Die Spuren, die der frühere Dekan Johannes Strauß im öffentlichen Raum hinterlassen hat, sind nicht zu übersehen. Er hat dafür gesorgt, dass der Martin-Luther-Platz von Autoverkehr befreit wurde, hat die Sanierung der Johanniskirche auf den Weg gebracht, Gut Deutschhof zu einem kirchlichen Zentrum gemacht und das Evangelische Gemeindehaus saniert. Er habe als konstruktiver Gestalter überdeutliche Spuren in der Stadt hinterlassen, würdigte ihn die damalige Oberbürgermeisterin Gudrun Grieser 1997 bei der Verleihung der Stadtmedaille. Über die Stadt hinaus zeugen weitere Bauten im gesamten Dekanat, in den Landkreisen Schweinfurt und Bad Kissingen, von der Schaffenskraft des früheren Dekans.
"Sie haben dem Dekanat Profil gegeben, gemäß ihrer Überzeugung, dass das Christentum alle Lebensbereiche umfassen muss", erklärte der frühere Landrat Harald Leitherer bei der Verabschiedung von Johannes Strauß.
Damit hob er auf den streitbaren Autor ab, der in zahlreichen theologischen Publikationen und vor allem in der Zeitung des Dekanats "Evangelische Perspektiven" klar eine Position bezogen hat, die auf die Bewahrung des Bewährten, wie er selbst sagte, mehr setzte als auf Veränderung.
Strauß hat unter anderem am Erwachsenenkatechismus der Evangelischen Kirche in Deutschland mitgewirkt. Diakonie, Erwachsenenbildung, Ökumene und die Partnerschaft mit Rio de Janeiro lagen ihm am Herzen.
Strauß stammte aus Langensteinach bei Uffenheim. Er hat in Erlangen und Heidelberg studiert. 1974 kam er nach Schweinfurt, wo er 21 Jahre lang als Pfarrer von St. Johannis und später gleichzeitig als Dekan wirkte.
Im Alter von 91 Jahren ist Johannes Strauße jetzt gestorben. Die Trauerfeier findet am Montag, 1. August, um 13 Uhr in Lauf statt.