Redebedarf war bei den 22 Bürgerinnen und Bürgern Madenhausens auf der Bürgerversammlung mit dem Bürgermeister der Gemeinde Üchtelhausen, Johannes Grebner, in den Räumlichkeiten des Gemeindehauses durchaus vorhanden, Streitpunkte können derweil im 270-Einwohner-Gemeindeteil aber keine ausgemacht werden.
Fast schon traditionell für Ärger sorgt allerdings auch weiterhin ein knapp 30 Kilogramm schweres Säugetier. Bürgermeister Grebner berichtete darüber, wie sich der Bauhof gegen den örtlichen Biber behauptet. Dem gemeindlichen Dienst war es erlaubt im Naturschutzgebiet den Biberdamm zu beseitigen. Anschließend wurde ein Elektrozaun aufgestellt, um den Biber daran zu hindern, erneut in das Gebiet zurückzukehren. "Das überlebt er", sagt der Bürgermeister zum erwartbaren Fall, dass das Tier der Stromschlag trifft. Für ihren Aufwand wird die Gemeinde aus dem Biberfond entschädigt. "Gejagt wird er noch nicht", fügte Grebner der Biber-Problematik an.
Wie läuft es mit den "Bürgerbäumen"?
Eine Bürgerin wollte wissen, wie es sich mit den "Bürgerbäumen" verhält. Bürgermeister Grebner erklärte, dass die Gemeinde den Bürgerinnen und Bürgern Streuobstbäume in einer Sammelbestellung anbietet. "Jeder Baum ist mir eine Freude", merkte Grebner an, allerdings auch, dass die Pflege nach der Anschaffung des Baumes immer beachtet werden müsse. Interessenten können sich gerne weiterhin bei der Gemeinde melden. Die nächste Auslieferung ist voraussichtlich für September angedacht.
Eine forsche Frage hatte ein Madenhäuser Bürger, der in Erfahrung bringen wollte, ob die Gemeinde den Kindergarten in Ebertshausen geschenkt bekam. Bürgermeister Grebner antwortete, dass die Gemeinde den Boden ganz regulär bezahlen musste, das Gebäude jedoch für eine obligatorische Summe von nur einem Euro ablösen konnten.
Interesse bekundeten die Madenhäuser mit verschiedenen Fragen in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV). Dabei kam auch zur Sprache, dass der Bürgerbus nach Stadtlauringen gar nicht mehr aktiv ist. Kein Wunder: bei Betriebskosten von knapp 2000 Euro verirrten sich in einem halben Jahr gerade einmal zwei Fahrgäste in den Bürgerbus.
Man kommt nach Schweinfurt, aber nicht mehr zurück
Etwas ärgerlich ist es wohl, dass man mit der Mitfahrbank von der Gemeinde zwar nach Schweinfurt kommt, aber nicht mehr zurück, weil es in Schweinfurt keine Mitfahrbank gibt. Die ILE hat, um das zu ändern, bereits eine Anfrage an die Stadt gestellt, teilt der Bürgermeister mit. Grundsätzlich befindet Bürgermeister Grebner: "Die Mitfahrbank ist schön gedacht, sie können den Nahverkehr aber nicht ersetzen."
Das Gemeindeoberhaupt wies auch darauf hin, dass es mittlerweile Apps gibt, über die alle Arten des ÖPNV abzufragen sind. Künftig dann auch mit dem "Call Heinz"-Angebot im nördlichen Landkreis. Als Wunsch äußerten die Madenhäuser dabei, dass die Gemeinde doch bei der Stadt Schweinfurt einmal vorfühlen soll, ob ein Call Heinz-Punkt am Waldspielplatz oder auf Höhe der TG Schweinfurt einzurichten wäre.
Auch auf die ein oder andere wichtige Kleinigkeit im Ort wurde Bürgermeister Grebner im Verlauf der Diskussionsrunde hingewiesen. Etwa auf die völlig zerfetzten Tornetze auf dem roten Platz. Eine Bürgerin bedankte sich für die neue Regentonne auf dem Friedhof. Jetzt fehle ihr nur noch eine Halterung für die Rechen. Ein Sonderlob erteilte ein Bürger dem Bauhof und dessen neuen Leiter René Seith.