Do., 4. April, 16 Uhr „Wenn es Frühling wird in Wien“, Marianne Jauernig-Revier liest Petra Hartlieb. Wien, 1912. Nach einer Kindheit in Armut hat Marie es geschafft. Seit einigen Monaten ist sie Kindermädchen im Haushalt des berühmten Schriftstellers Arthur Schnitzler. Als sie für ihren Dienstherren in der Buchhandlung ein Buch abholt, lernt sie die Welt der Bücher und Oskar kennen, den ebenso charmanten wie mittellosen Buchhändler, der ihr schon bald Avancen macht. Aber meint Oskar es ernst mit ihr? Er wurde im feinen Hotel „Sacher“ in Begleitung einer wohlhabenden jungen Dame gesehen. Vor dem Hintergrund genau recherchierter historischer Ereignisse lässt die Autorin das Wien der Belle Époque wieder auferstehen.
Sa., 6. April, 19.30 Uhr Mit Werken von Wolfgang Amadeus Mozart und Joseph Haydn begibt sich das Kammerorchester Grombühl auf eine musikalische Reise in die Zeit der Wiener Klassik. Die farbenreiche Musik Mozarts Oper Idomeneo eröffnet den Konzertabend. Den Solopart der Arie „Padre, germani, addio“ übernimmt die Sopranistin Uta Mester. Markus Mester, Solotrompeter der Bamberger Symphoniker, spielt das Trompetenkonzert Es-Dur von Joseph Haydn. Den Abschluss bildet Haydns Lieblingssinfonie Nr. 99 in Es Dur. Die Gesamtleitung hat Frank Sodemann.
Di., 9. April, 17.30 Uhr Lange Zeit war die Hamburger Malerin Anita Rée vergessen. Als man sie in den 1980er Jahren wiederentdeckte, sahen viele in ihr nur das von den Nationalsozialisten verfolgte Opfer, das sich 1933 in der Einsamkeit von Sylt das Leben nahm. Aus dieser Schublade befreite sie eine Retrospektive in der Hamburger Kunsthalle 2017. Anita Rée war eine begabte Zeichnerin und Malerin, die einen eigenen Stil zwischen Tradition und Moderne entwickelte. In ihren Bildern spiegeln sich die Veränderungen der Gesellschaft zu Beginn des 20. Jahrhunderts wider. Die Autorin und Kulturjournalistin Katharina Winterhalter stellt die Malerin in Wort und Bild vor.
Do., 11. April, 19.30 Uhr Das Universum ist voller Schönheit, Überraschungen und verblüffender Strukturen. Es ist gigantisch und genial. Paul Hombachs Mission ist es, seinem Publikum den faszinierenden Sternenhimmel näherzubringen. Dabei fühlt er nicht nur den sprichwörtlichen astronomischen Zahlen auf den Zahn, sondern beantwortet erstaunliche Fragen: Hat das Sonnensystem den Blues? Sind Pulsare die besseren Jazz-Schlagzeuger? Kann man mit einem Metermaß herausfinden, wie viel Sternlein stehen? Natürlich kommt auch der Erdtrabant nicht zu kurz.
Di., 16. April, 17 Uhr Beethovens berühmte „Ode an die Freude“ aus dem Finale der 9. Symphonie wurde 1972 vom Europarat zur Hymne der Europäischen bestimmt; der amerikanische Dirigent und Komponist Leonard Bernstein wandelte Schillers Text bei seinem Konzert am 25. Dezember 1989 anlässlich des Falls der Berliner Mauer in „Freiheit, schöner Götterfunken“ um. Was ist aus der Wahl dieser Hymne und der Abänderung ihres Textes für die Rolle der Musik in der europäischen Geschichte zu lernen? Unterstützt von audiovisuellen Beispielen geht der Vortrag „Ode an die Freiheit – Die Idee der europäischen Musik im Spiegel ihrer politischen Hymnen“ von und mit Wolfgang Rathert den faszinierenden Funktionen von Musik als Identitätsstifterin in der europäischen Geschichte nach.
Do., 25. April, 19.30 Uhr Beethovens Sonate op. 111 ist ein Testament. Ein Vermächtnis. In diesem Meisterwerk finden sich Diesseits und Jenseits versinnbildlicht. Die instrumentalen Möglichkeiten werden bis an die Grenzen ausgereizt. In „Doktor Faustus“ schreibt Thomas Mann über dieses einmalige Werk, das in der gesamten Musikliteratur bewundernde Wertschätzung und große Hochachtung genießt. Der Musiklehrer Adrian Leverkühns, Wendell Kretzschmar, spielt und erklärt in „Doktor Faustus“ dem Publikum in einem begeisterten Vortrag die Hintergründe der Sonate op. 111. Ein Hörgenuss, der Erlesenes aus Literatur und Musik vereint. Am Flügel ist der Konzertpianist Bernhard Bücker zu hören, es rezitiert Hartmut Stanke, dessen Stimme aus dem Rundfunk bekannt ist.
Fr., 26. April, 19.30 Uhr Wer träumt bei dem Wort „Kosaken“ nicht von Unabhängigkeit und Freiheit, vom Lebensmut und der Heimatverbundenheit des Reitervolkes der Kosaken. Die Tradition der legendären Kosakenchöre der 30er Jahre führt der Rostov Don Kosaken-Chor mit seinem Programm „Ich bete an die Macht der Liebe“ fort. Mit schwarzen Bässen und klaren Tenören entführen die acht Sänger aus Russland, Weißrussland und der Ukraine in eine ferne Welt. Neben Gesängen von Nikolai Rimskij Korsakov und Pjotr Iljitsch Tschaikowski sind auch Lieder aus der Operette „Der Zarewitsch“ und viele mehr zu hören. Moderation und Leitung: Inna Agadjanova