Jede Menge Punkte sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerversammlung im DIikussionsteil an. So forderte Thomas Treutlein, dass mit der Baugebietserweiterung in Gernach "etwas vorwärtsgehen muss" - trotz der ungeklärten Erbsache. Bruno Back gab zu bedenken, dass man das Baugebiet planen solle, ohne dieses Grundstück einzubeziehen, etwa mit einem Wendehammer oder einer Einbahnstraße.
Einige Bürger machten auf Straßenschäden aufmerksam, so an der Straße "Am Graben" und an der Ecke Schweinfurter Weg/ Am Linn. Der Forderung von Karin Johe-Nickel, das "Gestrüpp" links am Kirchenaufgang zur Gernacher Kirche zu beseitigen und die Fläche neu anzulegen, hielt Bürgermeister Horst Herbert entgegen, dass der Bauausschuss dieses Areal besichtigt habe und für die Beibehaltung gewesen sei.
Winfried Nickel beklagte den Zustand des Friedhofs insgesamt; im Vergleich mit Friedhöfen der Umgebung wirke er ungepflegt. Die aufgelassenen Gräber mit Urnengräbern zu belegen, sei nur möglich, wenn man mehrere Gräber in einer Reihe so nutzen könnte, antwortete der Bürgermeister auf die Anfrage von Bruno Back. Die nicht mehr genutzten Gräber sollten auch mit Storchenschnabel bepflanzt werden, so der Bürgermeister auf die Anfrage von Konrad Dotterweich. Gemeinderat Dieter Dietz ergänzte, dass diese Bepflanzung mit dem Bauhof besprochen sei.
Die Situation der Radwege
Rebecca Weber schilderte die Situation der Radwege von Gernach zu den Nachbardörfern aus der Sicht der Kinder: Der Weg an den Gernacher Seen vorbei nach Unterspiesheim sei für Kinder mit ihren Fahrrädern nicht befahrbar. Andere Gemeinden verfügen über bessere Radwegverbindungen, etwa von Kolitzheim nach Herlheim. Dieser Weg werde im Rahmen der Flurbereinigung erneuert, daher wolle man abwarten war die Antwort von Horst Herbert. Bruno Back regte an, diesen Weg in regelmäßigen Abständen nicht nur abzuschieben, sondern zu kehren.
Michael Heck beklagte, dass häufig ohne Rücksicht auf den Gehsteigen geparkt werde. Der Bürgermeister entgegnete, dass dies in anderen Gemeindeteilen auch ein Problem sei. Dabei sei Parken auf Gehsteigen allgemein verboten, mit einer Strafe von 55 Euro belegt. Allerdings habe die Polizei zu wenig Personal, um intensiver zu kontrollieren.
Auf Nachfragen von Bruno Back erklärte der Bürgermeister die Modalitäten des Bürgerbegehrens und des möglichen Ratsbegehrens zum Standort des geplanten Schulhausneubaus und erläuterte auch, nach welchen Geschäftsordnungsvorgaben die Abstimmung im Gemeinderat am 13. Dezember durchgeführt wurde. Jens Seufert brachte als Argument für den Standort Unterspiesheim ins Spiel, dass die Rettungskräfte im Notfall ganz in der Nähe seien - durch das benachbarte Feuerwehrhaus. Dass zwölf Gemeinderäte für den Standort Herlheim gestimmt hätten, stoße auf Verwunderung und weitgehendes Unverständnis. Seine Einschätzung, dass Unterspiesheim der beste Standort für die Schule sei, wurde mit Beifall quittiert.
Was kosten die Bauplätze?
Walter Endres fragte nach den Preisen für Bauplätze. Der Preis der Bauplätze hänge von den Erschließungskosten im jeweiligen Baugebiet ab, informierte der Bürgermeister. Die Vorgabe der Bayerischen Staatregierung sei, dass durch die neue Berechnung der Grundsteuer die Gemeinden nicht mehr Einnahmen als durch die bisherige Grundsteuer erhalten sollten, so die Antwort auf die Frage von Helmut Nickel, ob man mit einer Verringerung des Hebesatzes für die Grundsteuer rechnen könne. Verlässliche Auskunft könne man aber erst geben, wenn alle Unterlagen für die Berechnung bei der Gemeinde vorliegen.
Hundehalter könne man nur unter bestimmten Bedingungen verpflichten, ihre Hunde an die Leine zu nehmen, gab der Bürgermeister Thomas Treutlein zur Antwort. Er hatte berichtet, dass gerade Kinder Angst hätten, wenn sie Hunden auf der Straße begegnen, die nicht angeleint seien. Nicole Schneider bedankte sich beim Bürgermeister, dass die Gemeinde das Gebäude "Haus Franziskus" für die Arbeit von Komm-In zur Verfügung stelle und auch die Kosten für die Heizung und nötige Instandsetzungsarbeiten übernehme.
Der Überlegung von Winfried Nickel, örtliche Investoren ins Boot zu holen und Windkraftanlagen zu bauen, hielt der Bürgermeister entgegen, dass der Regionale Planungsverband im Gemeindegebiet kein Vorranggebiet für Windkraftanlagen ausgewiesen habe.