Sie wurde teilweise temperamentvoll geführt, die Gemeinderats-Debatte um geplante Windräder östlich Obereuerheims: mit hitzigen Zwischenrufen aus der Zuhörerschaft. Wurde zuletzt seitens der ÜZ Lülsfeld signalisiert, dass für sie das „Vorranggebiet WK41“ nicht sehr interessant sei, kommen Planungen der Ochsenfurter „Volta Windkraft GmbH“ offenbar für viele überraschend.
Maximal neun Windräder könnten, die Genehmigung vorausgesetzt, im „Bürgerwindpark Pfaffenberg“ entstehen, der an der A 70 die Gemarkungen von Pusselsheim, Obereuerheim sowie, im Landkreis Haßfurt, Dampfach umfasst (wir berichteten). Ein 190 Hektar großes Areal in Form eines nach oben weisenden Föns, mit der „Spitze“ auf Obereuerheimer Grenzfläche. Hier, am „Bohnlat“ Richtung Pfaffenberg, sind einstweilen zwei Räder angedacht.
Auf der einen Seite: Der Betreiber, der sich als regional etabliertes Unternehmen sieht, das Wertschöpfung für Bürger betreiben will. „Es hat sich seit Fukushima nichts zum Positiven geändert“, so der Projektverantwortliche Thomas Niemz im Rat, „auch wenn es oft anders dargestellt wird“.
140 Meter hohe Anlagen
140 Meter hohe Windräder, mit 100 Meter durchmessenden Flügeln sollen jeweils bis zu 1500 Haushalte jährlich versorgen. Die Angst – vor Schlagschatten und Rotorgeräuschen – sei vorher immer größer als nachher begründet, beschwichtigen die Planer.
Auf der anderen Seite: Aufgebrachte Obereuerheimer im Saal, die auf die „draufzuaddierende“ Autobahn vor der Haustür verweisen. „Die Bürger sind nicht gefragt worden“, heißt es. Dazwischen: die Gemeindevertreter. „Es war alles öffentlich“, sieht Bürgermeister Ewald Vögler Transparenz und warnt vor „Nachkarten“. Beim Thema Windräder stoße die Gemeinde rechtlich an ihre Grenzen: „Weil der Gesetzgeber es so will.“ Tatsächlich hatte der Gemeinderat das Areal selbst festgelegt, als eine Art „konstruktive Eingrenzung“. Um einerseits eine zentrale Ansiedlung zu vermeiden. Um andererseits, mit Aussicht auf (teilweise nähere) Pusselsheimer Windräder, wenigstens eigene Gewinne mitzunehmen. Heinrich Lindner sprach dennoch von „massiven Belastungen“, er befürchtet auf jeden Fall Schlagschatten. Das Planungsbüro habe andere Flächen genannt, etwa Richtung Gochsheim: „Jetzt geht es darum, wie können wir am besten Rendite machen.“ Peter Volz widersprach scharf, man solle die Dinge für die Öffentlichkeit nun nicht anders darstellen: „Neunzig Prozent (der Räder) sind auf anderen Gemarkungen“. Das Gebiet Richtung Gochsheim sei eine Restfläche gewesen, sagte Vögler, anderswo habe man den Bau bewusst verhindert. „Ich bin das Gelände abgefahren“, so Wolfgang Eller zum aktuellen Standort. „Wir müssen irgendwo Energie beibringen.“ Aber: Mit dieser „Anhäufung“ werde dem Bürger zu viel zugemutet.
Dann die Geldfrage. Ein Drittel der bis zu fünf Millionen Euro, die ein Windrad kostet, soll von möglichst ortsnahen privaten Anlegern finanziert werden, der Rest über Fremdkapital. Skepsis bei Thomas Dellermann: Die Banken könnten sich am Windrad schadlos halten, falls es mal Probleme gibt, das Risiko läge bei den Bürgern als Kommanditisten (Gesellschaftern). Die Bezeichnung Bürgerwindrad suggeriere zudem, dass die Gemeinde hinter dem Betriebskonzept stehe.
Die Betreiber sehen das größte Risiko für sich. Es gehe um die Akzeptanz, so Technikexperte Stephan Paulus. Die relativ geringe Windhöffigkeit (im Vergleich etwa zum Standort Waigolshausen) gleiche man über die Zahl der Anlagen aus. Die Technik werde „immer ausgefeilter für Schwachwind-Standorte“ (die zudem weniger Turbulenzen aufwiesen).
Gerade durch die Höhe ergebe sich eine langsame Drehbewegung, was den Schlagschatten verringere. Dieser dürfe maximal eine halbe Stunde pro Tag wahrnehmbar sein, der Geräuschpegel 106 Dezibel nicht überschreiten, beschied er Siegbert Zeier, der Wind stehe zudem günstig. „Es wird nicht der Fall sein, dass ein Bürger massiv gestört wird“, betonte Ewald Vögler, eher würde das Rad eine Zeit lang still stehen. Nun gelte es das zweijährige Planungsverfahren und die Begutachtung abzuwarten.
Da wälzen die Großkonzerne Milliarden und die Bürger sollen mit ein paar Peaunuts abgespeist werden. Die Bürgerwindräder sind die Krumen, die zu Boden fallen und die dummen Bäuerlich sollen sich drauf stürzen, ihr Erspartes in Windkraft anlegen, weil ihnen ein paar Prozent mehr Rendite versprochen werden als auf ihrem VR-Bank Sparbüchlein!
5000 Euro Mindesteinlage, höchtens 100.000. Ja, das sind die Kategorien, wo die Bäuerlich mitreden können. Und sie merken nicht, wie sie ihre Nachbarschaft verkaufen, den jungen Familienvater, die arme Witwe, die es sicht nicht leisten können an den "Riesen-Erträgen" der Energiewende teilzuhaben. Doch den hohen Strompreis zahlen alle gleich!
Das schürt den Streit in Dorfgemeinschaften:
Wenn sie schon was gutes tun wollen dann kostenlosen Strom, für ALLE in den betroffenen Ortschaften. Das wäre dann sogar noch ein gutes Zuzugsargument gegen Bevölkerungsrückgang!
so ist es in unserem sonzialstaat, die armen schlucker sind für die obrigkeit da, das war schon immer so.