
Unter dem Motto: "Die Zukunft unserer Gemeinde geht uns alle an", begrüßte Bürgermeister Manfred Schötz die zahlreichen Gemeindemitglieder, die zur gemeinsamen Bürgerversammlung aller Ortsteile Oberschwarzachs im Sebastianihaus erschienen waren. Er begann zunächst mit einem Vortrag, der Zahlen und Statistiken zur Gemeindeentwicklung zum Inhalt hatte. So waren im vergangenen Jahr 21 Neugeborene zu verzeichnen, das Bevölkerungswachstum zeigt einen leichten Aufwärtstrend.
Der Verwaltungshaushalt ist 2023 sowohl bei den Einnahmen als auch den Ausgaben gegenüber dem Vorjahr leicht gestiegen, die VG-Umlage bleibt stabil, ein Anstieg sei bei den Personalausgaben und der Schulumlage zu verzeichnen. Im laufenden Jahr hätten bereits 26 Sitzungen, zwei Waldbegehungen und eine Ortsbesichtigung stattgefunden. Im Anschluss stellte das Ortsoberhaupt die angegangenen Themen vor: eine Flurneuordnung der Waldgenossenschaft Kammerforst, die Entnahme des Bibers in Siegendorf und die Bewirtschaftung des Körperschaftswaldes.
Vorstellung von geplanten und laufenden Projekten
Zu den Kommunalwahlen 2026 gibt es die Idee einer Neuordnung der Listen. Da es häufig beim Aufstellen der Ortslisten Probleme gibt, könnte man eine Liste für alle Ortsteile erstellen, auf der jeweils eine Bewerberin oder ein Bewerber jedes Ortsteils steht. In der weiteren Aussprache zu diesem Thema gab es zahlreiche kontroverse Meinungen, denn einige Bürgerinnen und Bürger aus den Ortsteilen sprachen ihre Bedenken aus, dass der demokratische Gedanke der direkten Bürgerbeteiligung auf diese Weise zu kurz kommt. Auf der anderen Seite würde jeder so einen Kandidaten in den Rat bringen und dazu würde mit einer Liste der Gemeinschaftsgedanke deutlich.
Der Bürgermeister berichtete, dass die Planung des Nahwärmenetzes in Oberschwarzach voranschreitet. Ein vom Bürgermeister erstellter Kriterienkatalog zur Freiflächenphotovoltaik lag der Firma Belectric bereits vor ihrer Anfrage vor. Die Umrüstung der Ortsbeleuchtung auf LED werde Strom und Kosten sparen. Ein Problem bildet auch das Straßen- und Wegenetz. Die Straßen im Marktgemeindebereich werden nach und nach ausgebessert, das Wegenetz in Wiebelsberg wird saniert. Im Vermögenshaushalt sind enthalten: der Breitbandausbau in den Ortsteilen mit 90 Prozent Förderung, der Kindergartenneubau mit 60 Prozent Förderung, das Schloss mit 80 Prozent Förderung, die Dorferneuerung und der geplante Dorfladen. Die Feuerwehr erhält neue Sirenen und Aggregate für den Katastrophenschutz.
Beim nächsten Neujahrsempfang sollen sich Vereine und Gruppen aus der Gemeinde über einen Aushang auf Plakaten vorstellen. Rückmeldungen an: Anneke Schilling, Email: quartiersmanagement@oberschwarzach.de. Nach Aussage des Bürgermeisters gibt es fünf Kläranlagen mit Betriebserlaubnis, bei den anderen müsste immer wieder eine Verlängerung beantragt werden. Im Raum stehen Überlegungen, die Kläranlagen in einem Zweckverband zusammenzuschließen.
Leerstände bei Altbauten gering
Die Frage nach Neubaugebieten in den Ortsteilen konnte positiv beantwortet werden. Es gibt jedoch noch unbebaute private Bauplätze. Manfred Schötz betonte, dass die Fördergelder für eine Bausanierung ebenso wichtig sind wie die Erschließung neuer Bauplätze. Die Marktgemeinde hat jedoch relativ geringe Leerstände.

Ein Bürger fragte nach, warum es in seinem Fall für Sanierung eines gekauften Gebäudes in Oberschwarzach keinen Zuschuss der Gemeinde nach dem Städtebauförderungsprogramm gibt. Laut Manfred Schötz gibt es ein kommunales Förderprogramm, jedoch sei eine Einzelförderung vom Gemeinderat abgelehnt worden, weil in diesem Fall die entstehenden Kosten ausufern könnten. Für das Problem der Abgrenzung des Spielplatzes in Wiebelsberg vom Containerbereich wird in naher Zukunft eine Lösung gefunden.
Neu denken: Windräder im Gemeindebereich
Laut "Regionalplan 3 Main-Rhön" sind auch Windräder in Oberschwarzach möglich. Regionsbeauftragte Stefanie Mattern zeigte auf einer Karte, wo Windräder machbar sind, nämlich im Siegendörfer Wald und Schönaich. Naturschutzgebiete dürfen allerdings nicht dazu genutzt werden. Durch die Stilllegung des AKW Grafenrheinfeld seien etwa 500 Windräder nötig, um die entsprechende Energie zu erzeugen, deshalb müsse neu gedacht werden.
Zuletzt wurde noch die fehlende Information der Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld angesprochen. Dazu erwiderte Manfred Schötz, dass die UEZ den Bürgerinnen und Bürgern das Windprojekt noch vorstellen würde. Auch der Wunsch nach Informationen der Bevölkerung durch den Gemeinderat kam abschließend zum Ausdruck.