Viele hellblaue Feuerwehrhemden und dunkelblaue Uniformen prägten den Schulhof und die Sporthalle beim Danke-Abend für die Rettungskräfte der Gemeinde. Die Wertschätzung für die Männer und Frauen der drei Freiwilligen Feuerwehren, der First Responder und der Rettungshundestaffel wurde durch viele anerkennende Worte, durch Ehrenzeichen und Urkunden sowie durch lockeres Beisammensein bei Live-Musik ausgedrückt.
Es sei Zeit, öffentlich Danke zu sagen, meinte Euerbachs Bürgermeisterin Simone Seufert, weil dies heutzutage nicht mehr selbstverständlich, aber umso wichtiger sei. In der Sporthalle hatten sich an die 80 Rettungsmänner und -frauen eingefunden, um diesen Dank entgegenzunehmen. "Das ehrenamtliche Engagement ist eine wichtige Säule der Dorfgemeinschaft", konstatierte Seufert. Freiwillig, ehrenamtlich und in ihrer Freizeit stellten sich die Rettungskräfte ihrer Aufgabe, "24/7 bereit für den Dienst zum Wohl der Allgemeinheit".
Gekennzeichnet sei die Arbeit der Helfer durch Leidenschaft, Verlässlichkeit, Kompetenz und eine Portion Freude, sagte die Bürgermeisterin, worin sie ein leuchtendes Beispiel für andere seien.
Lob für die Jugendarbeit
Auch im Dorfleben bringen sich die Feuerwehren ein, bei Festen oder wie in Sömmersdorf beim Verkehr regeln während der Passionsspiele. Das alles koste Zeit, Kraft und teils auch Nerven, wusste Seufert, selbst Vorsitzende des Feuerwehrvereins Euerbach. Aber das Ergebnis zähle und das sei immer verbunden mit einem außerordentlichen Zusammenhalt und mit Gemeinschaft.
In der Jugendarbeit werde zudem gute Arbeit geleistet. Dabei lernen junge Leute, anderen zu helfen. "Die Werte unseres Zusammenlebens werden auf diese Weise vermittelt". Die Wehren der Gemeinde seien zukunftsfähig aufgestellt. "Ihr seid eine super Truppe", rief sie unter Applaus den Rettungskräften zu.
Landkreis stellt drei Tanklöschfahrzeuge 4000 bereit
In der außergewöhnlichen Pandemie-Zeit hatten gleich zu Beginn die Feuerwehren per Lautsprecherwagen die Bevölkerung auf Regularien und Verbote hingewiesen, blickte Landrat Florian Töpper zurück. In den Monaten der Ungewissheit, als nicht genügend Schutzausrüstung vorhanden war, lautete die Aufgabe, wie die Einsatzfähigkeit der Rettungskräfte zu gewährleisten sei. "Unsere Sicherheitsinfrastruktur fußt auf den Freiwilligen Feuerwehren, auf Ehrenamtlichkeit", hielt er fest.
Viel Positives werde jetzt wieder sichtbar: Es gebe wieder Ehrungen und Feste, neue Kinder-Feuerwehren würden gegründet – auch in Euerbach laufen die Vorbereitungen – , was zuversichtlich stimme.
Die Unterbringung der Geflüchteten vor dem Ukraine-Krieg sei eine weitere Krise, die mit Ehrenamtlichen bewältigt werde. Aktuell gebe es noch viele Fragezeichen, wie es weitergehe.
Als drittes nannte Landrat Töpper die Klimakrise, die als Daueraufgabe auch im Feuerwehrwesen bleibe. Erhebliche Summen plane neben den Gemeinden auch der Landkreis für Anschaffungen. So werden beispielsweise drei Tanklöschfahrzeuge 4000 zur Löschwasserversorgung besorgt.
Töppers Dank galt der Gemeinde Euerbach für die gute Ausstattung der Wehr, für die Ersthelfer und die Hundestaffel, was für viel Kreativität spreche. Sein Dank galt vor allem auch den Männern, die seit 25 und 40 Jahren aktiv ihren Dienst in der Feuerwehr versehen. Gemeinsam mit Kreisbrandrat Holger Strunk, Kreisbrandinspektor Reinhold Achatz und Kreisbrandmeister Rainer Wischer nahm er die Ehrung mit Feuerwehr-Ehrenzeichen und Urkunde des Freistaats Bayern vor. Geehrt wurden für 25 Jahre Thomas Winkler, Wolfgang Herrmann, Jörg Winter (alle Euerbach), Matthias Rückert, Thomas Saam (alle Sömmersdorf), für 40 Jahre Günter Hutter und Gerald Hess (Obbach) sowie Manfred Peter (Sömmersdorf).
Eine besondere Ehrung gab es für Egon Kaiser aus Obbach, der nicht nur 40 Jahre bei der Feuerwehr, sondern davon auch noch 27 Jahre als Kommandant aktiv war. Vom Bayerischen Landesfeuerwehrverband überreichte ihm Kreisbrandrat Strunk die Bayerische Feuerwehr-Ehrenmedaille.