"Wenn man eine frische Kakaobohne aufschneidet, ist sie lila", berichtet Roland Merz beim Pressetermin mit den jungen Künstlern, die das "Coverbild" für die Schweinfurter Stadtschokolade 2020 gemalt haben. Das Endprodukt muss aber nicht zwangsläufig lila oder lindtfarben verpackt sein. Das Projekt "Plant for the Planet" bietet klimaneutrale, fair gehandelte und prämierte Qualitätsschokolade an, der Erlös dient der globalen Wiederaufforstung und damit der Speicherung von CO2. In der Stadt wird das bunte Verpackungsbild von Schülern "designt".
Die Arbeitsgruppe "Nachhaltigkeit in der regionalen Wirtschaft" verbindet damit den Fair Trade-Gedanken mit aktivem Klimaschutz im Rahmen der Lokalen Agenda 2030. Roland und Angela Merz waren für die AG am Rückertbau dabei, als die Beiträge der gut vernetzten vier Schweinfurter Fair Trade-Schulen vorgestellt wurden: Verwendet werden zwei Bilder der Montessorischulen (sowohl der Grund- als auch Mittelschule) und jeweils ein Bild von den Walther-Rathenau-Schulen, der Wilhelm-Sattler-Realschule und dem Olympia-Morata-Gymnasium.
Es geht wieder um eine Auflage von zwei Paletten oder 12 000 Tafeln, die ab Mitte Oktober in den vorweihnachtlichen Handel der Fair Trade-Stadt kommen, unter anderem beim Innenstadt-Kupsch. Jeweils 20 Cent gehen direkt an "Plant for the Planet".
Dritte Aktion dieser Art
Es ist bereits die dritte Aktion dieser Art. Aus dem Erlös werden insgesamt 7000 Bäume auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan finanziert: Mahagoni, Trompetenbaum, die bienenfreundliche Mombinpflaume sowie der Balché-Baum, der als heilige Pflanze der Maya gilt. Die Ureinwohner Mexikos zählen zu den Erfindern der "Xocolatl". Kakaobohnen werden heute weltweit oft unter sehr unfairen Bedingungen produziert und gehandelt, ebenso wie der Rohrzucker.
Der Tutzinger Schüler Felix Finkbeiner hat 2007 mit seinem Vater die Stiftung "Plant for the Planet" ins Leben gerufen. Es geht um Milliarden neuer Bäume. Würden alle nicht vom Menschen genutzten Freiflächen weltweit bepflanzt werden, ließe sich die globale Erwärmung wieder um ein Grad senken: Auch das hat das Ehepaar Merz erfahren. Bereits fünf verkaufte Tafeln sollen einen neuen Tropen-Baum sprießen lassen.