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Gerolzhofen
BUND Naturschutz fordert Kommunen zum Flächensparen auf
Bearbeitet von Johanna Heim
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:07 Uhr

Rund elf Hektar werden in Bayern täglich für neue Baugebiete und Straßen verwendet, heißt es in einer Pressemitteilung des BUND Naturschutz in Bayern. Der Flächenverbrauch verharre damit seit Jahren auf hohem Niveau. Auch in Unterfranken schreite der Verlust unbebauter Flächen weiter voran. Über 290 Hektar wurden hier im Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019 jährlich für Siedlungs- und Verkehrsflächen verbraucht, heißt es in der Mitteilung.

"Beispielhaft für die ungezügelte Überbauung der Landschaft sind der Bau eines Logistikzentrums für einen Discounter bei Gerolzhofen auf rund 11,5 Hektar Fläche, die Ausweisung von 12,5 Hektar Wohnbaugebiet bei Würzburg/Lengfeld auf besten landwirtschaftlichen Böden sowie der Ausbau der B 469 bei Aschaffenburg, wo rund 23 Hektar dauerhaft versiegelt werden sollen", wird Martin Geilhufe, Landesbeauftragter beim BUND Naturschutz, in der Pressemitteilung zitiert.

Eigentlich sollte schon bis 2020 der bundesweite Flächenverbrauch auf 30 Hektar pro Tag reduziert werden, heißt es in der Mitteilung. Dieses Ziel sei jedoch mangels verbindlicher Vorgaben zum Flächensparen verfehlt und auf das Jahr 2030 verschoben worden. Die Bayerische Staatsregierung hat entsprechend beschlossen, den Flächenverbrauch bis 2030 auf fünf Hektar pro Tag zu senken, heißt es weiter.

Arbeitsplätze rechtfertigen Flächenverbrauch nicht

"So entstehen mit dem Bau eines Norma-Logistikzentrums bei Gerolzhofen gegebenenfalls 150 bis 200 Arbeitsplätze, wie viele davon an anderer Stelle im Firmenverbund entfallen, sagt niemand. Das Ziel hier ist Wachstum, was im Liefergebiet solch eines Zentrums weitere Verdichtung, weitere Versiegelung, neue Filialen nach sich zieht", so Edo Günther, Vorsitzender der Kreisgruppe Schweinfurt. Die Versiegelung zum Neubau von Logistikzentren bezogen auf einen Hektar schaffe eine sehr geringe Zahl von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig gebe es in Bayern enorme Leerstände bei erschlossenen Gewerbegebieten, die für die nächsten 10 Jahre reichen würden.

Des weitern kritisiert der BN in der Mitteilung die die Situation im Bereich der Wohnbebauung. Trotz zahlreicher Leerstände und Baulücken in den meisten Kommunen, werden immer wieder neue Baugebiete auf Kosten von Natur und Ackerflächen, die für die Nahrungsmittelproduktion essentiell sind, ausgewiesen, heißt es in der Mitteilung. Der BUND Naturschutz fordert die Kommunen daher auf, intensiv und konsequent Baulücken und Leerstände dem Markt zuzuführen.

Baulücken und Leerstände nutzen

Dass dies geht, zeigt das Beispiel Bischofsheim in der Rhön, wie Susanne Richter, Vorsitzende der Kreisgruppe Rhön-Grabfeld erläutert: "Hier werden schon seit vielen Jahren keine neuen Baugebiete mehr ausgewiesen – im Gegenteil, man hat sogar alte Planungen für Baugebietsausweisungen zurückgezogen. Die Nutzung von Leerständen und Baulücken unterstützt die Gemeinde erfolgreich mit Förderprogrammen und einem Flächenmanagement. So gelang es Flächen zu sparen und man erreichte dennoch einen Zuwachs bei der Bevölkerungszahl."

Von der Bayerischen Staatsregierung erwartet der BUND Naturschutz – auch aufgrund der voranschreitenden Klimakrise – eine Transformation zu einer umweltfreundlichen Mobilitätspolitik, welche den Schwerpunkt nicht wie bisher auf Straßenneu- und -ausbau setzt, sondern konsequent auf die Förderung des ÖPNV. Dies spart Fläche und schützt das Klima, so der BUND Naturschutz in seiner Pressemitteilung.

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Mangel 1
    In Schweinfurt baut man oft zu niedrig! Ein SWer Bauträger sagte, wir würden Terrassenwohnungen gerne höher, als z. B. nur 5 Geschosse, bauen. Denn die oberen Wohnungen sind besonders begehrt, "aber in Schweinfurt darf man nicht höher bauen als das Rathaus". Die i-factory in Ledward ist im Rahmenplan z. T. nur erdgeschossig geplant. Zudem sieht das proviniziell aus. Eine Hochschule sollte auch repräsentativ sein.

    Mangel 2
    Die Stellplatzsatzung. Auch in Gewerbegebieten müssen selbst kleinste Bauten eigene Stellplätze haben, die meist nur teilweise besetzt sind. Viel effektiver wären überall entlang (neuer) Straßen GEMEINSAME Parkplätze. Zudem sparte man dann die 7 m breite Fahrgasse (so breit wie Bundesstraße!) zwischen den Stellplätzen.

    Mangel 3
    Gewerbehallen werden fast nie an die Gehsteigkante gesetzt, sondern meist zurück. In den USA gibt es Gewerbe-Straßen in geschlossener Bebauung entlang Gehsteigkante! Das sieht auch besser aus als der deutsche Gewerbe-Siedlungsbrei.
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