
Die Menschen in Vögnitz können es kaum erwarten, bis es endlich mit der ersten Dorferneuerungsmaßnahme losgeht. Die Pläne für das "Vögnitzer Dreieck" liegen bereits in den Schubladen des Amts für ländliche Entwicklung. Wann allerdings die Bagger anrollen werden, steht noch in den Sternen. "Den Baubeginn bestimmt die Behörde", beantwortete Bürgermeister Jürgen Schwab in der Bürgerversammlung die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
"Die Dörfer fit und attraktiv zu machen für die Zukunft", lautet das Motto der Dorferneuerungsmaßnahmen in den Sulzheimer Ortsteilen. In Vögnitz ist die Neugestaltung des Grünbereichs "Vögnitzer Dreieck" im Bereich des Bildstockes und des Waaghäuschens vorgesehen. Erwartet werden Kosten vom 480.000 Euro. Geplant sind Grünflächengestaltung, Sitzgelegenheiten, das Versetzen der Wertstoffcontainer sowie die Entsiegelung der asphaltierten Bereiche. Jetzt hoffen die Einheimischen darauf, dass es mit der Verschönerung des Ortsbilds bald losgeht.
Veränderungen auf dem Friedhof gewünscht
An anderer Stelle hat sich schon etwas getan. Irene Fuchs dankte der Gemeinde, dass sie den Zugang zum Gemeindehaus barrierefrei gestaltet hat. Allerdings sei die Mini-Rampe etwas steil ausgefallen und mit dem Rollstuhl nicht einfach zu befahren. Die Wortmeldungen der 23 Teilnehmer hielten sich in Grenzen. Gewünscht wurden Veränderungen auf dem Friedhof, vor allem kleinere Gräber und eine bessere Begehbarkeit. Gemeinderat Robert Herbig wies darauf hin, dass Ausgaben für die letzte Ruhestätte kostendeckend auf die Friedhofsgebühren umgelegt werden müssen. Moniert wurde, dass die Friedhofs-Schubkarren ungeeignet seien, da sich die Räder auf den Schotterwegen nicht drehen. Dass die Ausgaben für die Abwasserbeseitigung immens ansteigen, monierte ein Bürger. Welche Kosten auf die Haushalte bei Anschluss von Vögnitz an die Kläranlage Zeilitzheim zukommen, interessierte Katrin Lutz. "Grob 600 Euro pro Person", schätzte Rainer Fuchs, "aber ohne Gewähr". Es gäbe noch viele offene Fragen, ergänzte Schwab.
Erhebliche Fremdmittel für Projekte nötig
Eingangs hatte das Gemeindeoberhaupt ausführlich über den aktuellen Stand in der Gemeinde informiert. Ende 2024 hatte Sulzheim 2061 Einwohner. In Vögnitz, mit 118 Einwohnern der kleinste der vier Ortsteile, gab es im vergangenen Jahr keine Geburten und keine Sterbefälle. Sechs Personen zogen in das Dorf, neun verließen es 2024. Zu den Finanzen der Gemeinde sagte der Ortschef, dass letztes Jahr ein Gesamthaushalt von 9,3 Millionen Euro zu verwalten war. In diesem Jahr steigt der kommunale Etat auf 10,9 Millionen Euro. Die Personalausgaben erreichen das Höchstniveau mit 502.000 Euro (Vorjahr 474.000 Euro). Gut eine Million Euro müssen 2025 als Kreisumlage an den Landkreis Schweinfurt abgeführt werden. An die Verwaltungsgemeinschaft Gerolzhofen sind 326.000 Euro fällig.
Bis 2028 werden für anstehende Projekte erhebliche Fremdmittel zur Finanzierung benötigt, erläuterte Schwab. Für den Anbau von Kinderkrippen in den Kindergärten Sulzheim und Alitzheim 5,8 Millionen Euro sowie für die Kanalsanierung in Sulzheim 5,1 Millionen Euro. Der Anschluss von Vögnitz an die Kläranlage in Zeilitzheim wird 1,5 Millionen Euro verschlingen. Für die Erschließung der Neubaugebiete in Alitzheim (Baumgärten) und Vögnitz (Herbstwiesen) erwartet Schwab Kosten von 3,9 Millionen Euro. "Die Realisierung gestaltet sich nicht einfach, es gibt viele Auflagen der Behörden", erläuterte Schwab. In Vögnitz steht als nächster Schritt laut Ratsmitglied Rainer Fuchs die Umquartierung der geschützten Zauneidechsen an.