
Er hat zwölf Kilogramm abgenommen. Binnen eines Jahres. Nein, nicht weil der Wahlkampf so stressig ist. Peter Härterich treibt Sport – zweimal wöchentlich im Fitnesscenter, wenn es die Zeit zulässt auf dem Fahrrad, mit dem er im Sommer gelegentlich sogar zur Arbeit fährt. Das machen andere Dittelbrunner auch. Aber er arbeitet im knapp 30 Kilometer entfernten Oberlauringen, ist heilpädagogischer Lehrer an der Johann-Hinrich-Wichern-Schule für geistig behinderte Kinder.
Diese Arbeit prägt. Härterich ist ein stark reflektierender Mensch. Einer, der zuhören kann; dem die Meinung der Anderen wichtig ist. Er wägt diese ab, lässt sie einfließen in seine Entscheidungsfindungen. Irgendwann aber, wenn die Richtung klar ist, „lege ich mich fest. Dann ziehe ich eine Sache auch durch, bin kein Wackelkandidat“, sagt der 52-Jährige. Führungsstärke – glaubt er – braucht auch die Gemeinde Dittelbrunn wieder nach den vielen Jahren, in denen der verstorbene Bürgermeister Michael Herterich immer wieder krankheitsbedingte Pausen einlegen musste.
„Da hat sich im Rathaus vieles eingeschliffen. Wir müssen da wieder in ein anderes Fahrwasser kommen“, sagt Peter Härterich. „Mehr gestalten, weniger verwalten“ lautet deshalb auch sein Wahlkampf-Slogan und in den drei Jahren seiner Zugehörigkeit zum Gemeinderat hat er auch schon gezeigt, was er darunter versteht. „Ich versuche, Leben in unsere Ortsteile zu bringen, bemühe mich um die Beseitigung gewerblicher Leerstände, will endlich auch in Dittelbrunn einen Dorfplatz als echten Treffpunkt haben.“
Dass Härterich hartnäckig sein kann, wissen vor allem seine Kollegen in Oberlauringen. Seit 16 Jahren ist er dort Vorsitzender der Mitarbeitervertretung, außerdem aber auch „Fundraiser“ für die Jugend- und Behindertenhilfe. Bis zu 10 000 Euro Spendenmittel jährlich sammelt er bei Privat- und Geschäftsleuten ein, weil er überzeugen kann im direkten Kontakt. Der Umgang mit Menschen liegt ihm.
Peter Härterich ist Christ, arbeitet aktiv mit in der evangelischen Kirchengemeine Arche. „Ich werde von Gott begleitet“, sagt er, sein Glaube sei fest. Er hatte auch einmal Zweifel, als es das Schicksal nicht gut mit ihm meinte, er eine Tochter bei einem Autounfall verlor. Aber er hat seinen Gott wieder gefunden und eine Heimat in der Kirche. Auch das prägt.
Vor ein paar Jahren fand der Familienvater, der 1999 nach Dittelbrunn kam, zum Segeln. Die Ostsee und die kroatische Adria sind seine Reviere. „Man muss sich beim Segeln schnell auf wechselnde Bedingungen einstellen, aber auch standhaft sein, das Boot beherrschen.“ Auch hier wieder der Hinweis: Härterich will führen, am liebsten in Dittelbrunn.
Ein weiteres Hobby des Vaters von drei Kindern ist die Bonsaizucht. 25 kleine Bäume stehen in seinem Garten – wichtig ist ihm dabei die dahinterstehende fernöstliche Philosophie. Peter Härterich hat schon viel erfahren. Sein Horizont ist weit. „Ich wäre eine Bereicherung für Dittelbrunn“, sagt er.