
Seit 1997 also mehr als ein Vierteljahrhundert war er als Notfallseelsorger für viele Menschen in sehr schweren Stunden da: Diakon Bernhard Trunk. Ihm wurde im Rahmen des 20. Gottesdienst der Notfallseelsorge am vergangenen Samstag in Werneck der Titel "Ehrennotfallseelsorger" verliehen. "Das ist eine Auszeichnung auf die ich sehr stolz bin", so Trunk der in Traustadt wohnt.
In den vielen Jahren seines Wirkens hat er so einiges erlebt. Bei schweren Verkehrsunfällen mit Todesfolgen sowie plötzlichen Todesfällen im häuslichen und beruflichen Umfeld, aber auch bei Suiziden und Katastrophenfällen wie zum Beispiel der Hochwasserkatastrophe Anfang 2000 in der Sächsischen Schweiz sowie auch die psychosoziale Betreuung von Einsatzkräften – auch sie haben immer wieder schlimme Erfahrungen – waren seine seelsorgerischen Bereiche.
Viel Emphatie musste der nun Ehrennotfallseelsorger in all den Jahren aufbringen, denn "die Menschen zu denen ich kam, hatten gerade Schlimmes erlebt" macht der Diakon i.R. deutlich. Er zog immer Kraft aus seiner Familie und dem privaten Umfeld, aber auch aus so manchen Texten der heiligen Schrift und ein ganz wichtiger Satz daraus war für ihn: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe, mit all deiner Kraft und mit deinem ganzen Verstand. Und auch deinen Mitmenschen sollst du so lieben wie dich selbst." "Richtig!", erwiderte Jesus. "Tu das, und du wirst leben." Lk. 10. 27, 28.
"Ein Ereignis dass sich in meinem Kopf eingebrannt hat, war ein Unfall mit Kindesbeteiligung dass dadurch zu Tode kam", wird Trunk auch heute noch nachdenklich. Auch wenn der 67-jährige Bernhard Trunk nun aus dem Ehrenamt der Notfallseelsorge – wie kurz vor ihm auch der Gerolzhöfer Gottfried Schemm – ausgeschieden ist, an die Zeit anderen zu helfen denkt er immer gerne zurück und wünscht sich " viele tatkräftige Menschen, die für andere Menschen in Notsituationen da sind".
Diese Hilfe in der Notfallseelsorge, "nein sie muss im Gegensatz zu vielem anderen nicht bezahlt werden," macht er deutlich "jedoch den Dank dafür", so der sympathische Traustädter, der aus Aschaffenburg stammt , "bekommt man auch noch nach Jahren manchmal, durch die ehemals Betroffenen, in so manchem guten Gespräch zurück"."