"Ihr habt keinen Tegut hier", stellte Bruno Wiesler auf der Bürgerversammlung im Haus der Bäuerin fest: "Wie steht Ihr dazu?" Eine Vollsortimenter-Debatte wie in Hambach und Dittelbrunn blieb aus: "Wir fahren nach Oerlenbach", hieß es zum Holzhäuser Einkaufsverhalten. Der Dittelbrunner VdK-Chef Wiesler hatte sich zuvor als neuer Behindertenbeauftragter der Gemeinde vorgestellt, Amtskollege ist Ewald Hahn.
Die Versammlung mit rund 60 Besuchern verlief routiniert. Irritationen hatte es zuletzt bezüglich der Standorte der geplanten Freiflächen-Photovoltaikanlagen gegeben, südwestlich von Pfändhausen und nordöstlich von Holzhausen. Die Planer haben die Flächen von der Wohnbebauung beider Dörfer weg verlegt. Sie sollen auch von der Kreisstraße her nicht einsehbar sein.
Bienenfreundliche Blühstreifen
Der Gemeinderat habe einen Grundsatzbeschluss für eine Größenordnung von etwa zehn Megawatt gefasst, sagte Bürgermeister Willi Warmuth. Vor einer Entscheidung habe man die Stimmung auf den Bürgerversammlungen abwarten wollen. Bei Holzhausen liegt die Fläche am Weg Richtung Pfändhausen, zwischen zwei Waldstücken nordöstlich der Hütte: "Man sieht es vom Ort nicht mehr", bekräftigte Warmuth. Gertrud Keller äußerte dennoch Unverständnis, warum es ein Standort bei Holzhausen sein muss. "Es ist ja nichts Schlechtes", verteidigte der Bürgermeister das Vorhaben. Die Ackerbonitäten seien in dem Bereich schlecht. Dafür würden bienenfreundliche Blühstreifen zwischen den Paneelen angelegt.
Georg Markert wollte wissen, mit welchen Auflagen er als Landwirt in der Nachbarschaft zu rechnen habe und ob zusätzlich noch Windräder zu erwarten seien. Es werde keine Einschränkungen geben, sagte Warmuth und verwies auf Abstandsflächen. Solange die 10H-Regelung gelte, werde es keine Windkraftanlagen mehr geben, vermutete der Bürgermeister. Gewünscht wurde eine Auflistung der alternativen Energie-Erzeugung in der Gemeinde. Dittelbrunn strebt zum Thema ein umfassendes "Energie-Monitoring" an.
Verbesserungsbedarf am Friedhof
Armin Pohli fragte nach der Zukunft der maroden Verbindungsstraße Richtung Maibach. "Länger als ein bis zwei Jahre möchte ich nicht mehr warten", meinte der Bürgermeister, der auf Zuschüsse des Freistaats hofft. Die Aufwertung zur Kreisstraße ist 2018 gescheitert, wegen zu geringem Verkehrsaufkommen. Allgemein sieht die Gemeinde den Wegfall der Straßenausbaubeiträge als Problem für Sanierungen innerorts an. Ab 2020 würde man dafür durch das neue Zuteilungssystem gerade mal 65 000 Euro jährlich bekommen. Es bräuchte ein Zuschussprogramm.
Bernhard Reinhart sieht Ausbesserungsbedarf beim Wasserbecken am Friedhof. An der Treppe zur Kirche, Höhe Heckenweg, sei die Straße zugeparkt, man sollte eine Markierung anbringen. Der Bürgermeister würde einen Blumenkübel bevorzugen (die Gemeinde wirbt derzeit allgemein um Blumenkübel-Paten). Anfreunden kann Warmuth sich mit einer Markierung an der Straße zum Neubaugebiet zur Sicherheit der Kinder. Ein Gehweg an der Treppe bei der Druckregulierungsanlage der RMG hält er für unwahrscheinlich, der Wasserversorger werde die Verantwortung nicht übernehmen wollen. Josef Kraus sah sich als Hundehalter angegriffen, in der Online-Rubrik "Nix für ungut" des Bürgermeisters, bezüglich des Dauerbrenners Hundekot. Er sah weitaus größere Probleme mit den Hinterlassenschaften von Pferden.