Eine lange gehegter Wunsch geht in Erfüllung: Der Schweinfurter Hauptbahnhof wird barrierefrei umgebaut und modernisiert. In drei Jahren sollen die Arbeiten beendet sein.
Die Bahn investiert 11,5 Millionen Euro. Am Freitag wurde die Umbauaktion mit einem symbolischen Spatenstich begonnen.
„Es freut uns sehr, dass ein weiterer Bahnhof barrierefrei wird“, sagte Günther Pichler, Regionalbereichsleiter der Deutschen Bahn Station & Service AG, bei der Begrüßung der zahlreichen Spatenstich-Gäste.
Täglich werden 6000 Fahrgäste von der künftigen Barrierefreiheit profitieren
Täglich würden ab 2018 rund 6000 Fahrgäste von der Barrierefreiheit profitieren. Für dieses Ziel seien in den letzten fünf Jahren fast neun Millionen Euro in Unterfranken investiert worden. Nun sei die kreisfreie Stadt Schweinfurt an der Reihe.
Die Treppen zu den Bahnsteigen sind dann auch neu
Kernstück des Umbaus sind drei Aufzüge, mit denen mobilitätseingeschränkte Reisende die Bahnsteige zu den Gleisen 2/3, 5/6 und 7/8 aus der Bahnsteigunterführung barrierefrei erreichen. Via Unterführung – mit neuen Boden- und Wandfließen verschönert – gelangen die Kunden zusätzlich über neue Treppen auf die Bahnsteige. Diese werden auf einer Länge von 210 Meter neu gebaut, ebenso die Bahnsteigdächer.
Die „Beschallungsanlage“ wird erneuert, ebenso das Wegeleitsystem und die Bahnsteigausstattung. Um die Orientierung für Blinde und sehbehinderte Menschen zu erleichtern, erhalten die Bahnsteige und Zugänge ein taktiles Blindenleitsystem. Zusätzlich wird der Bahnhofsvorplatz angepasst, und am Parkplatz westlich des Empfangsgebäudes eine Beleuchtungsanlage installiert.
In drei Bauabschnitten wird der Umbau durchgezogen
Laut Pichler wird der Bahnhof in drei Bauabschnitten barrierefrei gemacht und modernisiert: Im ersten Abschnitt dieses Jahr der Bahnsteig 2/3 inklusive Bahnsteigdach und Aufzug, im kommenden Jahr dasselbe am Bahnsteig 5/6 plus Treppenanlage und Unterführung, und 2018 ist im gleichen Baumodus der letzte Bahnsteig 7/8 an der Reihe.
Schönen Dank auch an die Steuerzahler
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministeriums, Dorothee Bär, dankte „den lieben Steuerzahlern“ für die Investition in den Schweinfurter Hauptbahnhof und freute sich schon jetzt auf den Tag, wenn in zwei Jahren und neun Monaten das Eröffnungsbändchen durchgeschnitten wird. Auch ältere Menschen wollten weiter mobil bleiben. Das wisse sie, die aus einem „Wahlkreis mit hoher Rollatorendichte“ komme.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé dachte bei seinem Grußwort noch vor dem Steuerzahler „an meine Schweinfurter Mitbürger als Hauptprofiteure“ eines barrierefreien und modernisierten Bahnhofs.
Des Oberbürgermeisters dritter Spatenstich immerhalb von 24 Stunden
Dies sei nunmehr sein dritter Spatenstich innerhalb von 24 Stunden, und am Nachmittag würden die Häuser es früheren US-Wohngebiets Yorktown Village verlost. Das sei für ihn der Beweis: „Schweinfurt konvertiert sich, nicht nur auf US-Areal, sondern die Stadt wird insgesamt moderner und schöner.“
Die Planungsarbeiten für den Bahnhofumbau haben zwei Jahre gedauert. Im Februar 2014 hatten Mitarbeiter der Bahn erste Entwürfe im Stadtrat vorgestellt. Stadtrat wie Verwaltung waren seinerzeit ganz angetan, weil der Umbau der Gleise und Bahnsteige nicht so lange dauern sollte wie ursprünglich befürchtet.
Anderswo, vor allem in BaWÜ, werden auch lange ungenutzte Bahnstrecken wieder reaktiviert - mit zum Teil überraschend großem Erfolg. Liebe Gemeindeoberhäupter in den Anrainergemeinden und Kreistagsmitglieder in SW und KT: denkt auch einmal - zumindest ein bisschen! - an die Umwelt. Die Strecke ist zwar zunächst für den Güterverkehr aus dem ehemaligen Gelände der US-Kaserne bei Großlangheim interessant (hier baut Schaeffler ein Logistikzentrum auf), aber der Personennahverkehr soll später einmal folgen. Dies wäre eine einmalige Chance für diese Region. Über Schweinfurt-Hbf. wären Thüringen, Oberfranken und Hessen bequem erreichbar.
Ich war viele Jahre beruflich auf der B 286 Richtung Gerolzhofen unterwegs - stets mit einem mulmigen Gefühl im Bauch wegen der oft riskanten Überholmanöver aufgrund des starken LKW-Verkehrs.