Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Karfreitag sehr gute Zahlen für Schweinfurt. Die Inzidenz in der Stadt ist demnach von 114,2 am Vortag auf 52,4 abgestürzt. Und auch im Landkreis fiel der Wert von 61,5 auf 32,9 sehr deutlich. Gegenüber dem Vortag wurden keine Neuinfizierten gemeldet.
Die vermeintlich guten Zahlen resultieren wohl aus Problemen bei der Übermittlung der Zahlen der Neuinfizierten zwischen Gesundheitsamt und den übergeordneten Behörden. Dies bestätigte eine Sprecherin des Landratsamtes die auch darauf verwies, dass sich an den geltenden Corona-Regeln über Ostern nichts ändere.
In der Tat lassen sich die niedrigen Inzidenzwerte nicht nachvollziehen. Weder durch die auf der Seite des Landkreises täglich gemeldeten Zahlen noch durch das Notieren der täglich auf der Seite des RKI verkündeten Zahlen. Mit diesen Zahlen käme man in der Stadt grob auf eine Inzidenz von über 100 und im Kreis auf über 60.
Das RKI erläutert auf seiner Internetseite die komplizierte Verfahrensweise der Inzidenzberechnung: "Für die Gesamtzahl pro Bundesland/Landkreis werden die den Gesundheitsämtern nach Infektionsschutzgesetz gemeldeten Fälle verwendet, die dem RKI bis zum jeweiligen Tag um 0 Uhr übermittelt wurden. Für die Darstellung der neu übermittelten Fälle pro Tag wird das Meldedatum verwendet – das Datum, an dem das lokale Gesundheitsamt Kenntnis über den Fall erlangt und ihn elektronisch erfasst hat. Zwischen der Meldung durch die Ärzte und Labore an das Gesundheitsamt und der Übermittlung der Fälle an die zuständigen Landesbehörden und das RKI können einige Tage vergehen (Melde- und Übermittlungsverzug). Jeden Tag werden dem RKI neue Fälle übermittelt, die am gleichen Tag oder bereits an früheren Tagen an das Gesundheitsamt gemeldet worden sind. Diese Fälle werden in der Grafik Neue COVID-19-Fälle/Tag dann bei dem jeweiligen Datum ergänzt."
Und weiter: "Der genaue Infektionszeitpunkt der gemeldeten Fälle kann in aller Regel nicht ermittelt werden. Das Meldedatum an das Gesundheitsamt spiegelt daher am besten den Zeitpunkt der Feststellung der Infektion (Diagnosedatum) und damit das aktuelle Infektionsgeschehen wider. Durch den Meldeverzug sind die Daten die letzten Tage in der Grafik noch unvollständig und füllen sich mit den in den kommenden Tagen nachfolgend übermittelten Daten auf."
Hier der wichtige Satz: "Aus dem Verlauf der übermittelten Daten allein lässt sich daher kein Trend zu den aktuell erfolgten Neuinfektionen ablesen."
"Das Erkrankungsdatum ist der Tag, an dem der Patient nach eigener Angabe bzw. nach Angabe des behandelnden Arztes mit klinischen Symptomen erkrankt ist. Das Erkrankungsdatum kann wegen der sehr zeitigen Labortests auch nach dem Meldedatum liegen. Liegt dem Gesundheitsamt das Erkrankungsdatum nicht vor, so wird alternativ das Meldedatum genutzt."
Auch ein Blick auf die Internetseite des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hilft nicht weiter. Dort lag am 1. April die Inzidenz für die Stadt bei 71,13, die des Kreises bei 35,5. Dazu gab es dann aber noch folgende Erklärung: "Aus technischen Gründen kommt es zum Aktualisierungszeitpunkt 01.04.2021 zu einer Untererfassung der Zahlen für den Landkreis und die kreisfreie Stadt Schweinfurt, sowie für den Landkreis Bad Kissingen."
Selbst errechnen lässt sich die Inzidenz nicht
Selbst errechnen lässt sich die Inzidenz also nicht, aber sei's drum: Die Zahlen des RKI sind maßgeblich für die Maßnahmen die gelten. Wird die Sieben-Tage-Inzidenz (35, 50 oder 100) an drei aufeinanderfolgenden Tagen über- oder unterschritten, dann gelten ab dem zweiten Tag nach der Drei-Tage-Über- oder Unterschreitung neue Regeln. In Schweinfurt würde unter 100 wieder Click & Meet in den Geschäften gelten, im Kreis könnten sich wieder zehn Personen aus maximal drei Haushalten treffen. Der Einzelhandel dürfte öffnen.
Noch sind wir davon aber Tage entfernt. Auswirkungen auf den Inzidenzwert dürfte auch der für Ostern erwartete Ansturm auf Coronatestungen haben. Je mehr getestet wird, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit coronapositive Personen zu finden. Da über die Feiertage zudem mit einer verzögerten Übermittlung der Daten zu rechen ist, wird es wohl erst in der Woche nach Ostern wieder verlässliche Daten geben.
Im Normalfall sollten jeden Tag ähnlich viele Personen deutschlandweit auftreten. Da am Wochenende die Gesundheitsämter in halb Deutschland ruhen, ruht sich wohl an diesen Tagen auch das Virus aus... da wird dann mal eben nichts gemeldet dafür am Fogetag um so mehr... das aber eben auch nicht bundeseinheitlich; manche melden ja Sonntag.
Ich finde das ziemlich peinlich und beschämend. Das Prozedere ist einfach lausig und angesichts der Dramatik der Sache nicht angemessen; nicht zuletzt da die tagtäglichen Zahlen mittlerweile sehr bedeutend sind für Öffnugnen und Schließungen!
Sprichwort: "Glaube nur der Statistik, die du selbst verfälscht hast" läßt grüßen.
In den benachbarten Landkreisen:
Im LK Haßberge lt. MP vom 02.04.2021: Inzidenz "schießt" in die Höhe
Im LK Rhön-Grabfeld lt. MP v. 26.03.2021 Inzidenz "schnellt" nach oben
Ob sich dieses "Coronavirurs" in seiner Virenbewegung angefangen von: "stark gefallen",
bis "schießen" und "schnellen" mit all den fraglichen "Lockdown-Maßnahmen" incl.
Maskenpflicht .....jemals "einfangen" läßt?
Die Stadt schweigt mal wieder, wie es nun zu diesem massiven Abwärtstrend kommt, der niemals stimmen kann, denn dass an zwei Tagen keinerlei Fälle aufgetreten sein sollen ist absolut unglaubwürdig.
WARUM hält die Stadt immer alles geheim? Wü meldet auch heute wieder wo Infektionen in Kita und Schulen stattfinden - Sw hat das noch NIE gemacht? WARUM? Haben die Menschen hier kein Recht auf Information?
Gerade in der Zeit, in der die Akzeptanz immer weiter sinkt ist eine offene Information das A und O....Sw schweigt, es scheint hier keine Menschen in Krankenhäusern zu geben und keine in Quarantäne.....wurden diese versehentlich mal gemeldet, wird der Text gleich wieder gelöscht (29.3.)...WARUM?
Liebe Mainpost hakt doch endlich mal nach!!!