
1962 am Zürcher Schauspielhaus uraufgeführt, wurde „Die Physiker“ sofort zum Publikumsrenner und war in der Spielzeit 1962/1963 das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen. Auch Jahrzehnte später gehört es noch zu den am häufigsten aufgeführten Dürrenmatt-Stücken und ist Pflichtlektüre an vielen Schulen. Dürrenmatt schrieb das von ihm selbst als „Komödie“ betitelte Stück im Jahr 1961, als die Nukleartechnik noch jung war und der Kalte Krieg auf einen gefährlichen Höhepunkt zusteuerte.
Zum ersten Mal entstand zu dieser Zeit ein Bewusstsein dafür, dass von nun an das Ende der Welt in der Hand des Menschen liegen könnte, sei es als mögliche Folge einer aktiven Handlung oder als Folge eines Kontrollverlusts über die eigene Technik. So zeichnet das Schauspiel den Menschen als Wesen voller Mängel, konfrontiert mit einer sich fortwährend technisierenden Welt, die längst zu komplex geworden ist, als dass sie durch uns noch begreifbar wäre. Ein halbes Jahrhundert später ist die Technik noch weiter fortgeschritten, die Welt hat sich rasend schnell verändert – und die düstere Vision Friedrich Dürrenmatts hat nichts von ihrer Aktualität verloren.
Umso glücklicher sind wir jeweils um 19.30 Uhr am Samstag, 25. Januar 2020, (Gemischtes Abo D und freier Verkauf), am Sonntag, 26. Januar 2020, (Gemischtes Abo C und freier Verkauf) am Montag, 27. Januar 2020, (Gemischtes Abo A und freier Verkauf) und am Dienstag, 28. Januar, (Gemischtes Abo E und freier Verkauf) die Inszenierung von Herbert Olschok für das Tournee-Theater Thespiskarren zeigen zu können. Es spielen unter anderem Hellena Büttner, Sibylla Rasmussen, André Vetters, Stephan Bürgi, Peter Bause, Regula Steiner-Tomic, Christian A. Hoelzke und Raimond Knoll. Der wunderbare Peter Bause und seine Frau Hellena Büttner sind seit vielen Jahren gern gesehene und immer umjubelte Gäste in Schweinfurt.
In dem beschaulichen Schweizer Sanatorium „Les Cerisiers“ werden zwei Krankenschwestern ermordet, angeblich erdrosselt von ihren Patienten, die auf den ersten Blick harmlos erscheinen: Der eine hält sich für Albert Einstein, der andere für Sir Isaac Newton und dem dritten – Johann Wilhelm Möbius – erscheint der König Salomon. Doch unter den Augen des in dem Fall ermittelnden Inspektors Voß offenbart sich immer deutlicher, dass hier nichts so ist, wie es scheint.
Möbius ist nicht etwa ein „Irrer“, sondern ein brillanter Physiker, der die „Weltformel“ entdeckt hat. Weil aber deren Anwendung katastrophale Folgen für die Menschheit haben würde, versteckt er sich im Sanatorium, in der Hoffnung, sein Wissen vor der Welt zu verheimlichen. Dafür nimmt er sogar in Kauf, seine Frau und Kinder zu verlieren. Doch wie lange kann einmal Gedachtes tatsächlich verborgen bleiben?
Als Möbius? Pflegerin aus Liebe zu ihm seine Entlassung bewirken will, sieht er sich zum Äußersten getrieben, um die Verbreitung seiner Thesen zu verhindern. Doch Mathilde von Zahnd, die Besitzerin und Chefärztin von „Les Cerisiers“, hat bereits ihre eigenen Pläne. Das Sanatorium entpuppt sich als Falle, und so treibt das Geschehen, allen Bemühungen Möbius? zum Trotz, unaufhaltsam auf die „schlimmstmögliche Wendung“ zu.
Vorverkauf ab Samstag, 7. Dezember, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de