In der letzten von insgesamt sieben Bürgerversammlungen innerhalb von zwei Wochen stellte sich Üchtelhausens Bürgermeister Johannes Grebner den Fragen der 37 anwesenden Bürger und Bürgerinnen im Feuerwehrhaus des Gemeindeteils Weipoltshausen. Wie bei den vorigen Sitzungen ist festzustellen, dass in der Gemeinde, trotz der äußerst angespannten Haushaltslage, nach den zwei Bürgerentscheiden in den letzten Jahren, die in der Bevölkerung mitunter für eine starke Polarisierung sorgten, Ruhe eingekehrt ist.
Den ein oder anderen Aufreger gibt es in den Dörfern natürlich dennoch. In Weipoltshausen gibt es einen Dauerbrenner, der bereits im letzten Jahr die Diskussionsrunde der Bürgerversammlung dominierte: die Parksituation in der Dorfstraße. Jürgen Baumann erinnerte daran, dass es an gleicher Stelle bereits Thema war, sich allerdings nichts am Problem änderte. Die "Blechlawine" in der Dorfstraße sorgt für regelmäßig unschöne Situationen, erklärt er. Beim Überholen der parkenden Autos ist – bei Gegenverkehr – oft keinerlei Möglichkeit wieder zwischen den Autos einzuscheren.
Die Bürgerin Ilse Vogel ärgerte sich mit: "Die sind nur zu faul, um ihr Auto in die Garage zu fahren", warf sie den Anwohnern, die auf der Straße parken, vor. Ein anderer Bürger fürchtete: "Es muss wahrscheinlich erst etwas passieren." Denn auch für kleine Kinder sei das Überqueren der Straße durch die beschriebene Situation gefährlich.
Andererseits glauben einige Bürger auch, dass im Falle eines Parkverbots etwa, ohne Autos dort auf der Straße, Raser freie Fahrt hätten. Auch dem Bürgermeister ist nicht entgangen, dass sich an der Situation bislang nichts Grundlegendes geändert hat. "Schön wäre es doch, wenn das im Dorf geregelt werden könnte, in einem vernünftigen Miteinander", sprach sich Bürgermeister Grebner für den Dialog und gegen Verbote aus. Nichtsdestotrotz wird das Gemeindeoberhaupt nun als nächsten Schritt das gemeindliche Ordnungsamt einschalten. Fortsetzung folgt.
Neugierig war Bürger Jürgen Baumann, wie schon einige andere Mitbürger in den vorigen Bürgerversammlungen, was es mit dem mit roten Pfählen abgesteckten Bereich auf der Staatsstraße auf sich hat. Nichts mit der Gemeinde Üchtelhausen kurzgesagt. An der Stelle wird an einer Erdverkabelung für eine in Ballingshausen entstehende Photovoltaikanlage gearbeitet.
Bürgerin Elke Kleinhenz wollte daraufhin wissen, ob diese Stromkabel dann auch später für den in der Gemeinde Üchtelhausen geplanten Windpark genutzt werden können. Werden sie nicht, das liegt unter anderem an der unterschiedlichen Leistung, die es für einen Solarpark im Gegensatz zu einem Windpark braucht. Nach dem Stand der aktuellen Planungen werden die Windräder an eine Hochspannungsleitung im Bereich über den Markt Stadtlauringen angeschlossen, klärte Grebner auf.
Eine Bürgerin erfragte beim Bürgermeister, ob es angedacht sei, für Weipoltshausen ein neues Bauland auszuweisen. Sie monierte, dass es aktuell nicht möglich sei, Bauplätze zu erwerben. Viele der Eigentümer seien Auswärtige, die den Bauplatz weder nutzen noch verkaufen möchten. Ein Bauzwang besteht nicht. "Das ist ein sehr leidiges Thema", fand auch Grebner. Neues Bauland wird im Gemeindeteil aber in nächster Zeit erstmal nicht ausgewiesen, erklärte er auch. Der Bürgermeister erinnerte auch an den Grundsatz "Innen vor Außen". Es gebe viel Nutzpotenzial im vorhandenen Wohnraum, fand Grebner. Das Landratsamt biete dazu auch eine kostenlose Altortberatung an.