Der Auftrag, mit dem die Mitglieder des CSU-Ortsverbandes (OV) Schwanfeld in ihrer Hauptversammlung im Bürgerzentrum ihren neuen Vorstand versahen, trieben der stellvertretenden Kreisvorsitzenden Christine Bender einige Sorgenfalten auf die Stirn. Der Vorstand möge Kontakt zu umliegenden Ortsverbänden aufnehmen, um eine mögliche Fusion auszuloten.
„Es liegen viele Aufgaben vor uns“, sagte die Ortsvorsitzende Christa Birkhofer-Wirth, „und wir sind weder von der Mitgliederzahl her noch von unserer Altersstruktur in der Lage, die Aufgaben der nächsten Jahre zu stemmen.“ Das sei vor allem die Vorbereitung der Kommunalwahl 2020, aber auch die normale Basisarbeit. „Wir sind einfach zu wenig Mitglieder, was wir zum Beispiel auch bei einem normalen Weißwurstfrühstück merken, zu dem wir einladen.“
In der Tat ist der Ortsverband Schwanfeld mit seinen 20 Mitgliedern sehr überschaubar. Da bedeutet es, dass, wenn elf Mitglieder zur Hauptversammlung kommen, schon mehr als die Hälfte anwesend ist. Das aber reichte völlig aus, um den Vorstand neu zu wählen oder, besser gesagt, die jeweiligen Amtsinhaber zu bestätigen.
Birkhofer-Wirth wird die nächsten zwei Jahre Vorsitzende bleiben, dann hört sie auf. Ihr Stellvertreter bleibt Thomas Hertlein, und auch der Schatzmeister Richard Strobel sowie Schriftführer Steffen Wehner wurden einstimmig bestätigt, ebenso wie die beiden Beisitzer Roland Müller, Klaus Neuhoff und Richard Köth und die Delegierten Birkhofer-Wirth und Hertlein. Somit war die Wahl nach nur wenigen Minuten beendet.
Noch schneller verlief die Ehrung verdienter Mitglieder. Für zehn Jahre wurde Doris Neuhoff geehrt, für 25 Jahre Richard Strobel, für 40 Jahre Hans Hackenberg und für 45 Jahre die Vorsitzende höchstpersönlich.
Den OV bezeichnete Birkhofer-Wirth als „nicht sonderlich aktiv“, weshalb im Vorstand auch die Diskussion über eine Fusion mit einem der umliegenden OV entstanden war. Wobei der Eindruck „nicht sonderlich aktiv“ auch bei Christine Bender nicht entstanden war. So zählte die Vorsitzende unter anderem den Vortrag „Ungebetene Gäste, Schutz vor Einbrüchen“ mit einem Polizeibeamten, das Weißwurstfrühstück, die Betriebsbesichtigungen, die Besichtigung der Kirche in Waigolshausen und noch einige weitere Aktionen auf.
Dennoch stand die Frage nach einer Fusion im Raum, zumal die Vorsitzende nur noch diese Amtsperiode (zwei Jahre) den OV leiten will. „Unsere Mitgliederzahl stagniert bei 20, kein Austritt, keine Neuaufnahme, unser Altersschnitt beträgt 61 Jahre – ich sehe uns nur als bedingt handlungsfähig, und inhaltliche Arbeit wird noch schwerer“, sagte sie.
Der Kreisverband habe den Wunsch, so Bender, dass jeder eigenständige Ort einen aktiven Ortsverband haben sollte. Fusionen gibt es laut Bender in Kolitzheim, wo die beiden Ortsteilverbände Lindach und Gerlach gemeinsam auftreten. „Aber ihr seid ein eigenständiger Ort“, so Bender weiter.
Bei einer Fusion, warf Richard Köth ein, habe ein aktiverer OV „bessere Verhandlungsmöglichkeiten. Können beide gleich viel einbringen, wäre es eine große Sache“. Roland Müller brachte den Vergleich mit den Pfarreigemeinschaften ins Spiel, „das wäre doch eine Überlegung wert, ob das nicht auch funktionieren kann“.
