
Die Bauarbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes im historischen Gebäude des Bürgerspitals sind weitestgehend abgeschlossen. Jetzt erfolgte die Besichtigung des Hauses durch Mitarbeiter des Landratsamts zur Überwachung der Bauausführung und die Abnahmebegehung durch den Brandschutzplaner. Wenn dann der entsprechend positive Bescheid bei der Stadt eingegangen ist, steht einer unbegrenzten Anzahl von Besuchern in der Stadtbibliothek nichts mehr im Weg.
Neben dem Brandschutz sind auch die Rettungs- und Fluchtwege neu geplant und konzipiert worden. Die metallene Fluchttreppe an der Südseite des Bürgerspitals ist schon seit einigen Monaten zu sehen. "Die Treppe schafft an der Südseite des historischen Gebäudes einen zweiten Fluchtweg", informiert Bürgermeister Thorsten Wozniak: Dieser zweite Fluchtweg ist aufgrund der Brandschutzvorschriften zwingend nötig, damit die Anzahl der Nutzer, die sich beispielsweise in der Stadtbibliothek gleichzeitig aufhalten, nicht extrem begrenzt werden muss.
Vernetzte Meldeanlage
In den vergangenen Monaten wurde auch eine zentral vernetzte Brandmeldeanlage in dem Gebäudekomplex installiert. Die Rauchmelder im Bürgerspital (Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Begegnungsräume) und in den benachbarten Räumen der Musikschule sind nun direkt bei einer 24 Stunden besetzten Leitstelle aufgeschaltet. Mehrere Türen wurden zu Brandschutztüren umgebaut, Panikbeschlägen wurden ein- und mehrere Fenstergitter ausgebaut.
Wichtig war es, im gesamten Gebäude die Brandlasten zu reduzieren. Brennbares wird nun in Stahlschränke gelagert, neue Brandabschottungen sollen im Ernstfall ein großflächiges Ausbreiten eines Feuers verhindern. Letztlich wurden auch neue Pläne für die Flucht- und Rettungswege aufgehängt sowie Rettungszeichen ergänzt.
Neuer Außenanstrich
Auch im Außenbereich wurde einiges gemacht: An der Stadtmauer wurde zur Absturzsicherung ein neuer Zaun angebracht und Grünanlagen wurden neu gestaltet. Der Südgiebel und Teile der Westfassade, wo die neue Fluchttreppe verläuft, wurden neu gestrichen. Die übrige Fassade soll demnächst drankommen. Außerdem ist geplant, die Fenster zu tauschen. Eine entsprechende Investition ist im Haushaltsplan 2021 eingestellt.
Unterdessen läuft auch der Umbau in der seit 1. Dezember wegen Corona geschlossenen Stadtbibliothek weiter. Die Bibliothek soll sich, wie mehrfach berichtet, als "Dritter Raum" etablieren. Die Aufenthaltsqualität soll gesteigert werden. Daneben wird das bisherige Turmzimmer in einen "Escape Room" und einen "Maker Space" umgestaltet.
Neues digitales Leitsystem
Das Mitarbeiterteam ist derzeit auch dabei, alle Medien in ein neues digitales Leitsystem einzupflegen. Bis zum Ende der Bauarbeiten muss die Bibliothek, unabhängig von aktuellen Corona-Vorgaben, voraussichtlich geschlossen bleiben. Auch der Abholservice "click & collect" ist derzeit nicht möglich.