
Über mangelnden Zuspruch konnten sich die Verantwortlichen des Junggesellenclubs von Wülfershausen nicht beklagen. Trotz des unbeständigen Wetters kamen wieder Hunderte zum diesjährigen Kohlenmeiler-Fest auf den Zeltplatz. Startete die Festwoche noch mit Sonnenschein, war spätestens ab Montag ein merkbarer Wetterumschwung mit kühleren Temperaturen zu spüren. Dennoch hatten die Junggesellen großes Glück, denn pünktlich zum täglichen Festbetrieb blieb es meist trocken.
Eine Woche lang wurde rund um den Kohlenmeiler gefeiert. Damit wird eine alte Tradition fortgesetzt, denn Teile der Bevölkerung von Wülfershausen verdienten früher mit der Kohleerzeugung ihr Einkommen. Im Jahre 1979 wurde der Junggesellenclub gegründet. Auf Anregung von Rudolf Brux ging Hubert Mützel Jahre später zu einem Köhler nach Frammersbach in den Spessart auf einen Lehrgang, um das nicht einfache Handwerk zu erlernen. Aus diesem Anlass feierten die Wülfershäuser Junggesellen 1988, also vor 35 Jahren, zum ersten Mal ihr großes Fest. Seitdem findet die Veranstaltung alle drei Jahre statt. Zuletzt musste der Rhythmus etwas geändert werden, denn die Pandemie verhinderte die Veranstaltung im Jahr 2021. Somit fand der letzte Kohlenmeiler vor fünf Jahren statt.
Kohle muss trocknen und wird zum Verkauf angeboten
Umso mehr freuten sich alle auf die Festwoche. Mit Unterstützung von Wasserlosens Bürgermeister Anton Gößmann und der Inhaberin der Arnsteiner Brauerei, Dr. Susan Schubert, die beide fleißig die glühende Kohle in Eimer abfüllten, wurde der Kohlenmeiler, der aus nahezu 20 Ster Buchenholz besteht und mit Erde abgedeckt wurde, am letzten Juli-Sonntag offiziell entzündet. Anschließend griff Staatssekretär a.D. Gerhard Eck zum Schlegel und stach obligatorisch das erste Fass Bier an. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde der Kohlenmeiler dann geöffnet, der zuvor Tag und Nacht von den drei Köhlern Joachim Heil, Philipp Schmitt und Uwe Amthor bewacht worden war. Die Kohle wurde anschließend ringsum im Kreis freigelegt. Sie muss nun trocken lagern und wird später in Säcke abgefüllt und zum Verkauf angeboten.

Eine Woche lang wurde auf dem Jugendzeltplatz gefeiert. Frederik Heil, Vorstand der Junggesellen, ist "mehr als zufrieden mit dem Festverlauf". Dank ihm und seine zahlreichen Helferinnen und Helfer, war der "Meiler" bestens organisiert. Täglich gab es Live-Musik und somit beste Unterhaltung. Die Alleinunterhalter Jürgen "Joe" Heil sowie Mike Hempel, sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der Veranstaltung.
