
Viel Zuspruch fand die Bürgerversammlung im DJK-Sportheim Unterspiesheim. 1376 Einwohner zählt der Ort, berichtete der Bürgermeister. Von einer Zuschusshöhe von 50 Prozent für die förderfähigen Kosten für den Schulhausneubau könne man ausgehen, so ein Ergebnis des Gespräches mit der Regierung von Unterfranken. Förderfähig sind jedoch nur bestimmte Teile des Neubaus. Diese Aussage sei aber unverbindlich, weil weder vom Land noch vom Bund entsprechende Haushaltsbeschlüsse vorliegen. Ganztagsbetreuung möglichst schnell anbieten zu können, sei vordringlich, zu weiteren Schritten im Schulhausneubau werde man sich beraten.
Der Breitbandausbau in Unterspiesheim ist abgeschlossen. Kürzlich habe die Feuerwehr Unterspiesheim das vom Landkreis finanziert TLF 4000 übernommen. Die Lieferfrist für das HLF 10 betrage 28 Monate. Das Kanalsystem ist in einem schlechten Zustand, berichtete Horst Herbert. Man müsse Kanal und Wasserleitung in der Hauptstraße austauschen, dies sei jedoch nicht finanzierbar. Der Freistaat plane die Erneuerung der Straßendecke dort.

In der Aussprache kritisierte Martin Mack, dass man das Thema Schulhausneubau "lange Jahre vor sich hergeschoben" habe. Er habe den Eindruck, dass die Schule verhindert wird, weil man die Kosten hochrechnet. Seine Sorge: der Standort der abgerissenen Schule wird vermarktet, der Schulstandort Unterspiesheim damit verloren. Der Bürgermeister entgegnete, dass die Finanzen im Finanzausschuss und im Gemeinderat besprochen werden, der Gemeinderat immer beteiligt gewesen sei. Zehn Millionen Kreditaufnahme seien Obergrenze einer soliden Haushaltsführung.
Über den Schulstandort sei noch nicht entschieden, beantwortete Horst Herbert die Frage von Marian Kerler. Der Bürgerantrag zum Thema Schule sei vom Gemeinderat positiv beschieden worden, die dort geäußerte Forderung, die Schule zweizügig zu planen, werde man in die Überlegungen mit einbeziehen,war die Antwort des Bürgermeisters auf die Frage von Daniel Friedrich. Die Firma Goldbeck, bekannt für Systemraster-Bauweise habe man angefragt und die Auskunft erhalten, dass keine Einsparungen möglich wären, man könne nur schneller bauen, so der Bürgermeister zur Meinung von René Rath, dass man die Schule billiger bauen könnte.
Zu teuer geplant?
Den Planungen lag das pädagogische Konzept der Lernwerkstatt zugrunde, das maximale Flexibilität der Raumnutzung vorsieht, aber natürlich höhere Kosten verursacht, wie unter anderem das Dach, das zum Schutz der technischen Anlagen vorgesehen war. Thomas Scheder vertrat die Auffassung, dass die Schule viel zu teuer geplant worden sei. Man habe den Schulhausneubau europaweit ausgeschrieben, Kostenvergleiche mit anderen Schulen hätten ergeben, dass man mit den Kosten knapp über dem Mittelwert gelegen habe, entgegnete Horst Herbert.
Sebastian Brendler zog in Zweifel, dass der Abriss der alten Schule und die Entsorgung der Schadstoffe vorschriftsgemäß erfolgt sei. Horst Herbert: der Abriss wurde überwacht, die Schadstoffe gesondert entsorgt. Dass Schadstoffe vorhanden waren, sei gutachterlich nachgewiesen worden. Der Abriss sei – so die Aussage eines Gutachtens – kostengünstiger als der Umbau.
Horst Herbert führte auf die Frage von Sebastian Weikert zu den Möglichkeiten des Schulhausneubaus aus, dass es grundsätzlich möglich sei, einen Hort vorzusehen, ohne direkte Verbindung zur Schule. Der Hort müsste von den Eltern getragen werden. Auch möglich: Die OGTS mit einem ersten Bauabschnitt für die Schule. Die dritte Möglichkeit: ein Schulhausneubau in Herlheim, die Offene Ganztagsbetreuung daneben. Die OGTS muss mit dem Standort der Schule kombiniert sein, um Zuschüsse zu bekommen, so der Bürgermeister.
Skeptisch beurteilte der Bürgermeister auch die Vorschläge von René Rath, den Schulhausbau einer Firma zu übergeben und dann zu mieten. Man verliere dann die Förderung.