Am 14. und 15. April haben die Ortsverbände Schweinfurt und Bamberg des Technischen Hilfswerks (THW) in einer gemeinsamen Übung die Absicherung von Gebäudewänden in Theorie und Praxis trainiert. Hierfür haben die Schweinfurter Stadtwerke ihr Gelände in der Franz-Schubert-Straße 1 zur Verfügung gestellt, berichten die Stadtwerke in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.
Die bei der Übung einstudierte Fähigkeit zur Abstützung von Hauswänden kommt etwa nach Bränden, Explosionen oder Unwetterereignissen zum Einsatz, wenn die statische Stabilität von Gebäuden nicht mehr gewährleistet ist. Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks sichern in solchen Situationen marode Decken und instabile Wände ab, um einen Einsturz zu verhindern. Verwendung findet hierbei üblicherweise das „Abstützsystems Holz“ (ASH). Es besteht aus Holzbalken verschiedener Größe, die zu dreieckigen Strukturen, sogenannten Strebstützböcken, verbaut werden. Sie können bis zu 15 Meter in die Höhe reichen.
Nur Schweinfurt und Bamberg haben neues System für Abstützungen
Die THW-Ortsverbände Schweinfurt und Bamberg etablieren allerdings aktuell ein alternatives Traggerüstsystem, das derzeit in der Region nur bei diesen beiden Verbänden vorhanden ist. Auch bei diesem neuen System ist gute Zusammenarbeit notwendig, um die Streben schnell und richtig zu positionieren.
Die Übung zeichnete sich dementsprechend durch detaillierte Vorbereitungen und Vielschichtigkeit der Aufgabenstellung aus und bot Gelegenheit, Schwachstellen in der Koordination der Einsatzkräfte zu identifizieren. Die gesammelten Erfahrungen bilden eine wichtige Grundlage für die reibungslose Umsetzung der Arbeiten im Ernstfall.
Auch die Polizei soll in der Franz-Schubert-Straße üben
Bei den Stadtwerken hatte das THW die Möglichkeit, an noch funktionalen Gebäuden zu üben. So realistische Bedingungen sind für derartige Übungen nur schwer zu finden. Der Platz auf dem zur Verfügung stehenden Gelände ermöglichte es darüber hinaus, dass beide Ortsverbände das Training gemeinsam absolvieren konnten.
Die Stadtwerke als Betreiber kritischer Infrastruktur wollen durch die Zusammenarbeit mit dem Technischen Hilfswerk als Experte für Katastrophen- und Zivilschutz ein Zeichen setzen. Die Übung setzt die bereits 2018 begonnene Kooperation fort, die weitergeführt werden soll. Auch die Schweinfurter Polizei soll künftig in regelmäßigen Abständen auf dem Gelände der Stadtwerke in der Franz-Schubert-Straße Übungen abhalten.