Volle Fußballstadien, geöffnete Geschäfte, Reiselust und Urlaubsplanung: Die niedrige Inzidenz macht es möglich, dass das öffentliche Leben in Deutschland wieder hochgefahren wird. Viele Corona-Beschränkungen sind inzwischen aufgehoben, die Leute treffen sich wieder. Doch der Entspannung könnte schnell wieder eine Anspannung folgen, angesichts der rasanten Ausbreitung der erstmals in Indien entdeckten Mutation von SARS-CoV-2. Laut Robert-Koch-Institut werden aktuell die Neuansteckungen mit SARS-CoV-2 in Deutschland zunehmend durch die hochansteckende Delta-Variante verursacht. Auch in Stadt und Landkreis Schweinfurt gibt es laut Gesundheitsamt erste Fälle.
Wie viele Corona-Infektionen mit der Delta-Variante sind bisher in Stadt und Landkreis Schweinfurt aufgetreten?
Bis zum 6. Juli wurden 13 Fälle gemeldet, bei denen der labordiagnostische Nachweis der Delta-Variante erbracht werden konnte. In der Stadt sind es sechs Fälle, im Landkreis sieben.
Wo haben sich diese Menschen infiziert?
Das Gesundheitsamt geht davon aus, dass sich die überwiegenden Ansteckungen im familiären Umfeld beziehungsweise im Haushaltsbereich vollziehen.
Was macht die Delta-Variante so gefährlich im Vergleich zu anderen Virus-Typen?
B.1.617.2 (Delta) wurde zuerst im indischen Bundesstaat Maharashtra nachgewiesen und breitet sich derzeit in vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, stark aus. Dieser Virus-Typ zeichnet sich durch Mutationen aus, die mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden und die die Übertragbarkeit des Virus erhöhen könnten. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass derzeitige Impfungen etwas besser vor einer Infektion mit B.1.1.7 (Alpha) als einer mit B.1.617.2 (Delta) schützen. Aber auch bei Infektionen mit B.1.617.2 besteht nach vollständiger Impfung ein hoher Schutz gegen Erkrankungen und schwere Verläufe. Vorläufige Ergebnisse aus Großbritannien weisen auf eine höhere Übertragbarkeit und schwereren Verläufen der Delta-Variante im Vergleich zur Alpha-Variante hin.
Warum dauert es so lange, bis man weiß, ob es sich bei einer Infektion um die Delta-Variante handelt?
Wie am Anfang bei der Alpha-Variante muss derzeit das Virus-Genom noch vollständig sequenziert werden, um die Delta-Variante eindeutig nachzuweisen. Abhängig vom untersuchenden Labor kann eine Befundung deshalb zwischen drei und 14 Tagen dauern.
Sind vollständig Geimpfte vor einer Infektion mit dem Delta-Virus geschützt?
Eine Impfung ist nie ein hundertprozentiger Schutz vor einer Infektion. Vor diesem Hintergrund müssen auch vollständig geimpfte, enge Kontaktpersonen von positiv Getesteten, bei denen die Delta-Variante nachgewiesen wird, in Quarantäne.
Geht das Gesundheitsamt davon aus, dass die Delta-Variante auch hier über kurz oder lang die vorherrschende sein wird?
Wenn man einen Vergleich zur britischen Alpha-Variante ziehen möchte, ist das wahrscheinlich. Die aktuelle Entwicklung jedenfalls deutet daraufhin, dass die Variante B.1.617.2 (Delta) dominant werden wird.
Was hätte ein verstärktes Auftreten der Delta-Variante für Auswirkungen auf Schutzmaßnahmen beziehungsweise auf die bisherigen Öffnungsschritte? Droht der heimischen Geschäftswelt wieder ein Lockdown?
Darüber kann das Gesundheitsamt keine Aussage treffen, da dies stark von der zukünftigen pandemischen Entwicklung und zahlreichen noch unbekannten Faktoren wie etwa politischen Entscheidungen auf Landes- oder Bundesebene oder der Impfquotenentwicklung abhängig ist.
Welchen Rat gibt das Gesundheitsamt den Menschen im Hinblick auf die Ferien- und Reisezeit?
Sofern man auf Urlaub nicht verzichten möchte, gelten die gleichen Regelungen wie im Inland. Halten Sie Hygiene- und Abstandsregelungen ein, desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände, meiden Sie Menschenansammlungen, meiden Sie insbesondere Menschenansammlungen in geschlossenen und schlecht belüfteten Räume, tragen Sie eine FFP2-Schutzmaske, lassen Sie sich impfen.
Was wäre der wichtigster Rat an die Bevölkerung in Stadt und Landkreis Schweinfurt?
Das Gesundheitsamt rät allen Menschen, vor allem auch bei niedrigen Inzidenzen nicht nachlässig zu werden.
Und für welches Alter, welche Kreuz-Kombination empfohlen wird.
Der Sommer ist schneller vorbei als man denkt und vor der vierten Welle wäre es gut zu wissen womit man sich (nach)impfen soll.
Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/STIKO/Empfehlungen/PM_2021-07-01.html
Ich vermute, dass es für Personen, welche sowohl Erst- als auch Zweitimpfung mit AstraZenca oder eine Einzelimpfung mit Johnson & Johnson bekommen haben, im Herbst/Winter eine Empfehlung für eine dritte Impfung mit mRNA-Impfstoff geben wird. Dazu gibt es aber noch zu wenige Daten und keine offizellen Empfehlungen.
Die richtige Antwort wäre .. woher kam es in das familiäre Umfeld?