Am 2. Mai 1933 besetzten die SA und andere Naziorganisationen das Gewerkschaftshaus in der Schweinfurter Luitpoldstraße. Im Deutschen Reich wurden Gewerkschaften verboten, in den Unternehmen die Betriebsgemeinschaft mit Zwangsmitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront ausgerufen. Die Herrschaft der Betriebsführer ersetzte Mitbestimmung und Arbeitnehmerrechte. Die frühe Warnung der Arbeiterbewegung: "Hitler bedeutet Krieg!" bewahrheitete sich in der Verwüstung Europas, vieler Millionen von Opfern und unfassbarem Leid. Der Deutsche Gewerkschaftsbund Kreisverband Schweinfurt will mit einer Veranstaltung an diese Ereignisse vor 90 Jahren erinnern und vor der Ausbreitung von autoritären Tendenzen in der heutigen Zeit mahnen. Darüber informiert der DGB in einer Pressemitteilung.
Die Kundgebung findet am Dienstag, 2. Mai, um 17 Uhr am Denkmal für Fritz Soldmann an der Ecke Luitpoldstraße/ Sattlerstraße statt. Es sprechen Martin Schmidl, DGB-Kreisvorsitzender in Schweinfurt und Birgit Mair, vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung in Nürnberg. In ihrem Beitrag werden aktuelle Bedrohungen aufgegriffen, die von rechtsextremen Organisationen wie der Partei "Der dritte Weg" ausgehen. Die musikalische Begleitung übernimmt Saxofonist Anton Mangold.
Vorher gibt es eine Stadtführung, vorbei an Schauplätzen der Ereignisse vor 90 Jahren in Schweinfurt. Er soll sie anschaulich machen, die Erinnerung an das Verbot der Gewerkschaften wachhalten und für die Zukunft mahnen. Die Stadtführung beginnt am Dienstag, 2. Mai, um 16 Uhr. Treffpunkt ist ebenfalls das Denkmal für Fritz Soldmann an der Ecke Luitpoldstraße/ Sattlerstraße in Schweinfurt. Die Führung, die Norbert Lenhard von der Initiative gegen das Vergessen leitet, dauert etwa eine Stunde. Es werden keine Gebühren erhoben. Die Initiative gegen das Vergessen freut sich aber über Spenden. Da die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 beschränkt ist, ist Anmeldung erforderlich.
Anmeldung: Tel.: (09721) 70420, E-Mail: steffi.pfeuffer@dgb.de