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NACHSOMMER
Das ganz besondere Nachsommer-Gefühl
Mit „Fuck you Wagner“ sorgte die Dancefloor Destruction Crew in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Christoph Hagel beim Nachsommer 2016 für Begeisterung beim Publikum.
Foto: Anand Anders | Mit „Fuck you Wagner“ sorgte die Dancefloor Destruction Crew in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Christoph Hagel beim Nachsommer 2016 für Begeisterung beim Publikum.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 28.10.2020 02:17 Uhr

Das „Festival der Grenzüberschreitungen“, so nennt Nachsommer-Chef Clemens Lukas das Musikfestival, das seit 20 Jahren die Schweinfurter im Spätsommer erfreut. In der Tat, auch wenn im Moment wegen der Corona-Krise unsicher ist, wie der Nachsommer 2020 sich gestaltet, ist klar, dass dieses Festival ein besonderes ist. Ein kleiner Streifzug und Erinnerungen an die Höhepunkte der vergangenen Jahre und die Hoffnung darauf, dass die Festivals in Nach-Corona-Zeiten umso intensiver genossen werden.

Wer von Anfang an dabei war, kann sich noch an die wunderbare Location in der SKF Halle 149 erinnern, die es heute nicht mehr gibt, weil dort 2009 das Einkaufszentrum „Stadtgalerie“ eröffnet wurde. Das Festival, das immer schon den besonderen Charme von industriell genutzten Räumen mit moderner Musik von Pop über Weltmusik zu Jazz, Brass und Swing, von a cappella bis Klassik zu verbinden wusste, wechselte dann viele Jahre in die SKF Halle 410. Seit zwei Jahren gibt es die neue Location im ZF Kesselhaus, die von den meist über 3000 Besuchern insgesamt ebenso gerne angenommen wurde. Der Höhepunkte gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten Nachsommer viele, sie sind für jeden individuell und keine Liste vollständig. Etwas Besonderes waren sicher die Auftritte der Dancefloor Destruction Crew gemeinsam mit dem Dirigenten Christoph Hagel bei der Crossover-Produktion „Fuck you Wagner“, als sich Breakdance und Wagners Musik zu einer neuen, einzigartigen Melange mischten, die so nur die DDC fertigbringt. In Erinnerung ist auch immer der Mut von Clemens Lukas, musikalische Grenzüberschreitung zuzulassen, vor allem im Jazz: Vergangenes Jahr war das Shalosh aus Israel, 2018 die Jazzrausch Bigband aus München mit einem wahrlich bemerkenswerten Auftritt, der Bigband-Jazz und Techno vereinte als wäre das schon immer das Normalste der Musikwelt.

Natürlich war auch der großartige Michael Wollny beim Nachsommer, erinnert sei an wunderbare Sängerinnen wie Amy Warning vor fünf Jahren, Jasmin Tabatabai mit dem Konzert „Was sagt man zu den Menschen, wenn man traurig ist“ im Jahr 2016 oder die wunderbare Anna Depenbusch, die 2018 mit ihrem Charme und einer begnadeten Band das Publikum verzauberte. Auch das Experiment Schattentanztheater funktionierte, wie „Moving Shadows“ vor drei Jahren zeigte. Der Schweinfurter Nachsommer, das Festival der Grenzüberschreitung – hoffentlich gibt es noch viele davon in Nach-Corona-Zeiten.

Die Puppini Sisters aus England sorgten 2016 beim Nachsommer mit ihrem Vintage Swing Pop für ein Highlight.
Foto: Josef Lamber | Die Puppini Sisters aus England sorgten 2016 beim Nachsommer mit ihrem Vintage Swing Pop für ein Highlight.
Die treuen Fans werden sich noch an dieses Logo erinnern, als der Nachsommer in den 2000er Jahren noch in der Halle 149 stattfand.
Foto: MP/SWT | Die treuen Fans werden sich noch an dieses Logo erinnern, als der Nachsommer in den 2000er Jahren noch in der Halle 149 stattfand.
 
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