
Mit der Kranzniederlegung am Kriegerdenkmal zum Gedenken an die in den Weltkriegen gefallenen und die verstorbenen Feuerwehrkameraden begannen die Festlichkeiten zum 150-jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim. Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Julian Kiesel, und der stellvertretende Kommandant Tobias Forstmeier erinnerten an das Leid, das die Kriege über viele Familien gebracht haben; die Erinnerung daran sollte Ansporn sein, für die Bewahrung der Demokratie einzutreten.
Unter den Klängen der Musikkapelle (Leitung: Armin Stawitzki) marschierten die Feuerwehrleute zum Festzelt. Vorsitzender Julian Kiesel begrüßte die Ehrengäste. Höhepunkt des Festkommerses war die Segnung und Übergabe der neuen Vereinsfahne an die Feuerwehr Unterspiesheim. Alexander Bönig, stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrvereins, hob hervor, dass die Fahne an die Grundsätze der Feuerwehr erinnern will: "Zusammenhalt und Kameradschaft, füreinander Einstehen". Er dankte dem Ehrenmitglied Georg Seufert, dass er sich schon vor 25 Jahren als Vorsitzender für die Anschaffung einer Fahne eingesetzt habe. Daher habe man ihn gebeten, die Patenschaft für die Fahne zu übernehmen.
Begleitet von der Ehrenformation der Feuerwehr trug Alexander Finster, Kommandant der Patenfeuerwehr Dingolshausen, die noch verhüllte Fahne ins Festzelt und übergab sie dort an den Paten der Fahne, Georg Seufert, mit dem Wunsch: "Gott der Herr möge Euch Segen spenden". Der Abgeordnete Felix von Zobel, und der Ehrenkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Unterspiesheim, Gerd Schmiedl, enthüllten die Fahne. Fahnenpate Georg Seufert übergab die Fahne an den Vorsitzenden Julian Kiesel und Kommandant Christian Pretscher.
Viele Spenden eingegangen
Pfarrer Thomas Amrehn und Pfarrer Tobias Wölfel segneten dann gemeinsam die neue Fahne. Ihr Wunsch: Die Fahne möge immer Erinnerung sein, den Segen Gottes weiterzugeben, auch in schwierigen Zeiten sich um die Mitmenschen zu sorgen. Dann übergaben der Vorsitzende und der Kommandant die Fahne an die drei Fahnenträger. Erfreulich, dass die 11.500 Euro für die neue Fahne durch Spenden von Banken, Firmen und Gönnern schon fast aufgebracht sind, so Alexander Bönig.
Die Kinderfeuerwehr sang den Feuerwehrleuten ein Dankeslied für ihren Einsatz: "Ihr seid da, wenn Häuser ganz in Flammen stehen, ihr seid die, die für uns durch das Feuer gehen." Einstudiert hatte das Lied Karl Antoni mit seinem Betreuerinnenteam. Als roter Faden zog sich durch alle Grußworte die Dankbarkeit für den ehrenamtlichen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehr in den vergangenen 150 Jahren. Felix von Zobel (MdL) erinnerte daran, dass die Staatsregierung die Zuschüsse für die Freiwilligen Feuerwehren angehoben habe. Landrat Florian Töpper hob hervor, dass die 110 Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Schweinfurt für Sicherheit, ja Geborgenheit in den Orten sorgen. Bürgermeister Horst Herbert hob hervor, dass die Gemeinde "viel Geld in die Hand genommen hat" für die Freiwilligen Feuerwehren in den acht Ortsteilen.
Der Vertreter der Regierung von Unterfranken, Steffen Weber, erinnerte an die vielen Einsätze der Feuerwehr bei Unfällen an der B 286. Kreisbrandrat Holger Strunk wünschte, dass die anwesenden Landtagsabgeordneten die von ihnen gesehene Notwendigkeit einer besseren Förderung der Feuerwehren durchsetzen können. Der Kinderfeuerwehr zollte er hohes Lob.
Kommandant Alexander Finster überbrachte die Glückwünsche der Feuerwehr Dingolshausen, Kommandant Martin Zink die der Feuerwehr Gerolzhofen. Siegfried Wieland gratulierte im Namen der Unterspiesheimer Vereine. Kommandant Christian Pretscher blickte auf Geschichte und Zukunft der Feuerwehr Unterspiesheim. Er zeigte auf, dass die FFW stets auf der Höhe der Zeit war. Im Jahr 2026 wird das neue Löschfahrzeug HLF 10 erwartet. In unsicherer Zeit sei es wichtig, Kameradschaft und Hilfsbereitschaft zu leben. "Sie sind das Fundament unserer Gesellschaft."

