
Heiß war es bei der Bürgerversammlung im Donnersdorfer Gemeindeteil Traustadt. Das lag in erster Linie an der gut geheizten Gaststube, die mit über 40 Bürgerinnen und Bürgern des 531 Einwohner zählenden Ortsteils gut besucht war. Bei den Themen, die etwas hitziger besprochen wurden, echauffierten sich die Gäste vor allem an zu schnell im Ort fahrenden Autos und am Dauerbrenner Windräder.
Bevor Bürgermeister Klaus Schenk mit seinem Überblick über die aktuelle Situation seiner Gemeinde startete, verteilte er viel Lob an die Menschen aus dem Ort. Das ehrenamtliche Engagement, in Traustadt, das dort von Vereinen und Gruppen geleistet werde, sei "aller Ehren wert". Es trage viel dazu bei, das dörfliche Leben zu bereichern. "Gott sei Dank haben wir das noch auf dem Land." Dadurch werde manches ermöglicht, was sonst nicht machbar wäre, so Schenk.
Später bekam auch dieser ein Lob vom örtlichen Gemeinderat Harald Ach. Der Bürgermeister habe derzeit einige Herausforderungen zu meistern. Schenk sei jemand, "der vorangeht, der Impulse setzt."
In der Versammlung hatte das Gemeindeoberhaupt zunächst auf die finanziell angespannte Lage der Gemeinde Donnersdorf hingewiesen. Man müsse sich Einsparungen überlegen und könne nur gezielt investieren. In Traustadt habe die Kommune zuletzt den Anbau am Kindergarten abgeschlossen, derzeit würden die Arbeiten an den Außenanlagen vergeben und das Pflaster fertiggestellt. In Stocken geraten sei der Ausbau der Mittagsbetreuung an der Schule, weil sich die Gemeinde ein neues Planungsbüro suchen müsse.
Außerdem habe im Ort der Breitbandausbau begonnen, bis 2029/30 soll die gesamte Gemeinde damit versorgt sein. In Donnersdorf steht voraussichtlich ab Herbst 2026 der Ausbau der Ortsdurchfahrt bevor, der laut Schenk in Vollsperrung erfolgen soll. "Eine große Herausforderung."
Tempokontrollen der Polizei gefordert
Hauptsächlicher Kritikpunkt der Traustädter war, dass in einem Abschnitt von der Staatsstraße zur Grundschule viel zu schnell gefahren werde. Das sei für die Kinder gefährlich, zumal es dort keinen Gehweg gebe. Es stünden zwar neue Verkehrsschilder mit verkehrsberuhigtem Bereich, davon merke man nichts, monierte Winfried Hümmer.
Unterstützung kam von Werner Wilhelm. "Die rasen da hinter, das ist manchmal extrem", so sein Eindruck von den Autofahrern. Polizeikontrollen wurden gewünscht. Dazu werde die Gemeinde nachfragen, hieß es.
Zum Thema Schule monierte Benedikt Wehner, dass diese in Traustadt schon um 7.30 Uhr und damit seiner Meinung nach viel zu früh beginne, nur weil die Busse anschließend zu den Schulen nach Gerolzhofen weiter fahren müssen. Der Bürgermeister bestätigte das. Jedoch hätten sich die meisten der Eltern bei einer Umfrage für den früheren Beginn ausgesprochen.
Jürgen Haupt wollte wissen, welche Kosten bei der anstehenden Sanierung der Kläranlage auf die Bürger zukommen. Ein Beitrag werde wohl fällig, genaue Zahlen gebe es noch nicht, so der Bürgermeister. Andreas Wolf fragte, was mit dem angedachten Radweg von Kleinrheinfeld nach Dürrfeld sei. Dieser habe aktuell "nicht erste Priorität", so Schenk.
Hitziger wurde es beim Thema Windräder. Der Windpark im Nachbarort Vögnitz sei weit gediegen und "kommt definitiv", wusste der Bürgermeister. Traustadt sei der hauptsächlich betroffene Ort, die Gemeinde müsse etwas dagegen tun, forderte Benedikt Haupt. Bürgermeister Schenk antwortete, die Gemeinde habe bereits Einwände schriftlich vorgebracht.