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Werneck
"Dass die Straßen schlecht sind, wissen wir": Gemeinderat möchte kein Straßenkataster
Straßensanierungen, wie 2023 die Helmholtz-Straße in Ettleben (im Bild), kosten Werneck viel Geld. Aus Sicht des Bauamts könnte mithilfe eines Straßenkatasters die Lebensdauer der Straßen signifikant verlängert werden.
Foto: Gerald Gerstner | Straßensanierungen, wie 2023 die Helmholtz-Straße in Ettleben (im Bild), kosten Werneck viel Geld. Aus Sicht des Bauamts könnte mithilfe eines Straßenkatasters die Lebensdauer der Straßen signifikant verlängert werden.
Gerald Gerstner
 |  aktualisiert: 23.03.2025 02:28 Uhr

In die Sanierung von gemeindlichen Straßen investiert der Markt Werneck jedes Jahr Millionen von Euro. Um die vorhandenen Mittel effizient nutzen und Sanierungen besser planen zu können, schlug das Wernecker Bauamt jetzt vor, für circa 100.000 Euro ein Straßenkataster als fundierte Basis für die langfristige und vorausschauende Planung von Sanierungen entwickeln zu lassen. Allerdings konnte die Verwaltung den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung nicht mehrheitlich davon überzeugen, diesen Schritt zu gehen. Das Gremium sprach sich mit elf zu 13 Stimmen dagegen aus.

Dass ein solches Straßenkataster grundsätzlich eine gute Sache sei, wurde zwar nicht in Frage gestellt. Meinung war aber, dass die Gemeinde das Geld für dessen Erstellung nicht übrig habe. Verwiesen wurde auf eine seit längerem bestehende Prioritätenliste mit dringend sanierungsbedürftigen Straßen. Damit sei die Gemeinde bereits auf Jahre beschäftigt und die vorhandenen Mittel schon weg, meinten etwa Birgit Schmitt und Johannes Weiß. Auch würden Kanal- und Straßensanierungen schon gezielt zusammengelegt. "Dass die Straßen schlecht sind, wissen wir", befand auch Andreas Klenkert. Er verwies auf das von einem Büro erarbeitete Gebäudekataster, das in der Schublade verschwunden sei.

Das Bauamt argumentierte, dass derzeit auf Schäden meist mit ad-hoc-Sanierungen kurzfristig reagiert werde. Diese Praxis bedinge, dass die verfügbaren Haushaltsmittel nicht optimal genutzt und Sanierungen nur unzureichend geplant werden können. Ähnlich wie bei einem Kanalkataster würde für ein Straßenkataster mit modernen Erhebungsmethoden der Zustand der geschätzt 180 Kilometer Straßen detailliert erfasst und bewertet. Auf Basis dieser Daten könnte dann ein Sanierungsplan mit gezielten Priorisierungen entwickelt werden.

Schäden könnten frühzeitig behoben werden

Hervor gehoben hatte Bürgermeister Sebastian Hauck, dass die Lebensdauer der Straßen signifikant verlängert werden könnte, weil Schäden aufgrund der gewonnenen Erkenntnisse über den Straßenzustand frühzeitig behoben würden. Eingewandt wurde von Stefan Schäflein und Jürgen Fuchs, dass sich der Zustand der Straßen dynamisch verändere und die Daten vielleicht nach einigen Jahren schon überholt seien. Während eine Katastererstellung laut Bürgermeister personell nicht möglich sei, könne das Bauamt eine kontinuierliche Fortschreibung aber selbst leisten, erklärte Bautechniker Manuel Schmitt.

Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, Teilabschnitte der Wirtschaftswege Geiersberg und Klößberg in der Mühlhäuser Gemarkung im Fräsrecyclingverfahren zu sanieren. Die Schätzkosten für die insgesamt 800 Meter Wegsanierung belaufen sich auf 250.000 Euro. Die bisherige Ausbaubreite von drei Meter werde beibehalten.

Eintrittspreise beim Freibad leicht gestiegen

Bekannt gab der Bürgermeister, dass der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung die Tief- und Straßenbauarbeiten für den Straßenunterhalt im Zeitraum 2025 bis 2028 an die Firma Lechner GmbH&Co. KG aus Stettfeld vergeben hat. "Geringfügig angepasst" worden seien die Eintrittspreise für das Freibad in Schraudenbach, informierte Hauck. Mit Beginn der Freibadsaison 2025 zahlt ein Erwachsener jetzt drei Euro für die Tageskarte, Kinder und Jugendliche zwei Euro. Auch Zehner- und Saisonkarten verteuerten sich etwas.

Vom Baustellenverkehr und dem Einsatz schwerer Baumaschinen stark in Mitleidenschaft gezogen wurde während des Kindergartenneubaus in Stettbach der dortige Straßenbereich. Negativ auf die Stabilität des Straßenuntergrunds ausgewirkt habe sich auch die Verlegung notwendiger Versorgungsleitungen. Einer auf 400.000 Euro geschätzten Straßensanierung, die auch die Abwasserleitung einschließt, stimmte der Gemeinderat jetzt grundsätzlich zu. Sie soll gleich nach Fertigstellung des Kindergartens erfolgen.

 
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