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Werneck
Denkmalkonzept: Modellhaftes Pilotprojekt für die ganze Region
Die Allianz Oberes Werntal erstellt ein interkommunales Denkmalkonzept. Darin sollen die denkmalgeschützten Häuser dokumentiert werden. Auch private Bauherren profitieren.
Liebevoll und regionstypisch saniert wurde dieses Wohnhaus in Schnackenwerth. Solche Gebäude sollen im Rahmen des Denkmalkonzepts der Allianz Oberes Werntal dokumentiert werden, um letztendlich Fördermittel für die Bauherrn zu generieren.
Foto: Amt für Ländliche Entwicklung | Liebevoll und regionstypisch saniert wurde dieses Wohnhaus in Schnackenwerth. Solche Gebäude sollen im Rahmen des Denkmalkonzepts der Allianz Oberes Werntal dokumentiert werden, um letztendlich Fördermittel für die ...
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 17.12.2020 02:15 Uhr

Ein weiteres Projekt mit Modellcharakter bahnt sich in der Allianz Oberes Werntal an: Sie wird erstmals in Bayern für die ganze Region mit den zehn Gemeinden und 46 Dörfern ein interkommunales Denkmalkonzept erstellen. Dokumentiert werden neben denkmalgeschützten Gebäuden auch die regionstypische und ortsbildprägende Bausubstanz, um letztendlich eine Förderung für private Bauherren zu ermöglichen.

Das Amt für Ländliche Entwicklung Unterfranken (ALE) und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLFD) fördern erstmals gemeinsam die Erstellung solch eines Konzeptes für die Region der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE), informiert Allianzmanagerin Eva Fenn. "Üblicherweise findet die Erarbeitung eines Denkmalkonzepts nur für einen Ortsteil einer Kommune statt", erklärt Thomas Gunzelmann vom BLFD. Dass nun eine ganze Allianz in den Blick genommen wird, ist dem Mitwirken des Amtes für Ländliche Entwicklung Unterfranken und dem ILE-Betreuer Johannes Krüger geschuldet.

Erhalt der dorfbildprägenden Bausubstanz

Ziel der pionierhaften Zusammenarbeit beider Ämter ist der Erhalt der dorfbildprägenden Bausubstanz. Die Wohnqualität und die besondere Identität der Orte soll gestärkt werden. "Wir wollen die Sensibilität der Bevölkerung für die historische Bausubstanz fördern", sagt Krüger, "und aktiv auf die Unterstützungsmöglichkeiten von Seiten des Denkmalschutzes und des Amtes für Ländliche Entwicklung aufmerksam machen."

Daher werden nicht nur denkmalgeschützte Häuser, sondern auch die regionstypische und ortsbildprägende Bausubstanz dokumentiert. "Wir erhoffen uns eine Arbeitsgrundlage für jeden Gemeinderat, um künftige Planungen zu erleichtern", unterstreicht Wernecks Bürgermeister Sebastian Hauck, dessen Gemeinde die Projektleitung übernommen hat. Vor allem geht es darum, eine weitere finanzielle Förderung für private Bauherren mit auf den Weg zu bringen.

Private Bauherren sollen motiviert werden

Dem Projekt vorangegangen war die erfolgreiche Evaluierung von zehn Jahren aktiver Innenentwicklung im Oberen Werntal. Dort wurde gezeigt, dass sich der Fokus auf "innen" für die Allianzgemeinden gelohnt hat. Die positiven Ergebnisse machten auch bewusst, dass die vorrangige Innenentwicklung ein prägendes Leitbild der interkommunalen Zusammenarbeit darstellt, das beibehalten werden soll.

Klar war auch, dass die privaten Häuslebauer und -sanierer verstärkt motiviert werden müssten. Denn die diversen finanziellen Förderprogramme werden in der Bevölkerung gut angenommen.

Für das Denkmalprojekt sind eineinhalb Jahre Laufzeit angesetzt. Das Amt für Ländliche Entwicklung fördert die Erstellung des Konzeptes mit 45 Prozent der Gesamtkosten, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege übernimmt 35 Prozent, die Interkommunale Allianz trägt einen Eigenanteil von 20 Prozent.

Beauftragtes Planungsbüro ist das Architekturbüro Perleth (Schweinfurt) in Kooperation mit dem Büro für Stadt- & Denkmalpflege Christiane Reichert (Bamberg) und dem Büro für Kultur in Dorf & Flur, Dr. Sabine Fechter (Fladungen).

Zum Auftakt des Modellvorhabens skizzierte das Büro Perleth den Projektverlauf. Mit dabei ist erstmals eine Steuerungsgruppe aus Vertretern jeder Gemeinde sowie mit Kreisheimatpfleger Guido Spahn, um eine möglichst breite Beteiligung und Transparenz bis hinein in den Gemeinderat und in die Bevölkerung zu ermöglichen.

 
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