtemperatur in gemeindlichen Gebäuden über die Wassertemperatur im Schwimmbad bis hin zur Festbeleuchtung.
Duschen der Sporthalle vollständig abschalten
Nicht eindeutig, das führte Alexander Nicklaus aus, war wohl ein Anschreiben an die Sportvereine formuliert. Eigentlich wollte das Rathaus wissen, ob die Duschen genutzt werden und dann entscheiden, ob man die Duschen der Sporthalle vollständig abschalten und somit Strom und Wasser sparen könne. Stefan Rottmann wird mit einer besseren Wortwahl die Vereine erneut kontaktieren.
Die Begutachtung der Kindergärten hat bereits begonnen, berichtete Stefan Rottmann. Die katholische Kirche will die Gebäude der KiTas an die politische Gemeinde verkaufen. Für Hausen, wo man eine erste Bestandsaufnahme erarbeitete, liegt ein ausführliches Protokoll vor, das den Ratsmitgliedern zugeht.
Im nächsten Jahr kommt es zu Veränderungen bei den Feuerwehren. Neue Kommandanten sollen im Januar ernannt werden. Und ein Jubiläum kann Schonungen 2023 feiern: Das Schwimmbad wird 50 Jahre alt.