Der in Schwebheim aufgewachsene und zuletzt in Volkach beheimatete Richter Reinhard Lehr ist tot. Der promovierte Jurist starb in der vergangenen Woche im Alter von 70 Jahren. Mit Lehr verliert die Region einen unermüdlichen „Botschafter des Frankenlandes“, der den hiesigen Wein nach Thailand an den königlichen Hof brachte.

Am 10. Januar 1942 wurde Reinhard Lehr in Weimar geboren und kam durch die Familienzusammenführung nach Schwebheim. Am Humboldt-Gymnasium in Schweinfurt machte er sein Abitur und studierte anschließend in Würzburg Jura. Lehr war erst Richter am Sozialgericht München, anschließend in Würzburg. 1989 zog er nach Volkach und heiratete zwei Jahre später seine große Liebe Martina. Mit der Geburt von Tochter Sabrina war sein Glück perfekt.

Stark verbunden fühlte sich Reinhard Lehr seit jeher zu Thailand. Unermüdlich und ehrenamtlich war er für die Deutsch-Thailändische Gesellschaft im Einsatz. So stellte der frühere Sozialrichter seine berufliche Erfahrung beim Aufbau des Justizwesens in Thailand zur Verfügung, hielt Gastvorträge an der Thammasat Universität in Bangkok oder an der Mae Fah Luang Universität in Chiang Rai. Seine Aufenthalte in Thailand nutzte Reinhard Lehr, für den Frankenwein die Werbetrommel zu rühren, konnte 13 Winzer aus Volkach für die Idee begeistern, Wein auf die Reise nach Thailand zu schicken – an den königlichen Hof.

51 Jahre war Reinhard Lehr Mitglied der CSU. Lehr gründete in Schwebheim den CSU- und JU-Ortsverband, war Mitglied des Bezirksschiedsgerichts der CSU Unterfranken und unterstützte im Prichsenstädter Wahlkreisbüro Michael Glos (damals Wirtschaftsminister).

Um Reinhard Lehr trauern vor allem seine Frau Martina und Tochter Sabrina. Auf seinen eigenen Wunsch fand die Urnenbeisetzung im engsten Familienkreis statt. Archiv-Foto: Renate Reichl