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GEROLZHOFEN
Damit die Welt ein bisschen gerechter wird
Bei der Übergabe des neuen Zertifikats „Fairtrade-Town“ im Gerolzhöfer Eine-Welt-Laden: (von links) Doris Geißler, Rosemarie Schneider, Klaus Schwaab, Ingrid Feil, Kreisrätin Beate Glotzmann, 2.Bürgermeister Erich Servatius, Petra Aumüller (Sprecherin der Steuerungsgruppe Fairtrade Stadt), Hannelore Schreyer, Bürgermeister Thorsten Wozniak, Kreisrätin Birgit Röder, Kerstin Krammer-Kneißl und Gisela Gräf.
Foto: Klaus Vogt | Bei der Übergabe des neuen Zertifikats „Fairtrade-Town“ im Gerolzhöfer Eine-Welt-Laden: (von links) Doris Geißler, Rosemarie Schneider, Klaus Schwaab, Ingrid Feil, Kreisrätin Beate Glotzmann, ...
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:01 Uhr

Gerolzhofen darf sich auch die kommenden zwei Jahre „Fairtrade-Stadt“ nennen. Der Kölner Verein TransFair e.V. hat den vor zwei Jahren an Gerolzhofen verliehenen Titel einer „Fairtrade-Town“ nach einer erneuten, positiv verlaufenen Überprüfung der Kriterien um zwei weitere Jahre verlängert.

Um dies zu feiern, lud die Stadt im Eine-Welt-Laden im ehemaligen Schneidmadel-Haus am Übergang vom Marktplatz zur Weiße-Turm-Straße zu einem Sektempfang ein. Petra Aumüller, die Sprecherin der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Stadt, dankte allen Verantwortlichen bei der Stadt und im Team des Gerolzhöfer Weltladens, dass durch deren Engagement die Titel-Erneuerung gelungen sei. Ihr Dank galt aber auch allen Kunden, die mit ihrem Einkauf und ihrer Produktauswahl dafür sorgen, dass die Welt ein bisschen fairer werde. Der Eine-Welt-Laden in Gerolzhofen, übrigens der einzige seiner Art im gesamten Landkreis, sei ein Flaggschiff im Bemühen, mit kleinen, aber steten Tropfen die Welt gerechter und besser zu machen.

Anfänge in der Pfarrei

Der faire Handel in Gerolzhofen hat eine lange Geschichte. Seine Anfänge nahm er bereits im Jahr 1991, als Mitglieder des Sachausschusses „Mission, Entwicklung, Frieden“ im katholischen Pfarrgemeinderat Waren aus dem damaligen Dritte-Welt-Laden in Schweinfurt holten und an einem Stand in Gerolzhofen zum Verkauf anboten. Aus diesem Engagement entwickelte sich im Laufe der Zeit dann ein Eine-Welt-Laden mit festen Öffnungszeiten, getragen von den Ehrenamtlichen des Trägervereins, der momentan 115 Mitglieder hat.

„Es gibt nur eine Welt“

2016 wurde Gerolzhofen schließlich als 421. Kommune in Deutschland, als 91. in Bayern und nach Werneck als zweite Gemeinde im Landkreis Schweinfurt zur Fairtrade-Town erhoben. Auf der Homepage des Trägervereins des Eine-Welt-Ladens betonen die Verantwortlichen: „Wir teilen die Welt nicht in erste, zweite, dritte Welt ein. Für uns gibt es nur eine Welt. Wir unterstützen durch den Handel mit fair gehandelten Produkten Produzenten in den Entwicklungsländern. Wir vergessen aber auch nicht die Benachteiligten in unserem Land. Deswegen finden sich in unserem Sortiment auch Produkte von Behindertenwerkstätten aus ganz Deutschland.“

Bürgermeister Thorsten Wozniak sagte bei dem kleinen Festakt im Schneidmadel-Haus, das jetzt der Stadt gehört, die erneute Auszeichnung der „Fairtrade-Town“ sei die Würdigung für ein schon über zwei Jahrzehnte währendes Engagement in Kirchen, Vereinen, Schulen und im Eine-Welt-Laden. Für viele von uns sei es ja selbstverständlich, im Beruf so viel Geld zu verdienen, damit man davon leben kann. In den ärmeren Ländern gebe es aber zig Millionen Menschen, unter ihnen alleine 200 Millionen Kinder, die praktisch rund um die Uhr für Europa Waren produzieren, von dem kärglichen Lohn aber nicht leben könnten. Umso wichtiger sei es, so Wozniak, die von diesen Menschen produzierten Waren zu fairen Preisen bei uns auf den Markt zu bringen. „Ich danke allen Ehrenamtlichen, die mit ihrem Engagement dies ermöglichen.“

Stadtverwaltung macht mit

Die Stadt Gerolzhofen unterstütze gerne diese Bemühungen, nicht nur mit gut gemeinten Worten, sondern auch durch den Kauf von fair gehandelten Waren. Kaffee, Säfte, Zucker und Nüsse seien zum Beispiel Produkte, die von der Stadt als Kunde beispielsweise bei Sitzungen, Empfängen oder in Präsentkörben verwendet werden.

Bürgermeister Wozniak kündigte zudem weitere Unterstützung der finanziellen Art an: Um die wegen den lang anhaltenden Bauarbeiten am benachbarten Alten Rathaus erlittenen Umsatzeinbußen des Eine-Welt-Ladens etwa zu kompensieren, werde die Stadt einen Zuschuss oder einen Mietrabatt gewähren. Außerdem habe der Stadtrat einstimmig beschlossen, die Fassade des ehemaligen Schneidmadel-Hauses neu zu streichen. Die zu erwartende optische Verbesserung werde auch dem Laden zugute kommen, so Wozniak.

Weitere Informationen im Internet: www.weltladen-geo.de

 
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