zurück
Schweinfurt
Corona erschwert die Schwangerschaftsberatung
Die Beratungsstelle im Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) verschenkt 1000 FFP2-Masken an Schwangere
Das Euerbacher Laborhaus Scheller und seine Geschäftsführerin Theresa Wegner-Scheller (links) sponsorte der Schweinfurter SkF-Schwangerschaftsberatung, hier vertreten durch die SkF-Vorsitzende Elisabeth Maskos (rechts) und Sozialpädagogin Kathrin Ziegler (Mitte), 1000 FFP2-Masken zum Verschenken an Schwangere.
Foto: Silvia Eidel | Das Euerbacher Laborhaus Scheller und seine Geschäftsführerin Theresa Wegner-Scheller (links) sponsorte der Schweinfurter SkF-Schwangerschaftsberatung, hier vertreten durch die SkF-Vorsitzende Elisabeth Maskos ...
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 04.02.2021 02:15 Uhr

In Zeiten von Corona-bedingten Kontaktbeschränkungen und Online-Meetings fehlen spontane und persönliche Treffen, bei denen neben einem Faktenaustausch auch private Dinge erzählt werden. Das spürt auch die Schwangerschaftsberatung im SkF (Sozialdienst katholischer Frauen), weil viele Schwangere nichts von deren vielfältigen Diensten erfahren. Aktuell verschenkt die Beratungsstelle FFP2-Masken an schwangere Frauen.

Hilfe und Beratung bieten, kostenlos, verschwiegen und weltanschauungsfrei – so lautet das Motto, erläutert Kathrin Ziegler von der SkF-Beratungsstelle in Schweinfurt mit Sitz in der Friedrich-Stein-Straße 28. Aber Corona habe die Beratung verändert, habe vor allem im Frühjahr 2020 die Anfragen rapide zurückgehen lassen, trotz Video- und Telefonangeboten, trotz Hygienevorrichtungen. "Weil viele Frauen nichts von uns wussten, weil die Mund-zu-Mund-Propaganda fehlt."

Gegenüber 2019 gingen die Beratungen 2020 deutlich zurück: 393 Schwangere, junge Mütter oder auch Männer nahmen das Angebot in Schweinfurt und in Haßfurt wahr, weiß Ziegler. 200 weitere Personen begleiteten die Ratsuchenden. Im Schnitt gab es pro Klientin drei Beratungstermine.

Präventionsarbeit findet wegen Corona nicht statt

Seit Covid-19 fallen Informationsveranstaltungen und Vorträge weg. Besuche in Arztpraxen, bei Hebammen oder in Kursen soll der SkF-Dienst möglichst unterlassen. Präventionsarbeit und Aufklärungsbesuche in Schulen und Einrichtungen finden nicht statt, schildert die Sozialpädagogin die Situation. "Das ist ein Nachteil für unsere Frauen".

Unsere Frauen, das sind nicht nur die bedürftigen Schwangeren, das sind alle Schwangere, die Fragen rund um die Geburt haben. Das geht von der Beratung zum Elterngeld und zur Elternzeit über Mutterschaftsleistungen und Mutterschutz bis zu Fragen im Säuglings- und Kleinkindalter. Bei psychosozialen Problemen, etwa wegen einer drohenden Behinderung des Kindes oder vertraulicher Geburt, hilft der SkF ebenso wie bei Schwierigkeiten nach der Geburt, vom Baby-Blues bis zur fehlenden Erstausstattung.

Ansprechpartner bleibt die Schwangerschaftsberatung im SkF auch für Eltern mit Kindern bis zum dritten Lebensjahr, bietet auch Elternkurse an. "Wir kennen die aktuellen Gesetzesänderungen und sind auf dem Laufenden", erläutert Ziegler. Beispielsweise könnten aufgrund von Covid-Regelungen die Monate der Kurzarbeit beim Elterngeld ausgeklammert werden.

Eingebunden ist die SkF-Schwangerschaftsberatung in das System der staatlichen Beratung und arbeitet mit Gesundheitsamt und anderen staatlichen Stellen zusammen, ergänzt die SkF-Vorsitzende Elisabeth Maskos. Aber sie stellt als katholischer Sozialverband keinen Schein für einen Schwangerschaftsabbruch aus.

Masken-Tragen auch in der Schwangerschaft

Derzeit bemüht sich die Beratungsstelle besonders um die Sicherheit von Schwangeren, die bei ihren Terminen, bei Untersuchungen in Arztpraxen oder im Krankenhaus mit FFP2-Masken versorgt sein müssen. Auch wenn Kathrin Ziegler die kontroverse Diskussion zu diesen Masken für Schwangere kennt, verweist sie auf wissenschaftliche Untersuchungen, dass dieses Masken-Tragen die Versorgung des Kindes nicht beeinträchtigt. Schwangere sollten darauf achten, die Masken nur im Bedarfsfall und nicht zu lange zu tragen. Vor allem stehe der Schutz vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus dem angeblichen Risiko der Masken gegenüber.

Damit Schwangere die FFP2-Masken häufiger wechseln können, verschenkt der SkF an diese gegen das Vorzeigen des Mutterpasses je fünf FFP2-Masken. Gespendet wurden 1000 solcher Masken aus bayerischer Herstellung von der Euerbacher Firma Laborhaus Scheller. Deren Geschäftsführerin Theresa Wegner-Scheller sagte, sie wolle dazu beitragen, dass Frauen sicher durch ihre Schwangerschaft gehen können.

Erhältlich sind die FFP2-Masken im Februar in der SkF-Schwangerschaftsberatungsstelle in Schweinfurt in der Friedrich-Stein-Straße 28 und in Haßfurt in der Fuchsgasse 5, jeweils dienstags 10 bis 12 Uhr und donnerstags 14 bis 16 Uhr. Auch in den SkF-Außenstellen in Gerolzhofen, Bad Kissingen und Bad Brückenau können Masken abgeholt werden, Telefon (09721) 20 95 83.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Silvia Eidel
Beratungsstellen
Beratungstermine
Coronavirus
Elisabeth Maskos
Elternzeit
Hebammen
Mutterschutz
Mütter
Schwangere
Schwangerschaftsberatung
Services und Dienstleistungen im Bereich Beratung
Services und Dienstleistungen im Sozialbereich
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top