Der Bericht von Bürgermeister Ulrich Werner stand im Mittelpunkt der Bürgerversammlung, die nach einer Pause von zwei Jahren wieder stattfinden konnte.
Die Gemeinde habe zurzeit 5345 Einwohner, davon knapp 400 im Gemeindeteil Garstadt, so der Bürgermeister in seinem Bericht. 2020 habe es 49 Geburten und 36 Sterbefälle gegeben. Die Finanzsituation sei solide. Der Schuldenstand sei weiter reduziert worden und lag Ende 2020 bei 300 Euro pro Einwohner.
Neben seinem Bericht, den er bereits bei der Bürgerversammlung in Bergrheinfeld gehalten hat, ging er jetzt speziell auf Belange des Gemeindeteils Garstadt ein. So seien in den vergangenen zwei Jahren auch hier Baulücken geschlossen worden.
Die geplante kommunale Verkehrsüberwachung werde in Absprache mit der Polizei an Brennpunkten auch in Garstadt tätig werden. Kirchturm und Eingangsportal seien saniert worden, der Seniorenraum ebenfalls. Außerdem habe dieser eine neue Küche bekommen. Die Fußgänger-Querungshilfe in der Dorfstraße, Ausgang Wipfeld, sei gebaut worden.
Der Glasfasernetzausbau betreffe den gesamten Ortsbereich Garstadt. Der ÖPNV des Landkreises biete eine stündliche Anbindung an. Außerdem sei die Busfahrt für Garstädter Kindergartenkinder ab 2. November wieder möglich, so Werner. Es gebe erste Überlegungen zu einem Baugebiet, eventuell hinter der Weinbergstraße. Die Gehsteige im Bereich der Dorfstraße sollen auf Vorschlag des Bauausschuss erneuert werden.
Auch Suedlink war Thema
Zur Situation "Suedlink" kritisierte der Bürgermeister die scheibchenweise Informationspolitik des Betreibers. "Hier müssen wir für den Erhalt unseres Klimawaldes Am Galgenberg kämpfen, besonders im Hinblick auf die Trassenführung der Konverter-Anbindung an das Umspannwerk Bergrheinfeld West", betonte Werner. Abgelehnt werde die Hochspannungsleitung P43.
Bei der Diskussion stellte Joachim Klein fest, dass bei Starkregen das Wasser aus dem Kanal am Sportheim stark nach oben drücke. Der Zulauf sei zu klein und schaffe die großen Wassermengen nicht. Die Kanaltechnik werde überprüft, so der Bürgermeister.
Roland Deckert fragte zum Hochwasserschutz in Garstadt. Wie würde man auf Hochwasser reagieren und was könne er persönlich tun, um vorzusorgen? Jeder Bürger sollte privat Vorsorge treffen, betonte der Bürgermeister. Es sei in Zukunft mit mehr Starkniederschlägen zu rechnen. Ansprechpartner seien Bauhof und Feuerwehr. Bauhofleiter Walter Zeißner gab die Auskunft, dass Kleinstmengen an Sandsäcken in der Gemeinde vorrätig sind. Größere Mengen halte der Kreisbauhof in Niederwerrn bereit. Erich Mohr bemerkte, dass ein Stück Damm auf der Höhe Weg zur Fußgängerüberquerungshilfe um 50 Prozent verkleinert worden sei und er dem Wasserdruck bei Hochwasser so wohl nicht standhalte.
Edgar Kreisheimer stellte fest, dass bei der Baustelle gegenüber vom Rathaus der Gehsteig saniert werden müsste. Außerdem sei der Gehsteig vom Ortseingang bis zum Rathaus in einem schlechten Zustand. Dies werde auf jeden Fall mit in das Straßen- und Gehsteigsanierungsprogramm aufgenommen, im Moment seit es schwierig, eine Fachfirma zu finden, die Kleinstaufträge wie diese übernimmt, so der Bürgermeister. Dafür würden andere Maßnahmen in Garstadt umgesetzt.
Kolonat Hetterich wollte wissen, wie das mit der Kommunalen Verkehrsüberwachung abläuft und ob es eine telefonische Erreichbarkeit gibt. Dazu sagte der Bürgermeister, es gebe pro Monat eine bestimmte Anzahl an gebuchten Stunden seitens der Gemeinde, welche die eingesetzte Verkehrsüberwachung zur Verfügung haben. Bitten und Anfragen seien an die Gemeindeverwaltung stellen.
Joachim Klein fragte, ob es die Möglichkeit eines neue Baugebietes für Garstadt gebe. Es bestehe die Möglichkeit, auch in Garstadt ein Baugebiet auszuweisen, erklärte Werner. Allerdings sei dies nicht in den nächsten Jahren geplant. Er möchte trotz Berücksichtigung von möglichst wenig Flächenversiegelungen Perspektiven für die jungen Bewohner Garstadts schaffen.