Mit 84 Teilnehmern gut besucht war die Bürgerversammlung im Sportheim Mühlhausen, bei der viele Themen angesprochen wurden. Bürgermeister Sebastian Hauck verwies in seinem Rechenschaftsbericht auf die Umsetzung von gewünschten Kleinprojekten im Ort. Im Friedhof würden aktuell zahlreiche Sanierungsarbeiten und Erneuerungen erfolgen. Der Ort zähle derzeit 592 Einwohner, 13 weniger als vor zehn Jahren.
Erich Mitesser brachte den bei Starkregen immer wieder überlaufenden Riedener Mühlbach zur Sprache. Das Wasser ströme dann bis zur Bahnunterführung. Folge seien Abspülungen beim Weg, eine angrenzende Halle stehe immer wieder unter Wasser und liegengebliebener Schotter führe zu Beeinträchtigungen. Er forderte die Gemeinde auf, mit allen beteiligten Anliegern eine Lösung anzustreben.
Das Problem sei bekannt aber komplex und mit einer Maßnahme nicht zu lösen, sagte der Bürgermeister. Letzten Sommer sei der Durchlass zwischen Wehr und dem folgenden Mühlenanwesen gesäubert worden. Weitere Eingriffe zur Verbesserung des Wasserabflusses müssten so erfolgen, dass die Hinterlieger keine Probleme bekommen. Der Bauhof werde mit diesen Kontakt aufnehmen und den Brückendurchlass vom abgeschwemmten Schotter säubern. Eine erneute Ortseinsicht mit dem Wasserwirtschaftamt und dem örtlichen Gemeinderat sei bereits angesetzt.
Auch einige Gemeindeteile des Marktes könnte aufgrund der örtlichen Gegebenheiten und infolge der Klimaveränderungen "eine Flutkatastrophe erwischen", meinte Udo Rumpel: "Das ist nur eine Frage der Zeit". Zu seiner Nachfrage inwieweit die Gemeinde vorbeugend tätig ist, sagte der Bürgermeister, dass dazu aus Sicht des Gemeinderates Abstimmungen auf Landkreisebene "oder noch größer" erfolgen müssten. Die Gemeinde werde das unterstützen. Gegen Starkregenereignisse müssten sich laut Rechtslage Grundstückseigentümer aber selbst wappnen, sagte Hauck.
Als dringend bezeichnete es Joachim Mitesser, den Brombach ab der Sankt-Martin-Straße bis zur Wern im Hinblick auf Hochwasserauswirkungen "mal mit der Feuerwehr zu besprechen". Ein solches Hochwassermanagment sei eine gute Idee, sagte der Bürgermeister. Maria Göbel verwies ebenso wie Bernhard Sauer auf Biber, die an der Landkreisgrenze die Wern aufstauen und den Wasserabfluss verschlechtern. Der geschützte Biber sei ein Thema für sich, sagte der Bürgermeister. Im Landratsamt erfolge aber offenbar ein Umdenken. So sei in Mühlhausen auch schon ein Biber entnommen worden.
Einen Antrag mit vier Einzelanliegen hatte Elisabeth Weidner eingereicht. Bereits entfernt wurden laut Bürgermeister im Friedhof die geschädigten Bäume links und rechts des Kreuzes. Sichergestellt werde, dass auch während der Bauarbeiten Beerdigungen möglich sind. Weitere Anregung von Weidner war die Anbringung eines Defibrillators beim Feuerwehrhaus. Klar stellte Hauck, dass die Gemeinde zwar Defibrillatoren bisher immer bezuschusst habe, selbst aber nicht aktiv aufhänge und warte.
Die Anzahl von Hundetoiletten in einem Ortsteil habe die Gemeinde an die Anzahl gemeldeter Hunde geknüpft. In Mühlhausen wäre demnach noch eine Hundetoilette möglich, sagte Hauck zur nächsten Nachfrage. Wie die Praxis leider zeige, seien diese aber kein Allheilmittel hinsichtlich einer ordentlichen Entsorgung der Hinterlassenschaften.
Ein letzter Wunsch von Weidner war Tempo 30 im Dorf. In der nächsten Verkehrsschau könne das thematisiert werden, sagte der Bürgermeister. Tempo-Beschränkungen würden aber immer einen Grund voraussetzen, wie etwa einen anliegenden Kindergarten oder Spielplatz. Der örtliche Gemeinderat Bernhard Sauer verwies auf eine Umfrage im Ort vor etwa 15 Jahren, bei der sich nur drei für Tempo 30 ausgesprochen hätten. Zu hören war auch, dass sich in der Siedlung keiner an die dortige Tempo-30-Vorgabe halte.
Von Werner Kömm kam der Hinweis, dass der Wernsteg am Ende der Stigelsgasse durchgerostet und "lebensgefährlich" sei. Die vom Bürgermeister angebotene Kontaktaufnahme mit dem zuständigen Wasserwirtschaftsamt bremste Bernhard Sauer aus. Dann sei der Steg "ruck zuck weg". Sauer regte stattdessen eine Sanierung in Eigenleistung an, bei Übernahme der Materialkosten durch die Gemeinde.
Ein weiteres Thema war der Ausbau der Autobahn A7. Weil die Lärmgrenzwerte aufgrund der Entfernung von mindestens 800 Meter offenbar bei keinem Grundstück überschritten würden, bekäme Mühlhausen nach derzeitigem Stand keinen Lärmschutz. Bürgermeister Hauck verwies auf eine gemeindliche Stellungnahme und die Forderung nach mehr Lärmschutz. Mehr Möglichkeiten habe die Gemeinde nicht. Die Kindergartensanierung stehe ganz oben auf der Agenda, sagte Hauck zur Nachfrage von Torsten Eschenbacher. Allerdings müsse der begonnene Kindergartenneubau in Stettbach erst abgeschlossen werden.