Mehr als 100 Ausstellungen, über 700.000 Besucher: die Bilanz der Kunsthalle Schweinfurt fällt nach 15 Jahren sehr positiv aus. Oberbürgermeister Sebastian Remelé lobte bei seiner kurzen Rede vor nur wenigen Besuchern den Mut, den seine Vorgängerin Gudrun Grieser mit dieser Umwandlung aufgebracht hatte: Das "gute alte" Ernst-Sachs-Bad war nicht mehr zu halten, die Kosten für eine Sanierung nicht zu stemmen.
Inzwischen, so der Rathauschef, habe sich die Kunsthalle einen sehr guten Ruf erarbeitet und besitze ein Alleinstellungsmerkmal für den Schwerpunkt informelle Kunst. Remelé erinnerte an die ersten Jahre, an den Aufbau der Ausstellung und an Erich Schneider, der zusammen mit der jetzigen Leiterin Andrea Brandl das mutige Konzept umsetzte. Den beiden sei es offensichtlich gelungen, immer wieder neue Akzente zu setzen, meinte der OB.
Auch Bezirkstagspräsident Stefan Funk dankte allen Beteiligten, er habe sich vor 15 Jahren einen solchen Erfolg kaum vorstellen können. Damals wie heute sitzt Funk als Fraktionsvorsitzender im Schweinfurter Stadtrat. Über den Besuch von Gudrun Grieser freuten sich die Vertreter aus der Politik und das Team der Kunsthalle Schweinfurt.
Drei Tage feierte die Kunsthalle ein großes Fest zum kleinen Jubiläum: am Donnerstag eröffnete Laura Mann mit einem Konzert die Feier. Anton Mangold am Saxophon und Singer/Songwriterin Toja Semel sorgten mit ihrem gemeinsamen Auftritt am Freitag für ein Highlight.
Ein breites Spektrum an Theater, Musik und Workshops
Von zehn bis zehn – also von 10 Uhr morgens bis 22 Uhr bot das Familienfest am Samstag ein breites Spektrum an Theater, Musik und Workshops. Ein buntes Kaleidoskop, so nannte es Ob Remelé in seinem Grußwort, von "Schweinfurter Künstlern" für die Schweinfurter. Livemusik zur Mittagszeit – das war das Bühnenprogramm von Jelly Blues, die mit einer Mischung aus Jazz- und Bluesklassikern, gespickt mit Eigenkompositionen den Platz vor der Kunsthalle füllten.
Im Inneren war Rabe Socke zu Gast. In der Großen Halle zog Ali Büttners Korbtheater Kinder beinahe jeden Alters in den Bann. Eltern und Großeltern waren gleichermaßen begeistert von den Abenteuern des kleinen Raben. Workshops zogen sich über den ganzen Aktionstag: "Daumenkino" und "Körperumrissbilder" standen dabei im Mittelpunkt. Spannende Fertigkeiten bewies Fingerboard-Profi Chris Heck. Musik und Tanz füllten die Bühne: Schweinfurts Thalia Chor war zu Gast, die Elite Dance Akademy und die beiden Formationen "Joe Hart & Partner" und die Eric Griessmann Band.
Den ganzen Tag konnten sich Gäste einen Eindruck von der Triennale machen, Sandra Sembach lud am Nachmittag zu einer Kurzführung durch die Ausstellung "aufgefächert" ein.