
Mit Ausnahme des Örtchens im Bürgerspital sind im Moment alle öffentlichen Toiletten in der Stadt geschlossen. Der Grund: Die Reinigungsfirma hat der Stadt gekündigt.
Dass das ein echtes Problem sei, berichtete Heinz Lorz (Bürger für Gerolzhofen) am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrats. Betroffen waren zum Beispiel in der Woche vor Ostern viele Friedhofsbesucher, die Gräber richteten und vor verschlossenem Toiletten standen.
Lorz schlug vor, die Reinigungsarbeiten wieder an eine oder mehrere Privatpersonen zu vergeben. Die Frau, die das bisher für die Reinigungsfirma erledigt hatte, wäre bereit, das auch für die Stadt zu tun.
Bürgermeister Thorsten Wozniak war skeptisch. Selbst Reinigungsfirmen finden heute kaum noch Personal, das solche Arbeiten übernimmt, besonders wenn es um öffentliche Toiletten geht. Wenn die von Lorz angesprochene Frau einmal ausfalle, stehe man vor dem gleichen Problem.
Wozniak wurde deutlich: „Es ist schon unverschämt, wie unsere Toiletten verschmutzt werden.“ Dabei gehe es nicht um ein Missgeschick, das schon mal passieren kann, sondern um absichtliche Verschmutzung und Beschädigung. Im nichtöffentlichen Teil der nächsten Stadtratssitzung soll es zur Neuvergabe des Reinigungsauftrags kommen.
Von Problemen mit den geschlossenen Toiletten berichteten auch andere Ausschussmitglieder. Ingrid Feil kritisierte, dass das Personal der Tourist-Info nicht informiert war und somit Gäste zu verschlossenen Toiletten schickte.
Auch beim Frühlingsfest habe es Probleme gegeben, bemerkte Thomas Vizl. „Wir können nicht zehntausend Leute einladen und haben dann keine Toilette.“
Der Bürgermeister verwies auf die „Netten Toiletten“ in Geschäften und gastronomischen Betrieben. Er ergänzte, dass es in Gerolzhofen gemessen an seiner Größe überdurchschnittlich viele öffentliche Toiletten gebe. Wozniak deutete damit indirekt an, dass es, wenn es nach ihm geht, wegen der Probleme und Kosten durchaus zu einigen dauerhaften Schließungen kommen könnte.
Weiteres Thema im Haupt- und Finanzausschuss: Christine Dittmeier (CSU) wollte eine genauere Auflistung der Bauhoflöhne, um zu sehen, wer in den Genuss welcher Leistungen kommt. Immerhin belaufen sich diese intern verrechneten Löhne auf 800 000 Euro im Jahr. Eine detaillierte Auflistung der Bauhoflöhne liege intern vor, sagte Bürgermeister Wozniak.