Transformation gestalten – zu diesem Thema kamen auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Anja Weisgerber, von Staatssekretär Gerhard Eck und Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé im Großen Sitzungssaal des Rathauses Vertreter aus Wirtschaft und Industrie, Handwerkskammer und Hochschule sowie der Regierung von Unterfranken und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums zusammen.
Im Vordergrund stand ein erster Austausch zum Strukturwandel und zur Frage, wie der Wirtschaftsstandort Schweinfurt in Zukunft aussehen soll, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Konkret wurden die Fragen aufgeworfen: Was sind die Herausforderungen in den Unternehmen? Welche Netzwerke oder Cluster werden benötigt? Welche Infrastruktur braucht Schweinfurt?
Einem Impulsvortrag zum Thema „Robotik/Digitale Produktion – Schweinfurts Zukunft“ von Prof. Dr. Robert Grebner, Präsident der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt, folgten Beiträge von Anja Weisgerber und dem Vertreter des Staatsministeriums, Klaus-Peter Potthast, zur möglichen finanziellen Unterstützung sowohl durch den Bund als auch durch den Freistaat Bayern. Letztere ist zum Beispiel durch die erst kürzlich von Ministerpräsident Markus Söder ausgerufene High-Tech-Agenda Bayern gegeben.
"Die derzeitige Transformation in der Autobranche stellt auch unsere heimische Zulieferindustrie vor neue Herausforderungen", wird Weisgerber in der Mitteilung zitiert. Der Bund unterstütze diesen Prozess mit einem zwei Milliarden Euro starken Förderkonzept für Zukunftsinvestitionen, Forschung und Entwicklung sowie regionale Innovationscluster. "Mir ist es ein wichtiges Anliegen, dass auch die Wirtschaftsregion Schweinfurt von diesen Mitteln profitiert. Deshalb habe ich Unternehmen, Wissenschaft und Verbände über die Eckpunkte des Förderkonzeptes frühzeitig informiert, damit diese aus einer Pole-Position heraus in die Antragstellung starten können“, erklärte Weisgerber.
Erste Diskussionspunkte, die im anschließenden Austausch angesprochen wurden, waren die zunehmende Bürokratisierung, die ansässigen Unternehmen zahlreiche Prozesse erschwert, eine Flexibilisierung im Bereich Arbeitszeiten, wie zum Beispiel eine einfache Erweiterung des Home-Office, sowie die Vision des Ledward Geländes als Kreativtreffpunkt, als Lern- und Freizeitort für Unternehmen, als Treffpunkt, der junge Menschen wieder für die Themen Technik, Forschung und Entwicklung begeistert und auch als Vernetzungsareal mit kurzen Wegen für den Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmen, zum Beispiel durch die Errichtung und Etablierung eines Technologieparks.
"Dieser Runde Tisch ist ein wichtiges Instrument, um alle Räder, die Schweinfurts Zukunft bewegen sollen, zusammenzubringen und miteinander zu verbinden. Nur wenn wir uns gemeinsam bewegen, können wir etwas erreichen. Dazu braucht es neben der Politik auch und gerade die Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Industrie und Forschung, Handel und Handwerk“, sagte Oberbürgermeister Remelé. Er dankte allen Teilnehmern für die Bereitschaft, Probleme anzusprechen, Kritik zu äußern, Vorschläge und Ideen einzubringen, kurz: an diesem Prozess aktiv mitzuwirken.
Bereits Ende November wollen sich die Teilnehmer zu einem erneuten Austausch treffen.