Die Corona-Lage im Raum Schweinfurt ist nach wie vor angespannt. Die Stadt Schweinfurt verweilt hartnäckig über dem Wert 50. Am Dienstag (8. Juni) meldete das Robert-Koch-Institut aufgrund von vier Neuinfektionen sogar einen neuerlichen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz auf 63,6 (Vortag: 56,2). Im Landkreis ist die Lage stabiler. Hier gab es nur eine Neuinfektion und damit auch nur einen leichten Anstieg der Inzidenz von 38,1 auf 39,0.
Aufgrund der seit Wochen über dem Landesdurchschnitt liegenden Inzidenzen hatten Stadt und Landkreis vom Gesundheitsministerium jeweils ein Sonderkontingent von 1600 Impfdosen erhalten. Wie ist aktuell der Stand der Impfungen? Wir fragten nach bei der Stadt Schweinfurt, die das gemeinsame Impfzentrum von Stadt und Landkreis Schweinfurt betreut.
Ist das Sonderkontingent Johnson & Johnson schon verimpft?
Die Impfaktion "Impf & Drive" wurde am 4. Juni abgeschlossen. 300 Impfdosen (für Stadt und Landkreis gemeinsam) sind übrig geblieben, weil spontan Termine abgesagt wurden oder andere Impfhindernisse aufgetreten sind. Diese werden nun für eine weitere Impfrunde in Pflegeheimen, in Gemeinschaftsunterkünften und im Impfzentrum genutzt.
Wann gibt es wieder Erstimpfungen im Impfzentrum?
Aufgrund der großen Mengen an anstehenden Zweitimpfungen werden im Schweinfurter Impfzentrum voraussichtlich bis Ende der 24. Kalenderwoche (14. bis 20. Juni) keine Erstimpfungen durchgeführt werden können. Das Impfzentrum hat bislang auch noch keine Informationen über die Impfstoffzuteilung für die Kalenderwoche 23 (7. bis 13. Juni).
Ab wann rechnet das Impfzentrum mit ausreichend Nachschub an Impfstoff?
Über den Nachschub und die Menge des Impfstoffs liegen keine Informationen der zuständigen Behörden vor. "Wir hoffen darauf, dass ab der KW 25 (21. bis 27. Juni) dann wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, um Erstimpfungen durchzuführen", schreibt Pressesprecherin Kristina Dietz. Kapazitäten im Impfzentrum seien vorhanden.
Welche Vakzine werden bei künftigen Erstimpfungen hauptsächlich verimpft?
Im Impfzentrum werden derzeit die Impfstoffe von Biontech und Moderna verimpft. Ob das so bleibt, weiß man nicht. Es wird stets der Impfstoff verimpft, der dem Impfzentrum von der Regierung bzw. dem Freistaat zugewiesen wird.
Mit welchen Impfgruppen geht es bei den künftigen Erstimpfungen weiter?
Sobald Erstimpfungen wieder möglich sind, soll die Priorisierungsgruppe 2 zügig abgeschlossen werden. Wie schnell dann die Impfungen in der Priorisierungsgruppe 3 beginnen können, ist abhängig von den Impfstofflieferungen.
Wie steht Schweinfurt beim Impfen im unterfränkischen und bayerischen Vergleich da?
In Schweinfurt liegt die Quote bei den Erstimpfungen bei 40,4 % und bei den Zweitimpfungen bei 23,5 %. Die bayerische Impfquote beträgt 43,5 % / 20,6 %, die in Unterfranken 41,9 % / 19,0 % (Stand: 2.6.2021)
Wie hoch ist der Anteil der Impfungen in den Arztpraxen?
In Schweinfurt erfolgten 13,5 % der bislang durchgeführten Erstimpfungen und 4,2 % der Zweitimpfungen in Arztpraxen. In Unterfranken liegt diese Quote bei 15,9 % (4,1 %), in Bayern bei 15,6 % (4,4 %).
In den Impfzentren in denen es kaum vorwärts geht werden seit Wochen größtenteils die Impfstoffe von Moderna und Biontech an Personen der Prioritätsgruppe 2 verimpft. Davon sind viele Personen über 60 Jahre alt - ihnen empfiehlt die STIKO eigentlich die Impfstoffe von Astra Zeneca und Johnson & Johnson.
Ich bin verwundert, dass diese mengenmäßige Zuteilung und Verimpfung noch nie richtig hinterfragt wurde - für was gibt es denn überhaupt die Empfehlungen der STIKO?
Das braucht man sich im Anschluss auch nicht wundern wenn die STIKO überhört oder übergangen wird wenn es um die Impfungen von Kindern und Jugendlichen geht! Als Mitarbeiter der STIKO käme ich mir veräppelt vor.