Die schlechten Nachrichten für den Naturschutz reißen nicht ab. Rasant zunehmende Flächenversiegelungen und Umweltbelastungen führen dazu, dass Grün- und Naturschutzflächen gefährdet sind oder gar komplett verschwinden. Somit sind nicht nur die Artenvielfalt, sondern auch unsere Lebensgrundlagen in Gefahr. Darauf weist Richard Lindner, Geschäftsstellenleiter BUND Naturschutz in Bayern, Kreisgruppe Schweinfurt, in einer Pressemitteilung hin, der folgende Informationen entnommen sind. Der Europäische Gerichtshof hat im November 2024 bereits eine Vertragsverletzung bei den Natura 2000 Gebieten in Verbindung mit Strafzahlungen festgestellt, es verschwinden also nicht nur gewisse Lebensraumtypen, sondern es wird auch nicht gegengesteuert.
Ein weiterer "Schlag" gegen den Naturschutz kommt jetzt aus Bayern und betrifft konkret den Landkreis Schweinfurt, so die BUND-Kreisgruppe weiter. Im Dezember 2024 hat die bayrische Staatsregierung mitgeteilt, dass es beim Naturschutz zu erheblichen Einschränkungen kommt: Es wurden neben einer Haushaltssperre bis zum Mai 2025 auch noch Kürzungen in Höhe von 15 Prozent der Finanzmittel angekündigt. Betroffen sind der Vertragsnaturschutz und die Bayerische Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie (LNPR).
Diese Mittel stellen unter anderem die Pflege der Naturschutzgebiete sowie dringender Schutzmaßnahmen für vom Aussterben bedrohte Arten im Landkreis Schweinfurt sicher. Mit diesen Finanzmitteln werden etwa Pflegemaßnahmen durch Verbände finanziert. Ein bedeutender Teil dieser Gelder kommt auch unmittelbar der Landwirtschaft zugute, da die Pflege der Flächen einigen Landwirten ein zusätzliches Einkommen sichert. Für einige Bereiche im Naturschutz wären die neuen Rahmenbedingungen in der Praxis das faktische "Aus". So wäre die Pflege von ökologischen Streuostbeständen über den "Bayerischen Streuobstpakt" kaum noch möglich.
Der Bund Naturschutz Kreisgruppe Schweinfurt fordert die Staatsregierung auf, die Kürzungen wieder zurückzunehmen.